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Mit „Mut zur Phantasi“ in die Zukunft

EP-Release als Wegmarke für The Kill Candys - Sillianer Band legt Tonspuren.

Den ersten eigenen Tonträger zu feiern ist für jede Band ein besonderer Anlass. The Kill Candys, eine junge Band aus Sillian, freute sich zusammen mit Familie und Weggefährten, Freunden und Fans und Mitmusikern im Rahmen einer Releaseparty in ihrem Heimatort über die Fertigstellung ihrer ersten käuflich erwerbbaren Tonspur. Ein hellblaues, stil- und liebevoll gestaltetes Kartoncover, mit eigenem Booklet, Stickern und einem externen Link zu einem Making of Video der Aufnahmen bietet Platz für eine CD mit drei Nummern. Diesen merkt man den Hang der Band zur Akribie und zur Detailarbeit nicht an, sondern sie klingen mit großer Leichtigkeit. „Alleine für das Mischen war einige Zeit nötig, was sich qualitativ aber ausgezahlt hat", sagt Lukas Kofler, dessen Gitarrenarbeit sowohl auf dem Kurzalbum wie auch live mehr als nur überzeugt. Die Three-Piece Band hat sich bei zwei Songs Unterstützung von Blechbläsern geholt, Reinhard Bodner an der Trompete, und Markus Male an der Posaune. „Während der Minitour auf dem Red Bull Brandwagen, auf der wir dank Jimmy and the Goofballs waren, haben wir viel auf die Hilfe unserer Freunde zurückgegriffen", erinnert sich Schlagzeuger Bernhard Grüner. Fette Chöre auf der EP geben einen guten Eindruck von dieser nicht nur instrumentalen Unterstützung. Das Songwriting der fast ausnahmslos auf Deutsch singenden Band ist ein demokratischer Prozess. „Der hat sich als der beste Weg für uns herausgestellt. Jeder bringt sich ein. Alleine die Texte kommen in letzter Zeit mehr von Mathias und Bernhard“, sagt Lukas, der neben vielseitiger Gitarrenarbeit der Band ihre Stimme gibt. „Wir singen auf Deutsch, weil wir in dieser Sprach daheim sind. Als wir anfingen Musik zu machen, wäre es lächerlich gewesen, wenn wir so getan hätten, als ob wir auf Englisch uns so hätten ausdrücken können wie in der eigenen Sprache. Wir sind dabei geblieben. Heute existieren zuerst die Texte, dann machen wir uns daran, sie musikalisch umzusetzen.“ Bassist Mathias lebt ebenso wie Gitarrist Lukas seit einiger Zeit studienhalber in Wien, Drummer Bernhard in Innsbruck. Sorgen um den Fortbestand der Band macht sich der ebenso ernsthafte wie leidenschaftliche Tieftöner nicht: „Wie das weitergeht mit der Band ist noch offen, aber weitergehen wird es.“ Die Spiellust der drei detailversessenen Musiker dazu ist gegeben. Während des Release-Konzerts, das von Stephanie Sorschag - Singer/Songwriterin mit glockenheller Stimme, deutschen Texten und Gitarre - eröffnet wurde, breitet die Band ein weites Spektrum an Können, Stilmix, Dynamik und Klangverliebtheit aus. Obwohl sie diesmal live auf die gekonnt arrangierten Bläsersätze verzichteten, präsentierte sich die Band kraftvoll und klanglich ausgewogen. Das mittlerweile auf 12 Songs angewachsene, rein aus Eigenkompositionen bestehende Repertoire bestätigt eine große Vielseitigkeit. Es lässt nach der nun veröffentlichten EP auf einen Longplayer hoffen. Bleibt sich die Band treu, dann sieht sie einer musikalisch interessanten Zukunft entgegen. Den Mut dazu, sich auch gegen lokalen Mainstream zu stellen, haben sie ebenso wie musikalische Vision bewiesen, mit „Phantasi“, Akribie und Können.   Slideshow: Florian Wiedemayr
Marcus G. Kiniger wurde 1969 in Wien geboren. Seine Familie kam 1976 nach Sillian, wo der gelernte Tourismuskaufmann und ambitionierte Musiker bis 2008 lebte, bevor er nach Hamburg übersiedelte. In Norddeutschland vertreibt Kiniger Produkte aus Tirol. Er schreibt für dolomitenstadt.at die Kolumne "Waterkantiges" und ist auch regelmäßiger Autor im DOLOMITENSTADT-Printmagazin.

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