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Gletscher profitierten vom letzten Sommer

AV meldet sogar einige Gletschervorstöße – aber nicht in Osttirols Bergen.

Zwar war das Jahr 2014 das wärmste, seit es Messungen und Aufzeichnungen gibt, doch dürften die Gletscher in ganz Tirol den Sommer ähnlich empfunden haben, wie die meisten Menschen: durchwachsen. Viele der Gletscher blieben bis in den Sommer hinein schneebedeckt, sodass die Dauer der Abschmelze kürzer ausfiel als in den vorangegangen Jahren. Laut Berichten des Österreichischen Alpenvereins hat erstmals sogar wieder ein Gletschervorstoß stattgefunden – allerdings nicht in Osttirols Bergen. "Von einer Periode des Gletscherwachstums, wie etwa in den 1980er Jahren, sind wir allerdings noch weit entfernt. Damals sind mehr als die Hälfte der Gletscher gewachsen“, kommentiert Gletscherforscherin Andrea Fischer die aktuellen Daten. Erwähnenswert ist diesbezüglich der Eiskargletscher in den Karnischen Alpen, der bereits das siebente Jahr in Folge unter einer dicken Schneedecke begraben liegt.
Obwohl 2014 kein schlechtes Jahr für viele heimische Gletscher war, gingen manche weiter zurück Die Pasterze verlor 53,6 Meter ihrer Zunge. Foto: Alpenverein
Obwohl 2014 kein schlechtes Jahr für viele heimische Gletscher war, gingen manche weiter zurück. Die Pasterze verlor 53,6 Meter ihrer Zunge. Foto: Alpenverein
Insgesamt betraf der Vorstoß nur vier Gletscher, während 9% stationär blieben, allerdings weiterhin 86% zurückschmolzen. Am schlimmsten traf es diesmal den Gepatschferner, der 91 Meter verlor und die Pasterze, die 53,6 Meter zurückging, gefolgt vom Viltragenkees und dem Umbalferner (beide in der Venediger Gruppe), die 43 bzw. 22 Meter zurückwichen. Der niederschlagsarme Winter 2014/2015 muss laut Andrea Fischer nicht unbedingt negativ sein, denn die niederschlagsreiche Zeit für die Gletscher käme jetzt. Besonders der April sei wichtig für die Situation der Gletscher. ÖAV-Generalsekretär Robert Renzler betont, dass man insgesamt vor großen Herausforderungen durch das Abschmelzen der Gletscher stehe. "Dies betrifft insbesondere die Steinschlaggefährdung hochalpiner Wege und zunehmend auch die Trinkwasserversorgung von Schutzhütten“, so Renzler. Wegleugnen ließen sich die Veränderungen sowieso längst nicht mehr.  

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