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Doppelsieg im Großglockner Ultra-Trail

16 Stunden und 47 Minuten für 110 Kilometer im Gebirge!

Es ist ein Trail, den sich „Normelsterbliche“ unter den Wanderern und Berggehern so nicht vorstellen können. 110 Kilometer Berglaufen am Stück, 7.000 Höhenmeter allein im Aufstieg (!) überwinden, ohne Pause, bei Tag und bei Nacht, in schwierigem Gelände am Fuß des Großglockners. Die Rede ist vom „Großglockner Ultra-Trail“, dessen Startschuss am Freitag, 25. Juli pünktlich um 18.00 Uhr in Kaprun fiel.
Rund 500 Läuferinnen und Läufer nahmen der ersten Großglockner-Ultratrail in Angriff. Fotos: Expa/JFK
Rund 500 Läuferinnen und Läufer nahmen den ersten Großglockner-Ultratrail in Angriff. Foto: Expa/JFK
Rund 500 Athleten aus 20 Nationen, darunter zahlreiche Top-Profis aus ganz Europa, waren bei der ersten Auflage dieses Sportevents dabei und bestätigten einmal mehr den Trend zu immer extremeren sportlichen Wettkämpfen. Zu Fuß, den Großteil der Strecke laufend, ging es durch Nacht und Tag rund um den mit 3.798 Metern höchsten Berg Österreichs und zwei Mal über die Alpen. Für alle, die es „nicht ganz so extrem“ angehen wollten, gab es mit dem "Glockner-Trail" eine Alternative mit Start in Kals und einer Strecke über 55 km mit immer noch 2.500 Höhenmetern im Anstieg und dem Ziel ebenfalls in Kaprun. Zur Illustration dessen, was hier von den Sportlerinnen und Sportlern verlangt wird: Als Wanderung wäre der Ultra-Trail mit sieben Tagen Gehzeit ausgeschrieben. Die Organisatoren versprachen "spektakuläre Singletrails, technisch anspruchsvolle Passagen, das eine oder andere Schneefeld und ein Minimum an Forstwegen". Und so war es dann wohl auch. 
Um 18.00 Uhr ist er in Kaprun gestartet, mitten in der Nacht läuft Markus Amon durch Kals, seine Frau Marianne feuert in an. Foto: Expa/Groder
Um 18.00 Uhr ist er in Kaprun gestartet, mitten in der Nacht läuft Markus Amon durch Kals, seine Frau Magdalena feuert ihn an. Foto: Expa/Groder
Bereits beim nächtlichen Eintreffen der Spitzengruppe im Glocknerdorf Kals zeichnete sich ab, dass auf einer so selektiven Strecke und Distanz nur wenige ganz vorne mithalten können. Zwei Läufer – Klaus Gösweiner und Markus Amon – schrieben schließlich Sportgeschichte, als sie am nächsten Tag gegen Mittag nach exakt 16 Stunden, 47 Minuten und 56 Sekunden (!) Hand in Hand in Kaprun einliefen und sich den Sieg im ersten „Großglockner Ultra-Trail“ teilten.
Sie teilten sich den Sieg im ersten „Großglockner Ultra-Trail“: Klaus Gösweiner und Markus Amon. Foto: Expa/JFK
Sie teilten sich den Sieg im ersten „Großglockner Ultra-Trail“: Klaus Gösweiner und Markus Amon. Foto: Expa/JFK
Dass es bei einem Rennen wie diesem einen Doppelsieg gibt, ist umso bemerkenswerter, als zwischen den beiden Schnellsten und dem Dritten bereits eine knappe Stunde Zeitunterschied lagen, der Abstand zum Zehntplatzierten betrug bereits rund vier Stunden. Das Rennen über 55 Kilometer sicherte sich der Engländer Jim Mann in 5.33.12 vor dem Innsbrucker Benjamin Bublak. An diesem Rennen nahmen auch eine ganze Reihe von Osttirolern teil, darunter der Kalser Vizebürgermeister und Kapellmeister Martin Gratz, der sich wacker schlug.
Martin Gratz auf dem Weg in Richtung Kaprun. Ein Weilchen muss er noch laufen …
Martin Gratz auf dem Weg in Richtung Kaprun. Ein Weilchen muss er noch laufen …
Die schnellsten Osttiroler waren Meinhard Gsaller aus Hopfgarten als Achter, Konrad Lorenz aus Tristach als 15. und die Kalser Engelbert und Heinrich Rogl auf den Rängen 21 und 22.
Heinrich Rogl kennt als Kalser die Strecke genau. Er wurde 22. im 50-Kilometerrennen. Foto: Exoa/Groder
Heinrich Rogl kennt als Kalser die Strecke genau. Er wurde 22. im 55-Kilometer-Glocknertrail. Foto: Expa/Groder
Die Tschechin Anna Straková gewann mit einer unglaublichen Leistung nach 21 Stunden und 37 Minuten den Ultra-Trail der Frauen vor Laetitia Pibis aus Linz. Der 55-Kilometer-Glocknertrail der Frauen ging an die Deutsche Kerstin Erdmann, sie gewann vor Elisabeth Parker aus Oxford.
Die Engländerin Elisabeth Barker läuft dem 2. Platz im 50-Kilometer-Glocknertrail entgegen. Foto: Expa/Groder
Die Engländerin Elisabeth Parker läuft dem 2. Platz im 55-Kilometer-Glocknertrail entgegen. Foto: Expa/Groder
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

Ein Posting

Hempo
vor 9 Jahren

Gratulation an alle Finisher.Eine bemerkenswerte Leistung

 
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