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Team Osttirol heizt Tourismusdebatte an

Verstaubt die Destinationsstrategie in den Schubladen des TVBO?

Es ist Sommer, es ist heiß und in die E-Mail-Postfächer der Medien flattert wenig, was das gähnende Sommerloch füllen könnte. Das Team Osttirol, eine Gruppierung, die bei den letzten Tourismuswahlen versuchte, die seit Jahrzehnten etablierte Führungsspitze des TVBO abzulösen, schafft etwas Abhilfe. In einer Presseaussendung beklagen die beiden Sprecher der Gruppierung, der Nikolsdorfer Wolfgang Steiner und der Kalser Martin Gratz, dass zwei vorliegende Studien der Beratungsagentur Kohl & Partner nicht schnell genug umgesetzt würden. "Eine Strategie, die nicht bekannt ist geschweige denn umgesetzt wird, ist umsonst", meint Steiner mit Blick auf die Destinationsstrategie, die den Mitgliedern noch immer nicht offiziell präsentiert worden sei. Bei einem Workshop zur Erarbeitung dieser Destinationsstrategie im vergangenen November sei angekündigt worden, im März werde sie den Mitgliedern des Tourismusverbandes öffentlich vorgestellt. "Bis heute ist nichts dergleichen geschehen. Anstatt die Strategie gegenüber den Mitgliedern des TVBO auszurollen und umgehend umzusetzen, verstaubt sie, ebenso wie die Infrastrukturanalyse, in irgendwelchen Schubladen – mit dem Argument, es müsse nicht alles in der Öffentlichkeit, also unter den Mitgliedern des Tourismusverbandes, breit getreten werden", ärgert sich Steiner.
Martin Gratz
Martin Gratz vermisst den Willen zur Umsetzung guter Konzepte.
TVBO-Aufsichtsrat und Team Osttirol-Mitglied Martin Gratz setzt nach. Dass sich Osttirol touristisch nicht positionieren könne, liege definitiv nicht daran, dass keine guten Ideen und Konzepte vorhanden seien. "Beispielsweise wurden von der Osttirol Werbung unter der Leitung von Eva Haselsteiner zahlreiche innovative und kreative Maßnahmen erarbeitet, um den festgefahrenen Karren endlich zum Laufen zu bringen", so Gratz. Man müsse aber an der Spitze des Tourismusverbandes nun endlich den klaren Willen zur Umsetzung erkennen können und die Mitarbeiter darin konsequent unterstützen.
Tourismusobmann Franz Theurl möchte beim Land Tirol weitere Gelder für Werbemaßnahmen lukrieren, um den touristischen Schaden durch die Sperre der Felbertauernstraße abzufedern. Foto: Martin Lugger
TVB-Obmann Franz Theurl und Geschäftsführerin Barbara Nussbaumer kontern mit einer Mitgliederzeitung. Foto: Martin Lugger
Naturgemäß sehen TVBO-Obmann Franz Theurl und die Geschäftsführerin des Verbandes, Barbara Nussbaumer, die Sache etwas anders. Nussbaumer schickte als Reaktion auf die Vorwürfe aus dem Team Osttirol die erste Ausgabe des „TVB Gipfelbuches“ an die Redaktionen. Diese Mitgliederzeitung des TVBO ist neu und wurde im Juni 2015 allen 4.162 Mitgliedern des Verbandes zugeschickt. Die Kernaussagen der Destinationsstrategie Osttirol 2025 seien in dieser Publikation nachzulesen. Die Inhalte der Strategie seien in mehreren Sitzungen erarbeitet worden, schreibt Nussbaumer, „nicht zuletzt mit wesentlichen Wirtschaftstreibende der Region, Mitgliedern aus dem Vordenker-Prozess, dem Team Osttirol sowie dem TVB-Vorstand und TVB-Aufsichtsrat“. Der Aufsichtsrat des TVB-Osttirol – in dem auch Mitglieder des Team Osttirol vertreten sind – habe in seiner Sitzung vom 27. April die Destinationsstrategie Osttirol 2025 einstimmig beschlossen und verabschiedet. Das "TVB-Gipfelbuch" zum Download: TVBO-Mitgliedermagazin
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

4 Postings

defregger
vor 9 Jahren

In Osttirol herrscht immer noch eine (die) Mentalität wie vor 100 Jahren vor, jeder gegen jeden und ja nie etwas gemeinsam, oder nur in absoluten Ausnahmefällen. Immer wieder erlebe ich, wie man auf dem Ast sägt, auf dem Mann/Frau, selber sitzt.

Hier muss sich im Kopf jedes einzelnen etwas ändern! Wie kekommt man dies auf die Reihe?

Erst müssen wir alle wieder zurück auf Los (so wie vor ca. 60 Jahren- wirtschaftlich gesehen) um einen Sinneswandel zu erreichen, dass gemeinsam Alles bedeutet und allein Nichts.

Ich zweifle jedoch daran, das man aus Fehlern der Vergangenheit etwas gelernt hat.

Dabei hat dieses, mein Osttirol, in Zukunft eine Monopolstellung. Im Sommer wie im Winter!

 
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mischmaschin
vor 9 Jahren

Genau darum geht es! Im Gipfelbuch stand nur, dass es eine Strategie gäbe, wie die aussieht war nur in Ansätzen beschrieben. Ich hoffe doch, dass Kohl & Partner mehr erarbeitet haben als das!!! Zumindest ist von einem 60seitigen Papier die Rede - wo ist dieses???

 
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chiller336
vor 9 Jahren

wenn nur bikerrouten den karren aus dem dreck ziehen sollen, dann gute nacht. theuerls liebkind - radfahren - stösst bei vielen privaten wegerhaltern auf widerstand, also werden bikerrouten wie im lungau kaum durchführbar sein, da leider in osttirol noch zu viele ihr eigenes süppchen kochen wollen. ganz abgesehen davon wird osttirol im sommer ohnehin mit italienischen radfahrtouristen überschwemmt, wobei leider auch nur die öbb und der radverleih wirklich geld verdienen. man sollte über alternativen nachdenken, geld durch tourismus hereinzuspülen und unsere wirtschaft anzukurbeln. und das vor allem im winter, denn im sommer wird ja eh relativ viel angeboten. ist natürlich nicht so leicht, mit veralteten aufstiegshilfen am hochstein und einem doch sehr überschaubaren zettersfeld. wie leider in osttirol, will auch im winter jeder sein eigenes süppchen kochen, nach dem motto lieber einsam als gemeinsam ... und damit den karren noch weiter reinfahren.... wie anders wäre es zu erklären, dass man um millionen eine sommerrodelbahn - auch für den winter - aufstellt, wenn man so wie am hochstein, eine rodelbahn quasi mitten ins stadtgebiet betreiben kann. auch hier zählen nur die vorschläge einzelner und wird auch nur zum persönlichen vorteil agiert, anstatt der region mehr möglichkeiten zu bieten. lieber einsam als gemeinsam ...

 
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beobachter52
vor 9 Jahren

Im Gipfelbuch: "Osttirol zum Bike-Eldorado machen" - "Osttirol als Radsportland ..." - immer und immer wieder werden diese Ziele, Wünsche für den Osttiroler Tourismus ausgegeben! Auch wird viel Geld in die Werbung. in Radsportveranstaltungen ... gesteckt! Die Wirklichkeit: Kaum ausgewiesene Mountainbikerouten (im Verhältnis zu den Möglichkeiten!), kaum Runden ... In den Internethomepages (Tourenvorschläge, Routen, Bikehotels ...) "Bike-Holidays" (für Rennradurlaube) und "Mountainbike-Holidays" mehrere Regionen in Österreich, in Italien, der Schweiz, in Kroatien - Osttirol als weißer Fleck! Dabei bräuchten unsere Touristiker nur etwa in den Lungau zu fahren und würden dort sehen, wie man es machen könnte; 15 ausgewiesene und perfekt markierte Mountainbikerouten, beschilderte Strecken für Rennradfahrer, Radwege für Genussradler und ein tolles Angebot für E-Bike-Fahrer mit mehreren Ladestationen in jedem Ort! Anschauen - und vor allem nachmachen: Bedeutet allerdings mehr Arbeit als es sich auf Tourismusmessen gut gehen zu lassen ....

 
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