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Keine Konkurrenz für Rafting-Camp in der Pfister

Firma Cool´s will mit Bootstouren bis zum Kosakenfriedhof punkten.

Armin Prenn und sein Vater Hermann präzisierten am 13. Oktober im Lienzer Gemeinderat ihre Pläne für ein Rafting-Camp in der Pfister. Das Familienunternehmen aus Flattach ist bisher vor allem im Mölltal aktiv, hat aber auch am Rafting-Hotspot Ainet eine sommerliche Osttirol-Dependance. Jetzt investieren die Prenns nach eigenen Angaben 500.000 Euro in den Ausbau eines Outdoor- und Raftingcamps in der Pfister, das räumlich direkt an den neuen Stützpunkt der Bergrettung Lienz angrenzen wird. Dieses Gemeinschaftsprojekt wurde schon vor einiger Zeit von Bürgermeisterin Elisabeth Blanik den Medien präsentiert und jetzt auch vom Gemeinderat politisch durchgewunken, begleitet von viel Lob aus allen Fraktionen.
So soll das Outdoor-Camp aussehen. Der hintere Teil des Gebäudes wird von der Bergrettung errichtet. Die Wand im Vordergrund soll auch zum Bouldern präpariert werden.
So soll das Outdoor-Camp aussehen. Der hintere Teil des Gebäudes wird von der Bergrettung errichtet. Die Wand im Vordergrund soll auch zum Bouldern und Klettern präpariert werden. Visualisierung: Madritsch / Thalmann
  Die Prenns erhielten das Baurecht für 50 Jahre und müssen dafür in den Monaten, in denen das Zentrum geöffnet ist – voraussichtlich Mai bis September – 500 Euro netto Baurechtszins zahlen, mindestens 2.500 Euro im Jahr. Sie werden nicht nur Rafting anbieten, sondern am Standort auch "Kleinigkeiten servieren". Ob diese Gastronomie nur für die eigenen Kunden betrieben werde, oder auch Wanderern und Radlern in der Pfister zur Verfügung stünde, wurde nachgefragt. Armin Prenn: "Allein vom Rafting können wir schwer überleben, deshalb wird das Lokal öffentlich werden." Nachschärfungen für den Vertrag zwischen der Stadt und dem unter dem Namen "Cool´s" (für: Center of Outdoor Lienz) firmierenden Freizeitbetrieb verlangte lediglich ÖVP-Jurist Christian Steininger, dem vor allem ein Vertragsdetail missfiel: eine Konkurrenzausschlussklausel die 50 Jahre lang garantieren sollte, dass auf dem Parkplatz Terlagofeld – der "untere" Hochsteinparkplatz – kein Mitbewerber Boote ein- und ausladen darf. Steininger ist gegen diese Klausel und schlug als Kompromiss vor, sie auf zehn Jahre zu begrenzen, was der Gemeinderat und die Rafting-Unternehmer akzeptierten. Interessant war Armin Prenns Begründung, warum er eine solche Klausel überhaupt haben möchte: "Wenn ich das weiterverkaufen will, mindert das sehr den Wert, wenn es keine Konkurrenzklausel gibt." Neben den seit Jahren von diversen Anbietern auf der Isel angebotenen Raftingtouren von Huben flussabwärts will Cool´s als Novum auch "Citytouren" auf den Lienzer Flüssen anbieten, konkret eine Raftingtour vom neuen Camp, das auch ein Bootshaus am Fluss bekommt, bis zum Kosakenfriedhof in der Peggetz. Vor allem für italienische Gäste soll diese Einsteigertour interessant sein.
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

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