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Tirol: Integration von Flüchtlingen von Anfang an

Tirol macht Integration zur Querschnittsmaterie, um vorausschauend zu planen.

Landesrätin Christine Baur möchte langfristig planen und nicht nur momentane Lösungen suchen. Foto: Dolomitenstadt/Egger
Landesrätin Christine Baur möchte langfristig planen und nicht nur momentane Lösungen suchen. Foto: Dolomitenstadt/Egger
Derzeit leben rund 4.700 AsylwerberInnen in Tirol. Für Landeshauptmann Günther Platter steht fest: „Integration ist eine Querschnittsmaterie, daher arbeitet die gesamte Landesregierung an diesem Thema.“ Die zuständige Landesrätin Christine Baur zum Beschluss der Landesregierung: „Um ein gelungenes Miteinander zu gewährleisten, braucht es mehr als ein Dach über dem Kopf – nämlich richtige und zielgerichtete Integrationsmaßnahmen, die langfristig und vorausschauend geplant sein müssen.“ Die Unterstützung des Landes betrifft in einem ersten Schritt die Verbesserung der Hilfe bei der Wohnungssuche. Hier war letzte Woche in einem Zusammenschluss mehrerer Nichtregierungsorganisationen bekannt gemacht und kritisiert worden, dass es zu einer zunehmenden Obdachlosigkeit von Asylwerbern kommt. Ebenso sollen nicht-pädagogische Stützkräfte Flüchtlingskinder im Alltag unterstützen sowie die Kommunikation zwischen Schule und Eltern fördern. Die Begleitung in und während der Lehre, ein "Buddysystem" mit einheimischen „Patenschaften“ für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge und der Ausbau der psychosozialen Versorgung von traumatisierten Flüchtlingen sind weitere Integrationsmaßnahmen, die am 10. November von der Landesregierung beschlossen wurden. „Insbesondere junge Menschen, die vielleicht ihr restliches Leben in Tirol verbringen werden, sollen bei uns möglichst gute Startvoraussetzungen für ihr neues Leben bekommen“, so Baur. Die Grünen sehen in diesem Beschluss zudem die richtige Antwort auf "Zaunfetischisten und Abschiebefans", wie es der Landtagsabgeordnete Ahmet Demir ausdrückt: "Damit wird einerseits ein klares Signal gesetzt, dass Menschen in Tirol willkommen sind und ihre Vielfältigkeit als Chance für uns alle wahrgenommen wird. Und andererseits zeigt die Tiroler Landesregierung, dass die täglichen Herausforderungen in gemeinsamer Arbeit bewältigbar sind. Dieses Maßnahmenpaket wird Schule machen", ist Demir überzeugt.
Der Grüne Landtagsabgeordnete Ahmet Demir sieht im Maßnahmenpaket eine Chance für die Asylwerber und Tirol. Foto: Grüne Tirol
Der Grüne Landtagsabgeordnete Ahmet Demir sieht im Maßnahmenpaket eine Chance für die Asylwerber und Tirol. Foto: Grüne Tirol

20 Postings

Gertrude
vor 8 Jahren

LIebe Nanny, ich wollte Ihnen nicht zu nahe treten. Trotzdem möchte ich feststellen, dass sie immer wieder die bereits bekannten Probleme benennen, zwar sehr überlegt formuliert, dennoch immer negativ und ohne Lösungsansatz. Ich hätte mir stattdessen eine Stellungsnahme zum verlinkten Beitrag gewünscht. Spätestens wenn man diese Doku gesehen hat, muss man doch verstehen, dass diese Menschen zu uns fliehen müssen, um ihr Leben zu retten. Ich will mich nicht ständig wiederholen aber auch ich weiß um die großen Probleme, welche auf uns zukommen. Auch ich mache mir Sorgen und weiß keine Antwort auf all Ihre Fragen. Aber in Einem bin ich mir ganz sicher: Wenn wir alle versuchen, einen kleinen Beitrag zu leisten, werden die großen Probleme etwas kleiner.

 
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nanny
vor 8 Jahren

Liebe Gertrude, eigentlich wollte ich ja nichts mehr sagen, aber dass "gegen Flüchtlinge ständig gehetzt" wird hat mich doch auf die Palme gebracht. Wenn man Bedenken hat, nicht alles rosig sehen kann und nicht in Jubelstimmung über die hundertausenden nach Europa strömenden Flüchtlinge verfällt - dann hetzt man doch nicht. Man sieht halt die Schwierigkeitern, wirtschaftlich, kulturell, Versorgungsprobleme im Gesundheitswesen, Bildungswesen, auf dem Arbeitsmarkt, bei Wohnungsbeschaffung usw. Da wird es ja wirklich erst die Zukunft zeigen, wer recht behält, die Pessimisten oder die Optimisten. Mir wäre ein '"Sieg" der Optimisten sehr willkommen ...

 
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Gertrude
vor 8 Jahren

All jenen Menschen, die ständig gegen Flüchtlinge hetzen sei dieser Bericht ans Herz gelegt

http://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/hier_und_heute/videosyriaablackholesyrieneinschwarzesloch102_size-L.html?autostart=true#banner

 
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Daniela Ingruber
vor 8 Jahren

@Angerer: sehr dummer Tippfehler meinerseits, da muss ich ihnen Recht geben. Danke für den HInweis.

 
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Angerer
vor 8 Jahren

@Daniela Ingruber: Sie waren in Spielberg? Da gibts aber nur den Red Bull Ring, aber keine Flüchtlinge? Frage mich, ob Sie wirklich jemals in Spielfeld waren?????

 
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rrose selavy
vor 8 Jahren

@ tioler85: danke! voreilige schlüsse gehören zur propaganda, aber jetzt, nach ihrem neuen posting nehme ich den vorwurf liebend gerne zurück und stimme zu, hoffend, dass es gelingt, ein europa zu bewahren, in dem man ohne furcht leben kann.

 
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tiroler85
vor 8 Jahren

@rrose ich habe nirgends geschrieben dass die Täter Flüchtlinge waren, es waren radikale Islamisten. Aber ich gebe ihnen recht, man könnte aus meinem Post herausinterpretieren, dass es meiner Meinung nach Flüchtlinge waren. Generell möchte ich meine Formulierung etwas relativieren, ich habe mich aus Wut über die Ereignisse zu emotionalen Aussagen hinreisen lassen, die ich so vielleicht jetzt nicht mehr tätigen würde. Wichtig wird jetzt sein nicht in Panik zu verfallen, die Ereignisse zu analysieren und die Konsequenzen zu ziehen.

Und mich der Propaganda zu bezichtigen finde ich nicht in Ordnung, ich äußere nur meine Meinung, die ich hoffentlich haben darf.

 
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rrose selavy
vor 8 Jahren

lieber tiroler85, und wie genau war das, woher wissen sie, dass die täter der tragischen ereignisse der letzten nacht flüchtlinge waren? natürlich sind nicht alle flüchtenden menschen hilfreich, nett und sympathisch, aber wäre es nicht besser, zuerst abzuwarten, ehe man ein unendlich trauriges ereignis für propaganda nutzt?

 
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tiroler85
vor 8 Jahren

@Kiniger @Gertrude

Schreckenszenarien werden nicht nur prophezeit sondern treffen, wie man gestern grausam feststellen musste, auch tatsächlich ein! Es klingt fast schon wie ein Hohn gegenüber den Opfern von Paris, unter denen sich sicher auch viele befanden die Angst vor Bomben hatten, wenn Sie, Herr Kiniger, sagen man sollte keine Angst vor Bomben und dergleichen haben! Na,türlich sollte man jetzt nicht in Panik verfallen, aber Sorgen darf man sich ja machen. Wie sehen Sie Europa in 20 Jahren? Ich fürchte unsere Toleranz gegenüber anderen Religionen wird nicht das Problem sein, das Problem wird sein das unsere Religion und Werte vom Großteil der einströmenden, zumeist hilfesuchenden Menschen nicht akzeptiert wird. Ich schreibe extra zumeist Hilfesuchende, den ohne Kontrolle kann keiner genau sagen wer diese Personen, zum größten Teil männliche, sind. Und kommen Sie mir nicht immer mit dem Argument die Flüchtlinge sind alles eloquente, gebildete Menschen, die sogar besser französisch reden als Sie. Redet besser französisch als Sie, da kann er ja nichts böses im Schilde führen? Wie stellt Ihr euch den bösen, nicht hilfesuchenden, eingeschleusten Flüchtling vor?? Glaubt ihr er sitzt bei euch im Deutschkurs mit Sprengstoffgürtel und Kalaschnikow umgeschnallt?? Ich habe mich immer als toleranten Menschen gesehen, aber nach solchen Ereignissen wie gestern, bei denen auch Freunde von mir vor Ort waren, alle zum Glück unverletzt, kann ich mich nicht mehr überwinden blind und naiv jedem Flüchtling zu zujubeln.

 
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Marcus G. Kiniger
vor 8 Jahren

Hallo nanny,

ich möchte Daniela Ingruber danken, die uns an Einblicken teilhaben lässt, die uns so nicht gegeben sind. Und ich kann nur sehr empfehlen, Menschen kennen zu lernen, über die viel geschrieben, gesagt und gemutmaßt wird. Menschen, wie ich sie auch am Hamburger Hauptbahnhof kennen gelernt habe. Sprachhürden gab es relativ wenige, was auch daran lag, das wir uns gut auf Englisch und Französisch unterhalten konnten, wobei meist das Französisch meiner Gegenüber besser als das meine war. Unangenehm aufgefallen ist mir dabei keiner der Angekommenen.

Ein ähnlich mulmiges Gefühl, wie Sie es bei vielen Gesprächspartnern offenbar feststellen, überfiel mich hingegen bei meinem letzten Osttirolaufenthalt vor allem wegen der Aussagen meiner Gesprächspartner. Mit dogmatischer Unfehlbarkeit wurde der Untergang des Abendlandes, die Explosion von Bomben und Ausbrüche von Seuchen sowie ähnliche Schreckensszenarien mehr prophezeit. Leid tat mir eine Bekannte, die mir glaubhaft machte, sie könne vor lauter Angst nicht mehr schlafen. Das hat mich erschreckt. Denn keiner meiner Gesprächspartner war bis jetzt einem Flüchtling begegnet. Ich habe nachgefragt. Keiner. Aber wie die da sind, die da kommen, das wisse man, da sei man sich sicher, das sei so und nicht anders.

Ich möchte mich Daniela Ingruber anschließen, der Versuch des Kennenlernens lohnt sich. Auch und besonders, damit die Ankommenden uns und unsere (Eigen-)Arten zu leben kennen lernen, so unterschiedlich sie von den ihren aber auch unter uns selbst sein mögen.

Und wieder schließe ich mich Daniela Ingruber an und wünsche auch Ihnen ein wunderschönes Wochenende

 
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Daniela Ingruber
vor 8 Jahren

Sehr geehrte Nanny, ich war in Spielberg und habe die Umstände dort zu einer Zeit gesehen, als täglich mehrere Tausend flüchtende Menschen ankamen. Die "massenweise weggeworfenen Essensreste", von denen Sie schreiben, kommen aus zwei Gründen zusammen: 1) Wenn die Busse kommen, werden die Menschen recht schnell zusammengeführt und müssen dann quasi alles stehen und liegen lassen, weil die Fahrt weitergeht. 2) Sehr viele Menschen kommen so erschöpft an, dass sie zwar hungrig sind, aber das Essen nicht vertragen und sofort Bauchschmerzen bekommen oder sich übergeben.

Die Flüchtlinge aus Siebenbürgen, von denen sie schreiben, sind anscheinend genauso nett und höflich gewesen, wie jene Flüchtlinge in Osttirol oder anderen Gebieten Österreichs, die ich in den letzten Wochen getroffen habe. Menschen, die dankbar sind, die schnell deutsch lernen möchten und denen es wichtig ist, nicht nur etwas zu erhalten, sondern auch etwas beizutragen. Ich glaube, diese Menschen würden sich freuen, Sie kennenzulernen, falls Sie das möchten.

Auch Ihnen ein schönes Wochenende!

 
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nanny
vor 8 Jahren

Sehr geehrter Herr Kiniger, ganz übereinstimmen werden wir sicher nie, muss ja nicht sein. Stichwort „Neuösterreicher“. Ich finde diesen Ausdruck nicht abwertend. Und was Ahmet Demir betrifft finde ich es ja nur natürlich, dass er als einmal Zugewanderter neue Zuwanderer „verteidigt“. Das ist alles. Stichwort „Negativmeldungen“. Eine nette Negativmeldung habe ich sogar aus dem TV: In einer Containersiedlung beklagte sich ein Syrer, dass seine Frau die Gemeinschaftseinrichtungen (Küche, Waschraum) erst einmal putzen müsse, bevor sie benützbar wären. Verschiedene Hygienevorstellungen eben unter Flüchtlingen. Glaubhaft aus dem Raum Spielfeld: Säcke mit massenweise gesammelten weggeworfenen Essensresten und Kleidungsstücken, in Zügen mit Flüchtlingen sagenhafte sanitäre Zustände, das aus Unwillen "abgefackelte" Zelt (war ja sogar im TV) udgl. Flüchtlinge gab es in meiner Jugend nach Kriegsende auch, wir hatten sogar welche in der Wohnung aufgenommen (damals Klagenfurt, wurde bei Besitz einer größeren Wohnung zugewiesen). Da war eine Dame aus Siebenbürgen und ein Ehepaar aus Ostpreussen. Sprache war kein Hindernis, Sauberkeit selbstverständlich, Höflichkeit ebenso. Das Ehepaar war nur ein paar Monate hier, die ältere Dame einige Jahre. Bis eben eine andere Wohnmöglichkeit gefunden wurde. Aber das war „anders“, geordneter, trotz der gerade absolvierten Kriegswirrnisse. Stichwort „Mund verbieten“. Also ich lasse mir sicher nicht den Mund verbieten, ein Vorteil des Alters, dass einem die Meinung anderer „wurscht“ sein kann. Ich merke aber, dass fast alle Leute, mit denen man ins Gespräch kommt, ein „mulmiges“ Gefühl haben, was die Flüchtlingsmassen betrifft. In den Medien gibt’s darüber aber kaum Berichte. Nur positive Meldungen über relativ kleine gut versorgte Gruppen. Meinungsvielfalt? Das wär’s – trotz allem: Schönes Wochenende.

 
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Marcus G. Kiniger
vor 8 Jahren

Hallo nanny,

wie ich von Ihnen gelesen habe, ist Ihnen Sprache wichtig. Mir geht es genauso so. Wenn wir uns ernst nehmen wollen, dann ist es wichtig, dass wir uns verstehen. Deshalb hoffe ich, Ahmet Demir freut sich darüber, dass Sie ihn für einen ganz Lieben halten. Sicher wäre ich mir da nicht. Denn die Verniedlichung, die Sie ihm damit angedeihen lassen, legt nahe, dass Sie ihm darüber hinaus wenig zu trauen. Die Verwendung des Ausdrucks "Neuösterreicher", der von der von Ihnen im zweiten Posting als gefährlich erachteten Klientel inflationär benutzt wird, ließe den Schluss zu, Sie gebrauchen ihn in der selben abwertenden Bedeutung, wie jene, die Fremden alles und sich selbst offenbar recht wenig zutrauen.

Ich hoffe, es handelt sich dabei um ein Missverständnis meinerseits. Ich möchte Sie bitten, mich vor einem weiteren möglichen Missverständnis zu bewahren. In Ihrem ersten Posting erwähnen Sie in einer dem Sprachgebrauch der oben angeführten Gruppe nicht unähnlichem Ton, dass ja nun nicht alles "erfunden" sei, was man an Negativmeldungen so höre. Da ich Sie nicht missverstehen möchte, wäre ich für die Nennung einer konkreten und verifizierbaren unerfundenen Negativmeldung dankbar. Das vorsätzliche Erfinden von Falschmeldung feiert gerade Hochkonjunktur, findet reichlich Resonanz und erreicht seine Wirkung auch dadurch, dass an die gestreuten Gerüchte zumindest teilweise geglaubt wird.

In anderen Punkten glaube ich Sie wiederum gut zu verstehen. Wir haben uns viel zu lange nicht um die sozial Benachteiligten in unseren Ländern gekümmert, weswegen wir nur schamhaft Hilfe für Neuankommende leisten wollen. Das bringt uns all samt in einen Rechtfertigungsnotstand, der jedoch nicht unauflösbar ist. Gewiss, die Versäumnisse der Vergangenheit holen uns ein. Sie sind aber behebbar. Interessant erscheint mir, dass plötzlich Fraktionen, die vorher wuchtige Begriffe wie Sozialschmarotzer und soziale Hängematte verwendeten, soziale Gesetze demolierten und Profit aus der Veräußerung von Bundeseigentum schlugen, hurtig ihre Liebe zu den einheimischen Obdachlosen und sozialen Randgruppen entdecken, während sie zeitgleich darauf setzen, uns zu entmutigen.

Das wie andere Problem an- und auszusprechen, ist nicht nur Recht, sondern auch Pflicht. Woher kommt Ihr Eindruck, Sie dürften dies nicht? Sie tun es doch, stellen Ihren Standpunkt dar, bekommen Antwort und befinden sich in Diskussion. Keiner hindert Sie daran. Mit Widerspruch hingegen müssen und dürfen Sie rechnen. Dass Sie und ich mit Widerspruch rechnen dürfen, halte ich für gutes Zeichen. Wir dürfen das.

Tragisch ist, dass wir uns offenbar selbst so wenig trauen, dass wir bei auftretenden Problemen so schnell an unserer Problemlösungskompetenz zweifeln, in manchen Fällen gar verzweifeln. Gertrude hält die große Politik für ungeeignet und erklärt unserer Politiker für unfähig. Und spricht davon, dass wir uns selbst engagieren müssen.

Letzteres finde ich gut. Wir könnten zum Beispiel uns und unseren Politikern von der Gemeindeebene aufwärts Mut machen, weil wir uns was zutrauen. Und zwar nicht das Übelste vom Üblen, zu dem wir, wie die Geschichte zeigt, zwar fähig, aber nicht zwangsläufig vorbestimmt sind. Sondern indem wir zeigen, dass wir was können. Indem wir denen Paroli bieten, die uns alle für unfähig erklären, indem sie behaupten, wir können Probleme nicht lösen, der Weltuntergang breche tagtäglich über uns herein und wir seien hilflos ausgelieferte Opfer. In dem wir uns durch Engagement die Angst nehmen, mit der man uns versucht zu binden und zu instrumentalisieren. Wir sind keine Opfer und erst recht lassen wir uns nicht dazu machen.

 
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Gertrude
vor 8 Jahren

Liebe Nanny, auch ich sehe die Probleme sehrwohl. Allein, es nützt nichts, die Flüchlinge kommen und sind bereits da. Sich ständig über Länder zu beklgen, welche keine Flüchtlinge aufnehmen nützt auch nichts. Vergessen wir nicht, wie lange wir beim Ertrinken der Flüchtlinge zugesehen und die Probleme den Ländern wie Italien, Griechenland und Spanien überlassen haben. Seit Monaten fehlen die Hilfsgelder für die großen Flüchtlingslager in Jordanien, im Libanon und in der Türkei. Wir müssen diese Länder unterstützen, wenn wir nicht wollen, dass sich alle Flüchtlinge nach Europa aufmachen. Leider wird in unsenen Breiten immer nur beklagt, was nicht funktioniert, nur, DAS HILFT NICHT. Nochmals, die Flüchtlinge sind bereits da und wir müssen helfen und die Ärmel hochkrempeln. Unsere Bevölkerung hat viel Kraft, die Kriegsflüchtlinge sind körperlich und seelisch erschöpft. In Europa in der Warteschleife zu hängen, ist ein schweres Los. Ich bin froh, dass es mir besser geht und daher helfe ich gerne und fordere alle auf, dies auch zu tun. Werde meine Energie jetzt wieder für die Flüchtlinge verwenden, der Gedankenaustausch mit Ihnen war nett, nur hilft er den Flüchtlingen nicht.

 
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nanny
vor 8 Jahren

Liebe Gertrude, wenn Sie es als richtig empfinden ist Ihr Engagement natürlich sehr zu begrüßen. Nur - so allgemein ist der Wohlstand in Europa nicht, es gibt auch hier Bevölkerungskreise, die sich sehr schwer tun, wirtschaftlich. Und nicht jeder kann sich engagieren, es gibt ja viele Probleme in unseren Familien auch. Müssen auch bewältigt werden, brauchen auch Hilfe. Und ich frage mich auch, warum sich so überaus reiche Länder wie Saudiarabien, die Emirate, Qatar nicht engagieren für ihre Glaubensbrüder. Außer vielleicht mit Waffenlieferungen an "genehme" Gruppen. Ich weiß schon, da gibts eben Streit zwischen Sunniten und Schiiten. Aber Flüchtlingslager in Grenzgebieten fürs Überleben bis zu einem Kriegsende, das könnten sie doch locker finanzieren. Muss in der Welt wirklich alles Europa leisten? Amerika und Kanada nehmen auch Flüchtlinge - handverlesen. Auch keine armen Staaten. Und in Europa selbst spießt sich ja eine einigermaßen gerechte Verteilung auch. Abgesehen davon, dass die meisten Flüchtlinge ohnehin nach Deutschland, Schweden und Österreich wollen. Warum wohl. Wie gesagt, Lösung weiß ich keine - Ihren Optimismus teilen kann ich auch nicht. Sorry.

 
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Gertrude
vor 8 Jahren

Liebe Nanny, um die aktuelle Flüchlingsproblematik weiß ich sehrwohl. Diese aber immer wieder aufs Neue zu erklären hilft nicht weiter. Wir alle in Europa werden umdenken und vor allem teilen müssen. Auf die große Politik kann man sowieso nicht zählen, unsere Politiker sind unfähig, uneins und total überfordert. Daher sehe ich als einzigen Ausweg, sich selbst zu engagieren. Jeder, der guten Willens ist und seine Freizeit sinnvoll teilen möchte, wird erstaunt sein, wie gerne die Flüchlinge unsere Unerstützung annehmen und wie dankbar sie dafür sind. Wir alle in Europa sind privilegiert, hier leben zu dürfen. Jetzt ist es an der Zeit, unseren Wohlstand mit Anderen zu teilen und dies auch als gerecht zu empfinden.

 
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ManD
vor 8 Jahren

Hallo Nanny Danke für die postings ... Sie haben sehr gut formuliert was viele denken und ich gebe ihnen recht !

 
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nanny
vor 8 Jahren

Liebe Gertrude, mich zügig dem 80er nähernd habe ich für aktives Engagement in einem so schwierigen Feld leider nicht mehr die Kraft. Jede Art von positivem Engagement finde ich natürlich lobenswert, bin teilweise in "leichteren" Bereichen noch ehrenamtlich tätig. Es freut mich, wenn Sie mit Flüchtlingen nur positive Erfahrungen haben, ich hörte auch von anderen. Aber es gibt harte Fakten. Und rechnen kann ich noch. Es geht ja um nicht enden wollende hereinströmende Menschenmassen, die in absehbarer Zeit nicht kleiner werden, Zäune hin oder her. Alle wollen Wohnung, Arbeit, Familien nachholen, bzw. aufbauen, gesundheitlich versorgt werden, müssen unsere Sprache lernen und Kultur annehmen. Es gibt sehr sehr viele hochintelligente und tatkräftige Flüchtlinge bzw. Asylwerber. Die schaffen das. Aber auch andere. Und nicht zu wenige. Wir haben aber selbst eine nicht kleine Zahl von Menschen, die auch Hilfe benötigen bzw. nicht viel mehr als die Mindestpension bzw. Kleinstverdienst haben. Wie soll das alles gehen? Außerdem sehe ich eine große Gefahr heraufdämmern: das Erstarken des extrem rechten Lagers in ganz Europa. Und wenn plötzlich "nichts mehr so richtig funktioniert" - dann wirds gefährlich. Europäische Solidarität ist ja schon jetzt kaum vorhanden. Diese Befürchtungen habe ich wirklich nicht alleine. Es scheint nur so, dass sich fast niemand mehr traut, über solche Szenarien "laut" nachzudenken. Lösung? Kenne leider keine - aber alles positiv sehen, nein, das kann ich nicht.

 
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Gertrude
vor 8 Jahren

Liebe Nanny, ich habe Ihr Posting aufmerksam gelesen und muss Ihnen einfach widersprechen. Ich engagiere mich ehrenamtlich für junge, männliche Asylwerber und würde Ihnen das auch wärmstens empfehlen, um Ihre Ängste abzubauen. Es macht mir große Freude, diese jungen, lernbegierigen Männer sprachlich zu unterstützen. Nach jedem Treffen fahre ich glücklich nach Hause und weiß, dass man jedem Menschen eine Chance geben muss. Ich bekomme jedesmal mehr zurück, als ich gebe. Daher mein Appell: bitte engagieren Sie sich und lernen Sie die Flüchtlinge kennen, nur so kann man diese Menschen wirklich verstehen und lieben lernen.

 
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nanny
vor 8 Jahren

Die derzeit in Tirol lebenden Asylwerber von 4.700 und das sicher durchdachtere Konzept Tirols (wenn ich das Chaos auf Bundesebene sehe) - das ist sicher alles machbar. Aber wird es dabei bleiben? Sind nicht noch Tausende und Abertausende unterwegs? Und außer Schweden, Deutschland und Österreich "tut sich nix" in der Flüchtlingsaufnahme? Ahmet Demir ist ja ganz ein Lieber - aber nicht alle zu erwartenden "Neuösterreicher" sind das, nicht alles ist "erfunden" was man so hört an Negativmeldungen. Aber offiziell ...

 
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