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830.000 Euro für Drehleiter der Lienzer Feuerwehr

Einstimmiger Grundsatzbeschluss im Gemeinderat zur Anschaffung des Gerätes.

Im Schnitt fast jeden Tag im Jahr ist die Freiwillige Feuerwehr Lienz im Einsatz. 352 Einsätze waren es im Jahr 2015. Bei jedem dritten Einsatz wird eine Drehleiter benötigt. Nicht immer rücken die ehrenamtlichen Helfer dabei zur Brandbekämpfung aus. Speziell die Drehleiter der Feuerwehr ist auch in anderen Situationen nützlich, etwa bei Notarzteinsätzen, Bergungen oder kommunalen Einsätzen in großer Höhe. Im Brandfall ist die lange Leiter ein zentrales Gerät, das einerseits Leben rettet, andererseits die Einsatzkräfte so sicher wie möglich in die Nähe des Brandherdes bringen soll. Richard Stefan, Kommandant der Lienzer Feuerwehr, schilderte all das bei der letzten Gemeinderatssitzung am 3. Mai in einer Präsentation, die den Gemeinderäten vor Augen führen sollte, dass eine moderne Drehleiter für die Wehr schlicht unverzichtbar ist.

Eine solche steht nämlich zum Kauf an, weil die alte Leiter 25 Jahre auf dem Buckel und ein defektanfälliges Getriebe hat. Dazu kommen funktionale Nachteile. Neue Hochleistungsleitern haben größere Körbe, mit denen auch Belüftungsgeräte in hohe Gebäude transportiert oder Rollstuhlfahrer aufgenommen werden können. Außerdem kann man moderne Leitern knicken und damit Hindernisse überwinden oder sogar über Flussböschungen hinab Bergungen aus dem Wasser durchführen. Der Haken an der Sache: Eine solche Leiter kostet rund 830.000 Euro. Mit Fahrzeug natürlich!

Als Stefan diese Zahl nannte, ging ein Raunen durch den Gemeinderat. Dennoch waren sich die Mandatare, darunter einige aktive Feuerwehrmänner, über die Notwendigkeit der Anschaffung einig. Der Ankauf wird durch das Land Tirol mit mindestens 20 Prozent gefördert, wenn ein Grundsatzbeschluss der Gemeinde vorliegt. In der Hoffnung, dass die Förderung noch etwas höher ausfällt, wurde der Beschluss zum Ankauf einstimmig gefasst. Den passenden Spruch dazu hatte Sepp Blasisker auf Lager: "Wie wichtig die Feuerwehr ist, weiß man erst, wenn man sie braucht." Nachdem das Gerät ausgeschrieben wird und die Lieferzeit eineinhalb Jahre betragen kann, bleibt auch noch etwas Zeit zum Ansparen.

Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

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