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Fotos: Jakob Klocker

Fotos: Jakob Klocker

Gemeinsam durch die „lange Nacht der Kirchen“

Ein Abend der Unterhaltung und des Nachdenkens in Tristach.

In Lienz, Sillian und Tristach wurde am Freitag, 10. Juni, die „lange Nacht der Kirchen“ zelebriert. Dolomitenstadt war auf der Schattseite dabei, an einem Abend, an dem gelebte Gemeinschaft sichtbar wurde. Papst Franziskus erklärte 2016 zum Jahr der Barmherzigkeit. „Herz“ ist der Kern dieses Wortes und mit viel Herz ging Pfarrgemeideratsobfrau Monika Draschl an die Organisation dieses besonderen Abends, der mit einem Gottesdienst begann. Dekan Bernhard Kranebitter und Diakon Roland Hofbauer zelebrierten die Messe, die musikalisch vom beeindruckenden Gospelchor „beú:lah“ umrahmt wurde. Es folgte eine szenische Inszenierung zu „sieben neuen Werken der Barmherzigkeit“, vorgetragen und aufgeführt von Bewohnern des Dorfes und Vereinen. Franz Gruber führte durch das Programm und stellte einfühlsame Worte und Erklärungen an den Anfang jedes Beitrags. Jungschar und Ministrantenkinder, (an)geleitet von Daniela Ortner, entführten zu Beginn die Besucher zu einem anderen Stern. Upps, dessen kleiner Bewohner, kam auf die Erde und musste feststellen, dass einiges im Argen liegt. Der Mensch ist betriebsblind geworden und erkennt nicht, wie wichtig das Dazugehören ist. „Du gehörst zu uns“, das ist das erste Werk der Barmherzigkeit, in Zeiten wie diesen aktueller denn je. „Ich höre dir zu“ war Motto der folgenden Szene – für die Ohren der Zuhörer in der Kirche ein Gustostück. Mitglieder der Musikkapelle begannen mit einem Klarinettenstück, es folgte ein Saxophonbeitrag, zwei Zugposaunen setzten ein und schließlich wuchs das Ensemble unter Kapellmeister Hans Klocker zum stimmigen Orchester an. Zwischen den Stücken trug Gabi Mühlmann Texte vor. Amina Amort und Tobias Ortner von der Landjugend/Jungbauernschaft Tristach steuerten einen nachdenklichen Beitrag bei: „Ich rede gut über dich“. Entzückend die nachvollziehbare Erklärung über die Entstehung von Ratsch, Klatsch und Tratsch. Schon der weise Sokrates wusste, dass es klug wäre, die Neuigkeiten erst durch die drei Siebe der Wahrheit, der Güte und der Notwendigkeit zu sieben. Sportlich wurde es dann mit den Kindern des Sportvereines und der Linedancegruppe Tristach. Maria Zlöbl war den Jüngsten des Abends bei ihrer Choreografie behilflich und bewies mit sieben sportlichen Damen Takt- und Musikgefühl. „Ich gehe ein Stück mit dir“ und bleibe dennoch auf der Stelle. Gemeinsam statt einsam – das vermittelte dieser Beitrag. Eine kleine Abordnung des örtlichen Theatervereines spielte dann einen kurzen Sketch der zeigte, wie wichtig es ist, sich um einander zu kümmern: „Ich besuche dich“. Miriam Hainzer spielte mit viel Talent die Enkelin einer älteren Dame (Berta Wendlinger), die durch den Besuch des Kindes im Altersheim wieder Fröhlichkeit spürt. Anni Jungmann, die rührige Hand des Kontaktkaffees für die Senioren in Tristach und Anna Guggenberger zeigten in einem Zwiegespräch den tieferen Sinn des Vater unser Gebetes auf und wurden damit dem sechsten Werk – „Ich bete für dich“ – mehr als gerecht. Das siebente Werk – „Ich teile mit dir“ – verlegte man dann vor die Eingangstüre der Pfarrkirche ins Freie. Viele Hände der Bäuerinnen, des katholischen Familienverbandes und der katholischen Frauenbewegung hatten eine Agape mit Köstlichkeiten vorbereitet, den idealen Rahmen für Gespräche und Gedankenaustausch unter den Teilnehmern, Aktiven und Besuchern. Es wurde gelobt, gelacht und diskutiert, niemand stand abseits und so fruchtete der Abend schon in der Praxis. Es war ein Abend der Besonderheiten, der Überraschungen, der Unterhaltung und des Nachdenkens. Und alles, was der Besucher im Wesentlichen zu tun hatte, war ein wenig Zeit zu haben und sich auf eine neue Erfahrung einzulassen. Slideshow: Jakob Klocker

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