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Klaubauf? In Matrei auch im Hochsommer ein Thema

Seit 2. Juli hat die Tauerngemeinde ein Museum für den Larvenkult.

Es ist ein Projekt mehrerer Generationen der Familie Oberschneider und trifft offenbar einen starken Nerv der Matreier Identität: das neue Klaub-auf-Museum der Tauerngemeinde. Mit viel Einfühlungsvermögen und handwerklichem Einsatz haben Andreas und Franz Oberschneider den „Bäckenstodl“ so adaptiert, dass dieses historische Gebäude zur perfekten Bühne für die umfassende Inszenierung des Larvenkults wurde.

Natürlich stört niemanden in der Klaubauf-Hochburg, dass die Eröffnung in den Hochsommer fällt. Im Gegenteil, so wird die Wartezeit bis zum Dezember verkürzt und man kann auch in der Badehose über ein Mottinga-Spezialthema fachsimpeln, das Bürgermeister Andreas Köll bei der Eröffnung erwartungsgemäß ansprach: In unermüdlichem Wettstreit mit Bezirkshauptfrau Olga Reisner erklärte er einmal mehr, warum dieser Brauch in seinem Hoheitsgebiet quasi schrankenlos und nicht in geregelten Bahnen abläuft.

Wie auch immer man dazu steht: für Einheimische wie Gäste der Tauerngemeinde haben die Oberschneiders einen zentralen Osttiroler Brauch sehr stimmig und umfassend in Szene gesetzt. Sie zeigen mehr als 100 Larven aus verschiedenen Epochen und von praktisch allen namhaften Schnitzern der Region, dazu viel Hintergrundinfos, Skizzen und Fotos. Für aktive und passive Klaubauf- und Krampusfans ein neues Mekka.

Slideshow: Brunner Images

Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

Ein Posting

Klaubauf
vor 8 Jahren

Sehr geehrter Herr Dr. Pirkner! Nachdem Sie persönlich bei der Eröffnung des „Klaubauf-Museums“ nicht dabei waren, können Sie auch nicht authentisch gehört haben, was Dr. Köll wirklich gesagt hat: Da war keine Rede von „quasi schrankenlos“ und „nicht in geregelten Bahnen...“! Unser dem - in Matrei noch ursprünglich und unverfälscht ausgeübten - Brauchtum sehr verbundener Bürgermeister konnte nur berichten, dass anhand einer, erst kürzlich „endgültig“ ergangenen Rechtsauskunft seitens der dafür zuständigen Landesabteilung folgendes klargestellt worden ist: Das historische Klaubaufbrauchtum in Matrei und Huben - mit Hausbesuchen des Nikolaus und Gefolge sowie Treiben auf allen Straßen und Plätzen - fällt nicht in den Geltungsbereich des Tiroler Veranstaltungsgesetzes.

Anders verhält es sich beim - nicht als ortsüblich definierten bzw. nicht historisch gewachsenen - „Tischzoichn“ oder „Tischziachn“ im Freien (!): Dieses ist eindeutig als Veranstaltung bei der jeweils zuständigen Behörde anzumelden und von dieser - entweder unter entsprechenden Sicherheitsauflagen, z.B. aufgrund seines Gefährdungspotentiales oder seiner Menschenansammlung auf einem einzigen, dafür bestimmten Platz ab einer gewissen Besucheranzahl zu genehmigen, oder eben zu untersagen. Beim somit auch eigens anzumeldenden „Tischzoichn“ in Huben (das es in Matrei in dieser brauchtumsfernen Form nie gegeben hat...) ist die BH LIENZ Veranstaltungsbehörde, da sich der Veranstaltungsort (wozu auch Nebenanlagen wie Parkplätze, Kantine oder Umkleidekabinen zählen) auf das Hoheitsgebiet zweier Gemeinden (Matrei/Huben und Kals/Unterpeischlach) erstreckt.

Damit ist seit Juni 2016 auch endlich klar, welche Rechtsansicht sich durchgesetzt hat: Jene der Marktgemeinde Matrei in Osttirol, vertreten durch ihren Anwalt und ihren Bürgermeister....

 
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