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Stundenlang versuchten mehrere Feuerwehren in der Nacht zum 7. Juli, ein Feuer im Gasthof Wacht in Iselsberg-Stronach zu löschen. Foto: Brunner Images

Stundenlang versuchten mehrere Feuerwehren in der Nacht zum 7. Juli, ein Feuer im Gasthof Wacht in Iselsberg-Stronach zu löschen. Foto: Brunner Images

Gasthof brannte: Behörden schließen Asylhintergrund eher aus

Die „Wacht“ stand nicht mehr auf der Liste möglicher Flüchtlingsquartiere.

„Nein, dieses Gebäude war nicht mehr als Flüchtlingsunterkunft im Gespräch. Es stand seit längerem nicht mehr auf der Liste der Tiroler Sozialen Dienste GmbH.“ Thomas Tschapeller, Bürgermeister von Iselsberg-Stronach, besichtigt gerade mit Sachverständigen die Brandruine des Gasthofes „Wacht“, als wir ihn am 7. Juli vormittags mit der Frage konfrontieren, ob der schwere Brand der vergangenen Nacht fremdenfeindliche Hintergründe haben könnte. Die Brandursache ist derzeit Gegenstand von Ermittlungen.

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Thomas Tschapeller, Bürgermeister von Iselsberg-Stronach, hält einen rassistischen Hintergrund für den Brand des Gasthofs Wacht für wenig wahrscheinlich. Derzeit wird die Brandursache ermittelt. Foto: Brunner Images

Anfang November des Vorjahres gab es helle Aufregung im Ort, als im Gemeinderat plötzlich das Thema „Asylwerberheim Wacht“ auf der Tagesordnung stand. Iselsberg-Stronach hat rund 600 Einwohner und Thomas Tschapeller stellt gegenüber dolomitenstadt.at klar, dass die Gemeinde nicht grundsätzlich gegen die Aufnahme von Menschen auf der Flucht sei: „Wir wollen aber eine Anzahl im Bereich der Quote von ein bis eineinhalb Prozent.“ Im Klartext: sechs bis zehn Asylwerber in fixen, dauerhaften Unterkünften könne man sich in Iselberg-Stronach vorstellen, 85 Flüchtlinge – und um diese Zahl ging es Ende 2015 – seien aber für den kleinen Ort nicht verkraftbar.

Etwas differenzierter sieht Bezirkshauptfrau Olga Reisner die Causa: „Ich hätte den Standort gut gefunden, doch nach der Ablehnung durch die Gemeinde hab ich auch von der Tiroler Soziale Dienste GmbH nichts mehr gehört und die Wacht ist tatsächlich nicht mehr auf der TSD-Liste der möglichen Quartiere“. Sowohl Reisner als auch Tschapeller halten vor diesem Hintergrund eine Brandstiftung aus fremdenfeindlichen Motiven für wenig wahrscheinlich.

Das ehemalige Gasthaus ist in Privatbesitz. Die Eigentümerin hatte schon im Herbst dementiert, 85 Asylwerber ansiedeln zu wollen. Es habe allerdings von der Bezirkshauptmannschaft und der TSD Anfragen und auch eine Besichtigung gegeben, deshalb kam das Thema in den Gemeinderat.

Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

2 Postings

bergfex
vor 8 Jahren

.......ob der schwere Brand der vergangenen Nacht fremdenfeindliche Hintergründe haben könnte.

Warum muß das immer hervorgehoben werden? Wird es damit besser oder wahrer?

 
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    mischmaschin
    vor 8 Jahren

    Tja, man wird wohl seine Gründe dafür haben. Und wenn es nur der ist, die Wahrheit zu vertuschen - rein präventiv...

     
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