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Foto: Wolfgang Retter

Foto: Wolfgang Retter

Als tosende Isel-Katarakte über Nacht bekannt wurden

40 Jahre “Wasserschaupfad Umbalfälle“ – Ein Stück Natur und Zeitgeschichte.

Am 14. August 1976 eröffnete Hayo H. Hoekstra, Generalsekretär des Europarates, auf der Pebellalm im Umbaltal feierlich den ersten Wasserschaupfad Europas. Bundespräsident Kirchschläger und Bundeskanzler Bruno Kreisky hatten Grußworte gesandt, ebenso Minister und Landeshauptleute. Der "Wasserschaupfad Umbalfälle" machte die Gewalt des stürzenden Wassers erlebbar, erläuterte die landschaftsformende Kraft des Wassers und die Besonderheiten dieses größten Gletscherbaches der Alpensüdseite. Obwohl Landeshauptmann Eduard Wallnöfer 1971 in Heiligenblut die Dreiländervereinbarung für einen Nationalpark Hohe Tauern unterzeichnet hatte, beteiligte sich Tirol an der Planung des Großkraftwerksprojektes Dorfertal-Matrei. Für dieses Projekt wurde 1973 eine neue Variante vorgestellt, nach welcher das Kalser Dorfertal als gigantischer Großspeicher das Wasser sämtlicher Gletscherbäche Osttirols aufnehmen sollte; ein Nationalpark in Tirols Hohen Tauern wäre dadurch unmöglich geworden. Die neu begonnene Kraftwerksdiskussion war 1973 auch der Anlass zur Entstehung des Vereins zum Schutz der Erholungslandschaft Osttirol. Angeführt von Biologie-Professor Wolfgang Retter kämpften Ökoaktivisten, aber auch viele Einheimische gegen das Megaprojekt an. Und anderem wurde die Idee des Wasserschaupfades geboren. Man wollte – lange vor der Enstehung der Grünbewegung – den Wert des Wassers in der Landschaft aufzeigen und eine Vorleistung für den beabsichtigten Nationalpark Hohe Tauern erbringen. Der Verein baute mit wenig Geld und viel Eigenleistung vorhandene Steige etwas aus und brachte einen gedruckten Führer heraus, der mit Zeichnungen und Aussprüchen von Prägrater Kindern geschmückt war. Die Eröffnung des Wasserschaupfades Umbalfälle rief internationales Echo hervor und machte die Umbalkatarakte über Österreich hinaus bekannt. Die Isel im Umbaltal wurde in der weiteren Kraftwerksdiskussion zum Symbolfluss für den entstehenden Nationalpark Hohe Tauern. Schließlich konnte nach Absage des Kraftwerksprojektes im März 1989 der Nationalpark Hohe Tauern 1991 auch in Tirol gesetzlich begründet werden. Heute sind die Umbalfälle – 2012 vom Nationalpark Hohe Tauern als "Natur-Kraft-Weg Umbalfälle" neu inszeniert – nach der Liebburg in Lienz das beliebteste Fotomotiv in Osttirol und mit über 50.000 Besuchern pro Jahr auch ein Tourismusmagnet im Virgental.

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Erich
vor 8 Jahren

Dieser Wasserschaupfad war wirklich eine Pioniertat für das Virgental und für Osttirol! Wie schwierig das Umfeld für seine Errichtung war, lässt sich auf ""www.wasser-osttirol.at"" nachlesen ...

 
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