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Auf Stelzen steht der schlanke, langgezogene Baukörper des Campus Lienz. Er verbindet drei Schultypen und die Universität. Visualisierung: Lukas Jungmann

Auf Stelzen steht der schlanke, langgezogene Baukörper des Campus Lienz. Er verbindet drei Schultypen und die Universität. Visualisierung: Lukas Jungmann

200.400 Euro als Anteil der Stadt Lienz am Campusbau

Gesamtkosten von fast elf Millionen Euro im ersten Bauabschnitt.

Knapp elf Millionen Euro (10.962.000) hat die Hochbauabteilung des Landes Tirol als Bauherr für den ersten Bauabschnitt des Campus Lienz auf dem Gelände der PHTL und der Berufsschule am Linken Iselweg bzw. Poetensteig budgetiert. In wenigen Tagen sollen alle Hindernisse aus dem Weg geräumt und alle Verträge geschlossen sein, damit der Bau beginnen kann. Realisiert wird ein Entwurf des Architektenbüros Fasch und Fuchs, das sich in einem Wettbewerb gegen ein Dutzend Mitbewerber durchsetzte.

Die Stadt steigt zunächst mit einer Summe von 200.400 Euro in das Baugeschehen ein. In der Gemeinderatssitzung am 30. August skizzierte Bürgermeisterin Elisabeth Blanik die Rollenverteilung bei diesem das Land, den Bund, die Stadt und die Gemeinden des Schulsprengels betreffenden Projekt. Auf dem Areal des Campus Lienz treffen nämlich vier teilweise sehr unterschiedliche Bildungseinrichtungen räumlich zusammen. Schon heute stehen dort die PHTL und die Berufsschule. Künftig werden aber auch das Polytechnikum – derzeit im Schulgebäude Nord – und die Mechatronik-Universität angesiedelt.

Als Klammer zwischen den vier Ausbildungsstätten haben die Architekten einen langgezogenen Baukörper entwickelt, der sich vom Spielplatz am Wasserrain – der erhalten bleibt! – bis fast zur Iselbrücke erstreckt und auf Stelzen steht. Der Ostteil ist für die Uni und teilweise die HTL reserviert.

Im vorderen Bereich dieses langgezogenen Gebäudes gibt es Räume, die gemeinsam genutzt werden, etwa eine Aula, aber auch eine Werkstätte und eine Küche. Die Metall-Werkstätte hätte ursprünglich die Stadt bezahlen sollen, was den Kostenbeitrag verdreifacht hätte, jetzt gibt es einen Nutzungsvertrag, auch für andere Gemeinschaftseinrichtungen und Pkw-Stellflächen. Nach Baubeginn – also noch heuer – wird die erste Rate von 100.000 Euro fällig, bei der Dachgleiche die nächste (80.000 Euro) und bei der Fertigstellung im September 2017 noch einmal 20.400 Euro. Der Gemeinderat stimmte einstimmig zu.

Weitaus tiefer in die Tasche greifen muss die Stadt beim 2. Bauabschnitt, jenem Zubau zwischen Campus-Gebäude und Berufsschule, der das Polytechnikum beherbergen wird. Er soll 2017 begonnen und 2018 fertiggestellt werden. Kostenschätzung: 1,9 Millionen Euro. Hier wird die Stadt als Bauherr agieren. Die Kosten werden nach einem eigenen Schlüssel (25 Prozent nach Einwohnerzahl / 75% nach Schülerzahl) auf die 15 Sprengelgemeinden aufgeteilt. Kurz wurde überlegt, einen eigenen Schulverband zu gründen, die Idee wurde aber wieder verworfen.

Das Polytechnikum hat derzeit drei Klassen, in denen auch etliche Kärntner SchülerInnen sitzen. Die Schülerzahlen sinken. Durch die Integration in einen gemeinsamen Campus mit Berufsschule und HTL versprechen sich alle Fraktionen im Lienzer Gemeinderat Synergien und Kosteneinsparungen. Turnsaal wird es für „das Poly“ übrigens keinen geben, die Schüler wandern zum Turnen zurück in die alte Nordschule.

Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

4 Postings

chiller336
vor 8 Jahren

grundsätzlich ein gutes projekt, schöne ausführung - NUR - leider der falsche platz wie ich finde. ein derart großer schulkomplex hat meiner meinung nach in einem naherholungsgebiet nichts zu suchen. hier zb hätten sich schon vor jahren die verantwortlichen bei der umsetzung des htl gebäudes die köpfchen a bissl genauer zerbrechen sollen, denn es war ja vermutlich abzusehen, dass das thema htl ausbaufähig sei - vor allem nachdem es wegen des starken zulaufs kaum möglich war einen ausbildungsplatz zu bekommen.

ich denke hierfür hätte sich das areal der raiffeisengenossenschaft im rindermarkt perfekt geeignet - dieser schandfleck dort wäre weg, der weg zum bahnhof wäre kürzer für die schüler und dort hätte vermutlich mehr als ein turnsaal platz.

 
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Senf
vor 8 Jahren

interessante architektur! warum denn schon wieder kopfschütteln? man wird dort wohl wissen, welche schulischen einrichtunten erforderllich sind, lieber insider@. unsere bezirkshauptstadt lienz wird nach dem erfolgreichen HTL-angeboten jetzt auch noch universitätsstadt. in der jugendsprache: lässig, geil!

 
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Unholder0815
vor 8 Jahren

Gratulation zu diesem Projekt,zweifellos ist die Nachfrage in unserem Bezirk gegeben und wird von der Jugend dankbar angenommen werden. Der fehlende Turnsaal wird sicher kein Problem, da es sich ja um keine Volks oder Mittelschule handelt . Wer sucht wird in jeder Suppe sein Haar finden. Ich wünsche den jungen Leuten viel erfolg und gute Arbeitsmöglichkeiten nach dieser Ausbildung.

 
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Insider
vor 8 Jahren

Ein Schulneubau jahrelang vorher geplant und das ohne Turnsaal - da bleibt nur Kopfschütteln übrig. Hoffentlich haben die verantwortlichen Architekten die Klassenräume nicht vergessen zu planen :-)

 
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