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Kein Massenansturm von Migranten an der Grenze Sillian/Arnbach. Die Osttiroler Polizei widerspricht den Parolen der FPÖ. Foto: Expa/Groder

Kein Massenansturm von Migranten an der Grenze Sillian/Arnbach. Die Osttiroler Polizei widerspricht den Parolen der FPÖ. Foto: Expa/Groder

Polizeikommandant widerspricht blauen Sillianer Grenzwächtern

Nur 127 illegale Einreiseversuche seit Jahresbeginn. Keine Rede von Ansturm.

Seit Jahresbeginn 2016 hat der Landtagsklub der FPÖ gezählte 247 Presseaussendungen (!) an die Dolomitenstadt-Redaktion geschickt, die stereotyp vor Menschen aus dem Ausland warnen. In der Diktion durchwegs fremdenfeindlich, sind die Absender fast immer Landesparteiobmann Markus Abwerzger und Landtagsklubobmann Rudi Federspiel. Unermüdlich warnen Sie vor dem „unkontrollierbaren Migrantenmassenansturm nach Tirol“, der nur noch eine Frage von Tagen sei.

Im Schlepptau ihres Präsidentschaftskandidaten Norbert Hofer wählten die beiden Landespolitiker am Montag, 5. September, offenbar die Südtirol-Route für Hin- oder Rückreise nach Innsbruck und stellten mit Entsetzen fest: „Am Grenzübergang Sillian wird auf österreichischer Seite nicht kontrolliert.“ Um der Panik noch eins draufzusetzen, wurde die entsprechende Presseaussendung von einem lauten Alarmruf des Sillianer Parteinachwuchses flankiert. Gemeinderat Dominik Schett von der Freien Liste Sillian meldete pflichtbewusst: „Die Bewohnerinnen und Bewohner unserer Gemeinde haben einfach große Angst vor dem drohenden Ansturm.“

Nicht nur eine Blitzumfrage im Oberländer Bekanntenkreis der Redaktion ergab ein anderes Bild, sondern auch eine ganz offizielle Aussendung von Bezirkspolizeikommandant Silvester Wolsegger, der auf die Angstparolen mit nüchternen Zahlen reagiert. Sowohl entlang der Bundesstraße als auch in den Zügen gebe es laufend verstärkte Kontrollen. Dabei seien in den ersten fünf Monaten des Jahres insgesamt lediglich 20 illegal einreisende fremde Personen angehalten worden. Im Sommer stieg die Zahl der Aufgriffe auf rund zwei Dutzend pro Monat. Insgesamt habe es seit Jahresbeginn 127 Aufgriffe gegeben, erklärt Wolsegger, „die sich auf einige wenige Tage konzentrierten und nach wie vor konzentrieren“.

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Silvester Wolsegger, Bezirkspolizeikommandant von Osttirol über die Lage am Grenzübergang Sillian: "Von Migrationsströmen kann keinesfalls gesprochen werden." Foto: Dolomitenstadt/Egger

Interessant ist auch, dass laut Wolsegger die illegal Einreisenden nach dem Aufgriff „auf Basis der rechtlichen Normierungen freiwillig wieder nach Italien ausreisten oder nach Italien zurückgeschoben wurden." Asylanträge würden nur wenige gestellt. Im September gab es noch gar keinen Antrag.

Von Migrationsströmen könne also keine Rede sein, erklärt der Bezirkspolizeikommandant. Weder für die Errichtung von Sperren, noch für Grenzkontrollen in Sillian-Arnbach gebe es derzeit einen Auftrag des Ministeriums. Sollte sich die Lage ändern, sei die Polizei aber gerüstet und könne jederzeit reagieren.

Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

18 Postings

gruenxi
vor 8 Jahren

Wenn wir Flüchtlinge aus Kriegsgebieten aufnehmen, finde ich das ok. Allerdings müssen endlich die Wirtschaftsflüchtlinge ins Heimatland zurück- gebracht werden. Warum geschieht das nicht, unser Geld nehmen die Länder der Wirtschaftsflüchtlinge, nicht aber ihre Staatsbürger ? Ich finde auch, dass Verhandlungen über einen Waffenstillstand in Syrien eine Show sind: Warum setzen die Russen, die Amis, die Saudis etc. nicht endlich die Geld-und Waffenflüsse aus ? Und warum werden die EU-Länder weltweit für die ganze Misere zur Verant- wortung gezogen, wenn sich Suniten und Schiiten gegenseitig umbringen ?

 
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Unholder0815
vor 8 Jahren

Lieber Realist,am Ende geht es immer um Geld,ob etwas wählbar oder unwählbar ist,ist Nebensache wenn es finanzierbar ist. Wer lügt kommt schnell genug ans Tageslicht. Und es ist so war immer so und wird immer so bleiben,wer arbeitet zahlt die Hauptlast für unseren Staat,wer nichts arbeitet trägt nichts bei. Also die frage ist ,wieviel kann unser Systhem vertragen. Die Antwort bekommen wir sicher schneller als vielen lieb ist.

 
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    le corbusier
    vor 8 Jahren

    ach, wenn es doch so einfach wäre. konzentriert man sich auf eine gute integration, tragen zuwanderer mehr zu einem system bei als sie heraus nehmen. darüber hinaus gründen menschen mit migrationshintergrund überdurchschnittlich häufig. neugründungen sind ja ein erklärtes staatsziel, so entsteht wachstum und entstehen neue jobs. ginge es nur ums geld, lieber unholder, könnte daher die zuwanderung eine große chance für österreich sein.

    dass das boot voll ist, ist reine angst mache. erstens ist österreich eine luxus jacht und kein boot und zweitens: solange nicht in jeder osttiroler gemeinde nicht zumindest eine flüchtende familie untergebracht ist, sollte man nicht von notständen sprechen.

     
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      Unholder0815
      vor 8 Jahren

      Bla bla bla

       
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      Unholder0815
      vor 8 Jahren

      Sind wir Österreicher deiner Meinung nach nicht fleissig genug? Integration ist eine bringschuld von dem der in ein Land in einen Kultkreis beitritt.

       
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Unholder0815
vor 8 Jahren

Ist das Schön,jeder schreibt nach seinem Belieben! Und nach seinem Gewissen, oder Glauben. Das ist alles umsonst. Es braucht keine Hetze oder Lügen. Ein kleines wohlhabendes Land wie Österreich,wohlhabend durch den Fleiss seiner Bürger,kann auf dauer dieser Menschenmenge nicht Allein alles an Annehmlichkeiten zur verfügung stellen" Gratis ". Innteressant wird es erst wenn kein Geld für ALLE mehr da ist. VIEL VIEL SPAß wenn unser Geld aufgebraucht ist .

 
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Spitzkofel
vor 8 Jahren

Schlagzeile einer Lokalzeitung (online) 127 Flüchtlinge in Osttirol aufgegriffen !!

Schlagzeile des gleichen Mediums (jetzt aktualisiert) Heuer bisher 127 Flüchtlinge in Osttirol aufgegriffen !!

Da kann man mal sehen was 2 fehlende Worte für Auswirkung haben! ----- @ hannes - stimmt !! - leider hört die nächstenliebe meistens beim Verlassen der Kirche auf! *scheinheiligkeit* ----- @ osttirol20 - Schreien können Sie die Blauen - Lösungen fehlen in der Regel ----- @ iseline - Ein Faktencheck wäre auch potenziellen FP-Wählern zu empfehlen - aber lieber alles glauben was so raugerülpst wird (Invasoren, Untergang des Abendlandes, Raus aus der EU (ohne zu erläutern was das für Österreich bedeuten würde, ... uvm.)

Für mich ist die FPÖ mit Ihrer populistischen, meist menschenverachtenden, marktschreierischen Art einfach UNWÄHLBAR !!

 
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    Blumenhund
    vor 8 Jahren

    Ist Ihr Niveau besser, als das der Kritisierten?

     
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Franz Brugger
vor 8 Jahren

Wir werden damit leben müssen, dass bedingt durch Social Medias und der einfach gewordenen Erstellung und Aussendung von Pressemitteilungen jeder Art viel Müll produziert wird. Wer würde wohl in Lienz zu einer Pressekonferenz der beiden FPÖ-Landespolitiker kommen?

 
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iseline
vor 8 Jahren

Danke für den Faktencheck - das ist Journalismus, wie er sein sollte.

 
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Kiew
vor 8 Jahren

Mit gezinkten Meldungen Angst machen ist so ziemlich das Mieseste. Pfui Teufel!

 
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beobachter52
vor 8 Jahren

Ja, Hannes, so läuft das blaue Spiel. ... Aber so läuft auch das grüne Spiel : Zeitungsanzeigen der letzten Tage : Kommt Hofer, kommt Öxit, kommt die Pleitewelle, das Bauernsterben. .... Leider ist keine Seite besser!

 
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    le corbusier
    vor 8 Jahren

    na ja, nit ganz. die anzeige kommt mit haselsteiner aus der wirtschaft und wenn politisch dann eher pink.

     
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osttirol20
vor 8 Jahren

Dass die unkontrollierte Zuwanderung ein Ende finden muss, damit stimme ich zu hundert Prozent mit der Meinung der FPÖ überein. Es ist auch nicht Österreich allein, das diese Problematik alleine schultern muss. Die EU ist als Gemeinschaft gefordert, Hilfsmaßnahmen in den betroffen Gebieten zu setzen und die NATO und UNO die Sicherheit zu gewährleisten, damit Menschen gar nicht erst eine gefährliche und menschenunwürdige Reise nach Europa antreten müssen. Die Wilkommenspolitik von Frau Merkel war aber der Auslöser dafür, dass hunderttausende Menschen auf dem Weg zu uns den Tod gefunden haben. Es sind Personen wie Herr Schett, die der FPÖ ein ausländerfeindliches Image verleihen. Es bleibt nur zu hoffen, dass die FPÖ Herrn Schett niemals größere politische Verantwortung überträgt!

 
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Touristiker Nummer 1
vor 8 Jahren

Aluhutträger in 5,4,3,2,1

 
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bergfex
vor 8 Jahren

Nicht nur eine Blitzumfrage im Oberländer Bekanntenkreis der Redaktion...

IM OBERLÄNDER BEKANNTENKREIS DER REDAKTION

Wer Böses denkt. Finde aber die Meldungen der 2 Herren aus Innsbruck eine Frechheit.

 
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hannes
vor 8 Jahren

...und so läuft das blaue Spiel .. Ängste schüren für einen potentiellen kurzfristigen erfolg... heimat verteidigen, ohne zu wissen, woher die vorfahren kamen, etc, etc... und komplett übersehen, dass hier menschen auf der flucht sind, menschen und keine xy .. viecher sind.... wir sind verdammt noch einmal verpflichtet, in unserem christlichen glauben ( tw. ) diesen menschen zu helfen... diese flüchtlinge für politische Polemik zu missbrauchen, ist einfach nur....

mag. hannes schwarzer

 
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    Zuckerpuppe
    vor 8 Jahren

    kann dir nur zustimmen!

     
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