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Tom Gaisbacher als Extremski-Guide in Alaska

Der Osttiroler berichtet von einer Filmtour ins unendliche Weiß.

Alles begann bei einer Liftfahrt in Les Marécottes. Tom Gaisbacher und sein langjähriger Freeriding-Kumpel, der Schweizer Sam Anthamatten gönnten sich im vergangenen Winter einen gemeinsamen Skitag und plauderten über die Zukunft. Anthamatten erzählte, er hätte im Frühjahr ein Großprojekt in Alaska an der Angel, mit Gletschercamping, Heli-Skiing und richtig steilen Wänden. Gaisbacher musste lachen: „Ich habe praktisch zur gleichen Zeit auch eine Einladung zu diesem Projekt bekommen, mit dem kleinen Unterschied, dass Sam als Rider eingeladen war und ich als Guide.“

Der Osttiroler Extrem-Skifahrer zögerte nur kurz. „Ich wäre natürlich auch gerne im Athletenteam gefahren, aber Guide klang auch gut“. Und gut war es, wie sich bald herausstellte. Tom wurde eingeladen, schon vor dem Tross an den Yukon zu reisen und 14 Tage lang das Camp aufzubauen, samt viel Gelegenheit zu Helitrips zur Geländeerkundung und einigen Testfahrten auf bislang nie befahrenen Hängen. Als „Head-Guide“ war der Osttiroler für eine siebenköpfige Crew plus Pilot und Hubschrauber verantwortlich. Sein Auftraggeber hatte ihn am Airport in Whitehorse abgeholt, durch die Weiten Alaskas ging es bis zum Haines-Pass: „Es ist eine unglaubliche Landschaft, die sich dort erstreckt, wir hatten das Camp direkt am Highway, da siehst du das Band der schwarzen Straße durch eine weiße, unendliche Natur verlaufen, mit schlicht atemberaubenden Bergen“, erzählt der Osttiroler. „Als alles fertig war, spielten wir das Lieblingsspiel vor Ort, das Alaska-Wetter-Wartespiel."

Die Temperaturen stiegen, die Stimmung sank, das Camp verwandelte sich in ein Schlammloch – und dann, nach sieben Tagen, war es da. Das Wetterfenster. Jetzt war Tempo angesagt, bei den ersten Erkundungsflügen durch endlose weiße Gebirgswelten. Wo sind geeignete Landeplätze, wo gute Hänge und Locations für einen Filmdreh im Auftrag von The North Face? Schließlich war der Locationcheck perfekt und die Riders rund um Sam Anthamatten gingen an den Start. Von der gesamten Aktion gibt es Fotos und mehrere Videos.

Für Gaisbacher war es eine ganz neue Erfahrung: „Ich bin viel mit Sam gefahren, aber als Guide hast du einen anderen Job. Du siehst zum Beispiel das Thema Sicherheit aus einer anderen Perspektive.“ Im Verlauf der Reise, die auch zu einem Extremskigebiet mit dem sinnigen Namen "Corrugated" (eigentlich Wellpappe) führte, hatte Tom dann auch noch Pech, ausgerechnet bei einem entspannten Skiausflug ins Gelände verletzte er sich und war für den Rest der Tour gehandicaped. Aber die Bilder zeigen: Skifahren in Alaska ist eine andere Dimension und das Abenteuer am Yukon allemal eine Reise wert.

Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

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