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Foto: Dolomitenstadt/Marco Leiter

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Wieviele Ausländer leben eigentlich in Osttirol?

Weniger als in allen anderen Tiroler Bezirken. Und die meisten sind Deutsche.

Bei keinem Thema sind so viele falsche Zahlen in Umlauf, wie bei der Frage nach Anzahl und Herkunft von "Ausländern", sprich Menschen anderer Nationalität, die vor Ort als wohnhaft gemeldet sind. Hier ist der Faktencheck in unserer Rubrik "Osttirol in Zahlen". Wir haben aus den im Oktober 2016 veröffentlichten offiziellen Daten des Amtes der Tiroler Landesregierung die Zahlen für Osttirol herausgefiltert. Sie zeigen, wie irrational manche Ängste sind. Die Ausländerstatistik für Osttirol spricht eine klare Sprache:

1. Nirgendwo in Tirol leben weniger Ausländer als in Osttirol

Der Anteil an Menschen mit nicht österreichischer Staatsbürgerschaft liegt bei knapp fünf Prozent. Hier die Werte der Tiroler Bezirke zum Vergleich.



2. Osttirol hat den zahlenmäßig geringsten Zuwachs an Ausländern

Die folgende Statistik zeigt, wie sich der Zuwachs an ausländischen Staatsbürgern von Dezember 2014 bis Dezember 2015 entwickelte. Hier ist die Flüchtlingswelle aus dem Herbst des Vorjahres bereits erfasst, da auch Asylwerber vor Ort, zum Beispiel im Wohnheim in der Lienzer Angerburg, ganz regulär angemeldet werden.



Detail am Rande: der Zuwachs von 360 Personen war höher, als die Abwanderung. Die Bevölkerung des Bezirkes wuchs – trotz negativer Geburtenbilanz – im Jahr 2015 also erstmals seit vielen Jahren ein wenig an, von 48.896 Einwohnern auf 49.026 Einwohner. Wo bleibt der Jubel?

2. Die Osttiroler Ausländer sind häufig Deutsche und Italiener

Schaut man sich an, woher die Nicht-Österreicher im Bezirk kommen, dann stellt sich heraus: vorwiegend aus der Nachbarschaft, sprich aus Deutschland, Italien, Slowenien und Kroatien. Hier die Zusammensetzung der insgesamt 2.447 Ausländer, die derzeit in Osttirol leben. Kriterium ist die Staatsbürgerschaft. Für alle, die zusammenzählen: die Summe der Teilgruppen ist etwas höher als die Gesamtzahl, weil Menschen aus Slowenien und Kroatien sowohl unter „Europäische Union 27“ als auch bei den „jugoslawischen Nachfolgestaaten“ berücksichtigt sind.



Quelle: Demografische Daten Tirol 2015. Herausgegeben vom Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Landesstatistik, im Oktober 2016.
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

Ein Posting

Touristiker Nummer 1
vor 7 Jahren

Jetz kann man nur auf die Anzweiflung der Aluhutträger warten, stimmt ja nix mehr, alles Lügenpresse und falsch Information! (sarcasm off)

 
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