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Markante Bauten wie das Schloss Bruck verwandeln sich in "Stadt in Motion" in bunte Phantasiegebäude, die dennoch sofort wiedererkennbar sind.

Markante Bauten wie das Schloss Bruck verwandeln sich in "Stadt in Motion" in bunte Phantasiegebäude, die dennoch sofort wiedererkennbar sind.

500 Bilder über Lienz – zu sehen in 90 Sekunden

Kristin Meinhart schuf ein „Stop-Motion“-Kunstwerk über ihre Heimatstadt.

Wir alle wissen: ein Film besteht aus einzelnen Bildern, die so schnell hintereinander ablaufen, dass unser Gehirn sie als Bewegung wahrnimmt. 24 Bilder benötigt man üblicherweise für eine Sekunde Film und wenn man das weiß, dann kann man sich im Kopf ausrechnen, wie aufwändig es ist, eineinhalb Minuten Film mit der Hand zu zeichnen. Was früher „Zeichentrick“ hieß, nennt man heute Stop-Motion und meint damit ein besonders reizvolles Genre multimedialer Filmkunst, bei dem die Bewegung meist durch gezeichnete Bildsequenzen oder zum Beispiel durch immer wieder leicht veränderte Figuren aus Plastilin entsteht. Stop-Motion-Sequenzen kann man natürlich mit einer Vielzahl an digitalen Hilfsmitteln herstellen, etwa mit Software wie Blender oder SketchBook, man kann sie aber auch – wie in der guten alten Zeit – mit der Hand zeichnen. Und genau das hat Kristin Meinhart gemacht. Die Lienzerin studiert Mediendesign an der FH Joanneum in Graz, war früher in den Ferien auch Ferialpraktikantin bei Dolomitenstadt und hat sich für ihre Bachelorarbeit ein besonderes Projekt ausgedacht, das wir auf dolomitenstadt.at zeigen dürfen. Es ist ein poetischer Kurzfilm über die Stadt Lienz, handgezeichnet in mehr als 500 Bildern.
kristin-am-leuchttisch
Viele Wochen saß Kristin über ihren selbstgebastelten Leuchttisch gebeugt und zeichnete Motive für ihr Movie.
Kristin bastelte sich selbst einen Leuchttisch, neben Stift und Papier ein wichtiges Utensil, um einzelne Sequenzen abzugleichen. Man legt dazu mehrere Zeichenblätter aus durchscheinendem Papier übereinander und leuchtet sie von unten an.
kristin-leuchttisch-skizze
24 Bilder braucht man für eine Sekunde Film. Gleichbleibende Partien werden durchgepaust.
Die Zeichnungen wurden einzeln abfotografiert und dann zu einem Film zusammengesetzt. Um eine gleichmäßige Ausleuchtung zu erzielen, fotografierte Kristin im Mittagslicht bei offenem Fenster in ihrer Studentenwohnung: „Professionelles Studioequipment sieht anders aus“, lacht die junge Medienkünstlerin, aber gerade der Selfmade-Charakter macht das Werk reizvoll.
cover-kristin-stadt-in-motion
Hier hängen die späteren "Frames", A5-Blätter in der Reihenfolge in der sie abfotografiert werden.
Die Poesie dieser Arbeit liegt in ihrer analogen Umsetzung, in einer kunstvoll handgezeichneten visuellen Komposition und Kombination von Realität und Fantasie. Wie bei jedem Film zählt nicht das einzelne Bild, sondern die Dramaturgie der einzelnen Szenen, die wie in einem Fantasyfilm kunstvoll ineinander übergehen.
kristin-farbpalette-hintergruende
Auch die Farbpalette der Hintergründe wurde nicht am Rechner erzeugt, sondern mit der Hand gemalt.
„ Eine Stadt in Motion“ heißt der Film und Kristin erzählt, wie sie damit startete:„ Nach der Festlegung auf ein Thema graste ich Lienz nach idealen Aufnahmeorten ab. Dort wurde gefilmt, fotografiert, skizziert und geträumt. Eine wunderbare Art der Vorbereitung, wie ich finde. Anschließend hatte ich die Qual der Wahl. Ich konzentrierte mich auf Frontalaufnahmen und achtete auf ähnliche Positionierungen und Winkel. Da die Gebäude ineinander verschwimmen sollten, war eine gewisse Ähnlichkeit von Vorteil.“ Zuviel wollen wir nicht verraten. Hier ist der Stop-Motion-Film „Lienz in Motion“ von Kristin Meinhart. Hereinspaziert:
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

5 Postings

nasowas
vor 7 Jahren

Ganz, ganz toll. Damit ist der bac. wohl sicher :) Gratulation!

 
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Sonja
vor 7 Jahren

Super Idee gut umgesetzt, originell und auch irgendwie putzig. Herzlichen Glückwunsch und Danke für die vielen Stunden die investiert wurden. Ein Aufwand der sich gelohnt hat!

 
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stesom
vor 7 Jahren

Großartig - genau meine Stadt <3

 
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eb
vor 7 Jahren

Cool gemacht! Muss eine Wahnsinnsarbeit gewesen sein, die sich aber auf alle Fälle gelohnt hat!!

 
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spitzeFeder
vor 7 Jahren

Wow, beeindruckend! Gratulation an die Künstlerin!

 
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