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Intelligente Wärmepumpe findet günstigen Ökostrom

Matreier Hersteller iDM baut um ein Gerät ein ausgezeichnetes Geschäftsmodell.

Im Vorfeld des Tiroler Innovationstages am 21. November wurde die Matreier iDM Energiesysteme GmbH mit dem Cluster Award 2016 ausgezeichnet. iDM Energiesysteme ist Mitglied im Cluster Erneuerbare Energien der Standortagentur Tirol und erhielt die Auszeichnung für eine Wärmepumpe, die sich dann einschaltet, wenn der Strom besonders günstig und ökologisch ist.

Das Erstaunliche ist dabei weniger die „intelligente“ Wärmepumpe selbst, als die Art, wie man durch diese Wärmepumpe an die internationale Strombörse angebunden ist und nicht nur günstigen, sondern auch ökologisch optimierten Strom beziehen kann.

Auf den Spotmärkten wird an 365 Tagen im Jahr Strom gekauft und verkauft, jeweils für die 24 Stunden des folgenden Tages. Man spricht deshalb von einem Day-Ahead-Markt. Die Preise steigen und fallen je nach Einspeisung und Kraftwerksverfügbarkeit. Im Klartext: Wenn die Sonne scheint oder Windkraftwerke auf Hochtouren laufen, wird der Strom billiger und ökologischer.

Die innovativen iDM Wärmepumpen haben einen Internetanschluss, vernetzen sich so mit dem Strommarkt und verlegen ihre Betriebszeiten auf die Tageszeiten mit dem niedrigsten Strompreis. Dazu wird über den jungen österreichischen Stromanbieter aWATTar Strom vom Day-Ahead Markt von der Börse bezogen und ein stundenvariabler Fahrplan für die einzelnen Wärmepumpen-Betriebsarten berechnet. Ergebnis: der Verbrauchsanteil an Strom aus erneuerbaren Energien steigt, gleichzeitig sinken die durchschnittlichen Stromkosten.

Denkt man das Modell zu Ende, dann wird iDM durch diese Wärmepumpe auch zum Stromlieferanten mit dem Anspruch, den Kunden nicht nur ein Gerät zu verkaufen, sondern dazu auch günstige und möglichst nachhaltig gewonnene Energie. Für das Produkt und das dadurch mögliche Geschäftsmodell wurde iDM Energiesysteme ausgezeichnet. Harald Gohm, Geschäftsführer der Standortagentur, sprach von einem Vorzeigeprojekt, das genau den Intentionen der Standortagentur entspreche.

Die Agentur erweitert ihr Innovationsmanagement für Tiroler Unternehmen derzeit um neue Serviceangebote, die beim Innovationstag vorgestellt wurden. „Dabei geht es im Kern darum, Unternehmen zu neuen Sichtweisen und Fertigkeiten zu verhelfen: Arbeiten an innovativen Produkten und Dienstleistungen, aber denken in innovativen Geschäftsmodellen“, erklärt Gohm den Kern der neuen Services. iDM habe diese neue Sicht der Dinge bereits umgesetzt: „Als Produkt bringt iDM eine intelligente Wärmepumpe auf den Markt, die dem Kunden unmittelbar Geld bei der Stromrechnung spart. Als Unternehmen aber erweitert iDM damit sein Geschäftsmodell vom Wärmepumpenhersteller zum Stromanbieter.“

Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

2 Postings

EEG
vor 7 Jahren

..erhielt die Auszeichnung für eine Wärmepumpe, die sich dann einschaltet, wenn der Strom besonders günstig und ökologisch ist. Ab Mitternacht ist der Strom beim stündlichen Tarifmodell des Stromanbieter aWATTar besonders günstig, wo speichert mir die Wärmepumpe die in der Nacht erzeute Energie ? Da muss ich mir einen großen Pufferspeicher zulegen, und den mit relativ hohen Vorlauftemperaturen z.B 55° anfahren. Bei so hohen Vorlauftemperaturen singt die Effizienz der WP dramatisch, und das ganze wird wieder zum Nullsummenspiel. Zurzeit kostet die Tiwag kWh 6.58 cent netto, wenn ich jetzt die kWh um 3 c günstiger bekomme, sind das bei einem Nacht Jahresverbrauch von angenommen 2000 kWh sage und schreibe 60 € Wenn jetzt die internetfähige WP 1000€ mehr kostet, ... kann jeder selbst sich die Amortisationzeit ausrechnen !

 
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    tauernwind
    vor 7 Jahren

    Das stimmt schon, das trifft aber auf vieles in der Branche zu, wenn jemand z.B. mit Pellets heizt wird sich eine nachträgliche Dämmung eines Gebäudes oder gar eine Solaranlage für Warmwasser auch nie wirklich amortisieren.

    Aber die Idee an sich ist OK und wenn es mal zig Tausende Anlagen sind kann man mit der Grundlast und dem Strommarkt schön jonglieren. Es gab ja Zeiten da bekamen die Stromhändler sogar Geld wenn Sie Energie verbrauchten.

    Schade finde ich das die TIWAG / TINET nicht aufspringt und z.B. parallel die Netzkosten für solche Tarife senkt, da ja das Netz auch gerade wenig belastet ist.

    Zu dem Thema passend, fragt ihr euch eigentlich auch warum wir einen Ökostromförderbeitrag zahlen und parallel die vollen Netzkosten obwohl ich z.B. den vom Nachbarn erzeugten Strom verbrauche, also wird das Netz nur 15m belastet (< 1/1000 vom normalen Netz) ????

     
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