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Bauern sehen sich als „Ernährer und Erklärer“

Ein Berufsstand sucht Wege in die Zukunft und ortet Aufklärungsbedarf.

Warum die Land- und Forstwirtschaft ein Wirtschaftsmotor im Bezirk ist, erklärten am 29. November im Rahmen eines Mediengespräches in der LLA Lienz Bauernbundobmann und Landesrat Josef Geisler, LK-Präsident Josef Hechenberger und Bezirksbauernobmann Martin Mayerl. „Jeder Euro, der in die Landwirtschaft investiert wird, bedeutet sechs Euro für die Region“, rechnete Geisler vor. „Es wird nicht nur auf den Höfen im Bezirk investiert, sondern auch an den Rahmenbedingungen für die heimischen Bauern gearbeitet.“
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Versammelte Bauernbund-Prominenz: Bezirkskammerobmann Konrad Kreuzer, Bezirksbauernobmann LAbg. Martin Mayerl, Forum Land Bezirksobmann Klemens Kreuzer, Bezirksleiterin der JB/LJ Greta Obermoser, Bauernbundobmann LHStv. Josef Geisler, LAbg. Hermann Kuenz, Bauernbunddirektor Peter Raggl und LK-Präsident Josef Hechenberger. Foto: Bauernbund/Manzl
In Zukunft werde in Tirol noch mehr auf Bildung, regionale Produktion und Verarbeitung gesetzt, führte der VP-Politiker aus. „In Rotholz entsteht schon bald das größte landwirtschaftliche Bildungs- und Forschungszentrum Westösterreichs und im Zillertal wird es in Zukunft eine Einrichtung zum Schneiden und Verpacken von Käse heimischer Kleinsennereien geben.“ Während Konsumenten bei ihrem täglichen Einkauf mittlerweile bewusst zu regionalen Produkten greifen, gebe es bei öffentlichen Küchen noch Luft nach oben. Qualität und Image der regionalen Landwirtschaft würden stimmen, weiter optimiert werden müsse aber die regionale Vermarktung. „Nach den Feuerwehrleuten sind, einer Studie des Instituts Brettschneider zufolge, Bauern die zweitbeliebteste Berufsgruppe in Österreich“, erklärt LK-Präsident Josef Hechenberger. „Weitere Erhebungen zeigen, dass 80% unserer Urlaubsgäste hauptsächlich wegen der gepflegten Kulturlandschaft zu uns kommen.“ Dennoch gebe es eine zunehmende Entfremdung der Menschen von der Landwirtschaft. „Es kommen immer mehr Anfragen in unser Haus, weswegen es Dünger und Gülle brauche, weswegen Viehtrieb auf Dorfstraßen gestattet werde, weswegen Tiere auch bei Regenwetter auf der Wiese grasen, warum Hundekot nicht einfach in Wiesen landen solle. Anhand solcher Anfragen merken wir, dass unsere Bauern bis jetzt klar in der Rolle des Ernährers waren. Jetzt gilt es zunehmend auch in die Rolle des Erklärers zu schlüpfen, um den Menschen diese Zusammenhänge zu erklären.“ Besonders Bäuerinnen und Jungbauern seien bereits aktiv als Aufklärer und Bewusstseinsbilder unterwegs. Bei jungen Landwirten ortet Hechenberger einen Motivationsschub: „Auch heuer konnten wir wieder 201 Facharbeiterbriefe an frisch gebackene Facharbeiter übergeben. Das sind junge Menschen, die in der Land- und Forstwirtschaft eine Zukunft sehen und engagiert ihre Höfe führen.“ Bezirksbauernobmann LAbg. Martin Mayerl sieht das ähnlich: „In Osttirol gibt es viele junge Familien, die voller Tatendrang ihre Höfe modern und zukunftsorientiert bewirtschaften wollen. Fast alle bewirtschaften ihre Höfe im Nebenerwerb.“ Wichtig sei, dass sich diese motivierten Bauern „nicht im Bürokratiedschungel verheddern“.

3 Postings

Vlad Tepes
vor 7 Jahren

Aufklärung und Bewusstseinsbildung sollte eigentlich Aufgabe der Kammer sein, nicht die von Jungbauern! Mit mehr Transparenz gäbs auch mehr Akzeptanz. Das sollten sich die grinsenden Damen und Herren villeicht mal zu Herzen nehmen!

 
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anton2009
vor 7 Jahren

... „Jeder Euro, der in die Landwirtschaft investiert wird, bedeutet sechs Euro für die Region“, rechnete Geisler vor. Kann mir das bitte jemand genauer erklären? Vielen Dank!

 
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bergfex
vor 7 Jahren

Auf dem Bild sind doch alles "Vollerwerbsbauern" !?!?!!??

 
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