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Kurzfristiges Maßnahmenpaket sichert Flugbetrieb in Nikolsdorf

Vorläufige Pachtverlängerung und Sparkurs schaffen Zeit für nachhaltige Planung.

Seit der Flugplatz in Nikolsdorf vom TVBO vor zwei Jahren an eine Betreibergesellschaft unter wesentlicher Federführung des Planungsverbandes Lienzer Talboden übergeben wurde, geriet der kleine Sportfliegerplatz zunehmend in finanzielle Turbulenzen und eine veritable Identitätskrise. Während einerseits diverse Gemeinde- und Landespolitiker von einem neuen, größeren Flugplatz träumen, forderte andererseits die Bezirkshauptmannschaft eine dringende Sanierung der bestehenden Piste, um die Flugsicherheit im laufenden Betrieb zu gewährleisten. Die mit Trommelwirbel gegründete neue Gesellschaft – in der Gemeinden, TVBO, Vereine und diverse Firmen sitzen – hat kein Geld mehr und offenbar auch keinen wirklichen Plan. Geschäftsführer Wolfgang Steiner kündigte seinen Job ebenso, wie die Betriebsleiterin des Platzes. Bei einer außerdordentlichen Generalversammlung gelang jetzt am 27. Dezember zumindest die Schnürung eines Notpaketes, das den Betrieb für ein weiteres Jahr möglich machen soll und damit auch Zeit schafft, für eine stabile und nachhaltige Lösung in Nikolsdorf. Möglich wird das durch einen Beschluss für eine vorläufige Pachtverlängerung. Grundbesitzer und Mitgesellschafter Bernhard Astner stellte auch eine längerfristige Pachtlösung in Aussicht. Sie wäre Grundvoraussetzung für die Beantragung von Fördergeldern.
Mit einem kurzfristigen Provisorium soll der Flugplatz in Nikolsdorf vor dem Zusperren gerettet werden. Viele Fragen für die Zukunft bleiben aber offen. Foto: Expa/Groder

Die Gesellschafter müssen jetzt noch mit der Bezirkshauptmannschaft Lienz eine Lösung finden, sprich einen weiteren Aufschub der Sanierung zumindest so lange erwirken, bis das Budget für 2017 in trockenen Tüchern und eine neue Geschäftsleitung implementiert ist. Ein neuer Geschäftsführer soll  in den nächsten Tagen bestellt und das Budget für das kommende Jahr sichergestellt werden. Ein Minus von 23.000 Euro muss ausgeglichen werden. Keine der Gemeinden des Planungsverbandes will "nachschießen", auch Lienz hat das bereits kategorisch ausgeschlossen. Neben dem Verkauf von Treibstoff hat der Flugplatz praktisch nur die Beiträge der Flugvereine als Einnahme, die in Summe 55.000 Euro ausmachen. Dem stehen 42.000 Euro an jährlicher Pacht gegenüber und diverse Instandhaltungskosten. Eine denkbare Variante wäre, dass die Vereine sich die Aufgaben der Betriebsleitung künftig ehrenamtlich aufteilen und so zumindest unfinanzierbare Personalkosten vermeiden. 

Neben diesen kurzfristigen Sanierungsmaßnahmen, die eigentlich nur eine sofortige Schließung verhindern können, wird hinter den Kulissen heftig um einen Weg in die Zukunft gerungen. Dabei stehen sich ganz klar zwei Lager gegenüber. Auf der einen Seite stehen die Vereine und Flug-Insider, die nur einen kleinen, sicherheitstechnisch adaptierten Sportflugplatz für wirtschaftlich realistisch halten. Auf der anderen Seite träumt eine Gruppe rund um den Lienzer Stadtmarketingchef Oskar Januschke, den Landtagsabgeordneten Hermann Kuenz und den Planungsverbandsobmann Sepp Mayr von einem neuen Flugplatz auf einem alternativen Gelände, der auch für größere Maschinen geeignet und idealerweise kräftig aus Fördermitteln mitfinanziert wird. Ein Konzept dafür soll existieren, erblickte aber bis heute nicht das Licht der Öffentlichkeit und wird gehütet wie ein Staatsgeheimnis.

Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

13 Postings

ManD
vor 7 Jahren

Wenn jemand einen großen Flugplatz will kann er ja mit dem Zug oder Auto nach Klagenfurt fahren und dort vom Flughafen wegfliegen. Ach ja da gehen ja so wenige Flüge weg daher braucht Lienz was großes !?

 
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gruenxi
vor 7 Jahren

Die jetzige Größe reicht doch vollkommen aus. Wer einen größeren Flugplatz haben will, soll ihn auch finanzieren und erhalten. Man hört ja auch, dass ein großer Industriebetrieb ein Werk in Indien errichtet. Vielleicht braucht dieser Industriebetrieb einen großen Flugplatz, um die Bauleute und Techniker schneller dorthin zu bringen und hiesige teurere Arbeitsplätze zu reduzieren ? Meines Wissens nach hat dieser Betrieb das notwendige Kapital für einen großen Flugplatz - allerdings nie in irrsinnige Projekte investiert.

 
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Hot doc
vor 7 Jahren

@F_Z Nicht geraten , das sind Fakten. Wenn Du es nicht glaubst, frag Sie selbst. Laut Auskunft der sonst. Bezüge von Landtagsabgeordneten hat Sie neben den ca. 6900 Euro btto als LA Abg. noch 6791 btto. als Bgm. Zusammen fast 14000 btto was netto ca. 8000 Euro ergibt. Dann noch die einzelenen Aufwandsentschädigungen für die vielen kleinen Ämter. Dann sind wir nicht weit weg, oder hat Sie jemals auf irgend einen Gehalt verzichtet? Sozialdemokraten gehen nach dem Prinzip: Allen gleich viel, nur mir etwas mehr.

 
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Hot doc
vor 7 Jahren

@frekit78

Neid ist eine der schlechtesten Tugenden. Wenn du schreibst eine Frechheit der Betrag. Wieviel bleibt da nach Steuer uebrig ? Wie groß ist der Grund der verpachtet wird ? Einfach eine Pacht ohne alle Fakten zu berücksichtigen als Frechheit zu bezeichnen ist kein Zeichen von Intelligenz. Wenn eine Frau Blanik mehr als 10000 netto im Monat verdient, sagt niemand eine Frechheit. Bei einem Vertrag braucht es immer zumindest 2 Personen.

 
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    F_Z
    vor 7 Jahren

    verrätst du mir wo du die 10000 netto her hast?

     
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      chiller336
      vor 7 Jahren

      (1) Dem Bürgermeister gebührt ein monatlicher Bezug. (2) Der Bezug beträgt für Bürgermeister, die nicht dem im Abs. 3 umschriebenen Personenkreis angehören, in Gemeinden mit höchstens 500 Einwohnern 28,51 v.H. 501 bis 1.000 Einwohnern 36,43 v.H. 1.001 bis 2.000 Einwohnern 47,52 v.H. 2.001 bis 5.000 Einwohnern 52,88 v.H. 5.001 bis 8.000 Einwohnern 58,56 v.H. 8.001 bis 10.000 Einwohnern 65,22 v.H. über 10.000 Einwohnern 82,50 v.H. des Ausgangsbetrages. (3) Der Bezug beträgt für Bürgermeister, die neben dieser Funktion ein Mandat im Landtag, Nationalrat oder Bundesrat ausüben, in Gemeinden mit höchstens 500 Einwohnern 23,76 v.H. 501 bis 1.000 Einwohnern 30,36 v.H. 1.001 bis 2.000 Einwohnern 39,60 v.H. 2.001 bis 5.000 Einwohnern 48,07 v.H. 5.001 bis 8.000 Einwohnern 53,24 v.H. 8.001 bis 10.000 Einwohnern 59,29 v.H. über 10.000 Einwohnern 75,00 v.H des Ausgangsbetrages. (4) Die Anzahl der Einwohner richtet sich nach der Anzahl der Hauptwohnsitze in der Gemeinde zum 1. Jänner des Kalenderjahres, das dem Kalenderjahr vorangeht, für das der Bezug gebührt.

      man kanns erahnen ...

       
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      F_Z
      vor 7 Jahren

      also geraten...

       
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    Senf
    vor 7 Jahren

    selten so gelacht (deine widersprüchlichen argumente). grundeigentümer und flugplatzbetreiber sind vertragspartner. das papier enthält das verhandlungsergebnis. entschädigungsleistungen, rechte und pflichten und vertragsdauer. was hat das mit dem gehalt/einkünften der bürgermeisterin zu tun? ich staune immer wieder, wie schnell hier im forum sachliche diskussionen in politische und polemische abgleiten. ein versuch für politisches kleingeld, oder tatsächliche verblödung??? wenn du den unterschied zwische äpfel und birnen nicht kennst, frag einfach die verkäufer!

     
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unholdenbank
vor 7 Jahren

Ja, da mögen die drei Träumer weiterträumen. Immer wieder muß das Flugvergnügen einiger weniger durch die "Zauber"-Fördermittel finanziert werden. Die Fördermittel, zur Erinnerung, kommen nicht von irgendwo, sondern aus den Taschen von uns Steuerzahlern, die wahrscheinlich kein Verständnis haben, für das Flugvergnügen und den knatternden Lärm der Flugzeuge der Hobbyflieger bezahlen zu müssen. Wichtigere Vorhaben als das Hobby von wenigen müssen mit dem Steuergeld verwirklicht werden (Nordschule, Strassensanierung, Kinderbetreuung etc.). Interessant ist auch das posting von freekit78. Gerade in Osttirol mit seiner irren Bevorzugung von Bauerninteressen soll gerade Herr Astner auf sein gutes Recht auf Grund- und Bodennutzung nach seinem Willen eingeschränkt werden. Den Bauern auf dem Zettersfeld wurde deren Grund für den Speicherteich auch vergoldet. Vielleicht hat Herr Astner keinen Herrn Pargger als Anschieber hinter sich - da sollte er sich mal dranhängen, wen er das denn will.

 
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Franz Brugger
vor 7 Jahren

Welche Gründe sprechen für eine grosse Variante?

1) Könnte es sein, dass das alternative Gelände in der Gemeinde Dölsch wäre, und wer wäre der zukünftige Verpächter? 2) Es hält sich das Gerücht, ein große Industriebetrieb habe einige Politiker vergattert, die große Lösung zu forcieren.

Förderungen für den Bau sind das EINE, Kosten des Dauerbetriebes ein Zweites, welches man desöfteren bei Projekten, wo die Politik involviert ist , gerne vergißt.

Es ist zu hoffen, dass die Gruppe welche sich für die kleinere Lösung stark macht die Verfechter eines "Fluplatz neu" zur Offenlegung der Interessen(ten) die dahinterstehen, sowie zu einer realen Kostenrechnung zwingt.

 
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bergfex
vor 7 Jahren

..........Auf der anderen Seite träumt eine Gruppe rund um den Lienzer Stadtmarketingchef Oskar Januschke, den Landtagsabgeordneten Hermann Kuenz und den Planungsverbandsobmann Sepp Mayr von einem neuen Flugplatz auf einem alternativen Gelände, der auch für größere Maschinen geeignet und idealerweise kräftig aus Fördermitteln mitfinanziert wird............

Ist nur gut das dafür Geld da wäre. Und diese "andere Seite" hat bis jetzt nichts, aber schon gar nichts weiter gebracht, bzw. etwas von sich hören lassen.

 
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hinter dem vorhang
vor 7 Jahren

42000 Euro an Pacht?? Ziemliche Frechheit vom Verpächter oder Dummheit vom Pächter .

 
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    chiller336
    vor 7 Jahren

    wo man eine gute kuh melken kann, da wird gemolken .... bis goa is

     
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