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Die gepökelte Stadt: Liegt zuviel Streusalz in Lienz?

Auch ohne Schnee sind die Straßen weiß. Schuld ist die Trockenheit - sagt die Verwaltung.

Könnt ihr mir erklären, wieso und weshalb in Lienz derart viel Salz gestreut wird? Salz soweit das Auge blickt ... Feinstaub, brennende Augen, wunde Hundepfoten!“ Das schrieb uns vor Kurzem eine Leserin und bestätigte damit den subjektiven Eindruck vieler Stadtbewohner, denen die Sonnenstadt derzeit regelrecht gepökelt vorkommt. Also haben wir bei der Stadtverwaltung nachgefragt.

Weit und breit kein Schnee in Sicht, doch die Straßen der Stadt sind weiß! Fotos: Dolomitenstadt/Zanon

Lienz hat ein Straßennetz von knapp 100 Kilometern, auf die in einem „normalen Winter“ (was immer das heute noch ist) zwischen 250 und 300 Tonnen Salz gestreut werden, um Glatteis zu vermeiden. „Heuer haben wir bisher erst 20 Tonnen Salz aufgebracht, also einen Bruchteil der Menge. Allerdings hat sich dieses Salz aufgrund der Trockenheit nicht gelöst,“ erklärt Albert Stocker, Leiter des Lienzer Wirtschaftshofes.

Er muss meist nachts bzw. in den frühen Morgenstunden eine Entscheidung treffen, ob die Streuflotte ausrückt. Zweimal in den vergangenen 14 Tagen habe es jeweils zwei, drei Zentimeter geschneit. „Wir haben Salz gestreut, das sich normalerweise mit der Feuchtigkeit auflöst. Man sieht es dann nicht mehr. Wenn aber Föhn aufkommt, kristallisiert das Salz. Es bleibt an der Oberfläche als schneeweiße Schicht liegen.“

20 Tonnen Salz wurden bisher in Lienz verstreut. In starken Wintern können es bis zu 300 Tonnen sein.

Chemisch gesehen ist das Streusalz reines Natriumchlorid, also Kochsalz, wie man es auch in den Nudeltopf streut. Aus Stockers Sicht hält sich die Schädlichkeit dieses Salzstaubes in Grenzen. Biologen und Hundebesitzer sehen das anders. Bäume werden nicht nur an der Oberfläche von Salzstaub geschädigt, sondern auch durch die Aufnahme von Salzwasser über die Wurzeln. Und die Pfoten manches Vierbeiners schmerzen nach dem täglichen Spaziergang. Albert Stocker beruft sich auf die Vorschriften: „Wir haben Streupflicht wenn es schneit und fahren nur anlassbezogen. Es gibt eine Haftung des Straßenerhalters, falls etwas passiert.“ Besonders auf Gehwegen und an Bushaltestellen hafte die Stadt ähnlich wie private Hausbesitzer, falls jemand ausrutscht und sich verletzt. Bleibt also allen, denen die Lust am Spaziergang derzeit gründlich versalzen wird, nur die Hoffnung auf Niederschlag.

Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

13 Postings

wolf_C
vor 7 Jahren

... das Salz macht die Luft, die zur Zeit Lienz vergiftet ist, nicht bekömmlicher .. das Gesetz verpflichtet de facto zur Körperverletzung, weil es dem Autoverkehr Vorrang gibt, und in diesem Sinne finde ich das Gesetz Scheisse ... wie kann es sein daß in moderner(oder vielleicht doch nicht?)Kultur giftige Luft als unvermeidbar angenommen wird; jeder soll wissen das in Lienz die Luft zum Speibn ist, und Sie dafür nicht einmal mehr in einem Raucherlokal sein müssen, ein tiefer Brustzug am Hauptplatz verleiht Ihnen vergleichbare Schwindelgefühle ... kein Arzt erhebt seine Stimme, wahrscheinlich finden sie diesen Dreck geschäftsfördernd ... und wenn Kinder husten, hört niemand diesen im Gedröhn der Diesel-SUVs, liebe Leute, gebt Gas, Salz gibt es genug in den Bunkern der Silos, wer braucht schon Luft zum Atmen ...

 
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Mariazell
vor 7 Jahren

Liebe Leser! Die Stadt Gemeinde LIENZ versucht sehr wohl zu sparen mit dem Satz aber man kann nicht immer sparen den die Gefahr ist groß das man bei glatten Flächen ausruscht und Stürzt .Die Stadt Gemeinde und Hausbesitzer müssen Streuen würde Sie das nicht tun machen Sie sich Straffbar das könnte für Sie im Extremsfall in Millionen Höhe geen wenn Sie nicht Streuen und Schnee Räumung nicht machen würden Ordnungsgemäß Ciao Austria 2

 
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alex
vor 7 Jahren

Wenn man den Artikel genau gelesen hat, sollten auch die das verstehen, die sich wegen zuviel Salz beschweren. Also nochmal in Kurzfassung: Streupflicht-Haftung des Strassenerhalters-Das Salz löst sich wegen Trockenheit nicht auf! Den Hund bitte tragen:-)

 
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Stiller Gedanke
vor 7 Jahren

Die Leute, welche jetzt über das Salz jammern, sind genau die, die sich als erstes aufregen wenn nicht geräumt wird.

Jeder weiß immer alles besser, aber wenn es dann 5 cm Schnee hat und der erste fliegt auf "die Fresse" kommt der große Aufschrei:

DAS KANN ES DOCH NICHT SEIN WARUM IST HIER NICHT GERÄUMT ODER WENIGSTENS GESTREUT!!!

Und dann beginnt die Suche nach dem oder der Schuldigem, egal ob die Person die zu Schaden gekommen ist es hätte selbst verhindern können, wenn Sie nur einmal ein wenig aufgepasst hätte. Ganz nach dem Motto Schuld sind die anderen.

Wer von euch weiß denn schon welche Verantwortung das Streu- und Räumpersonal hat? Wenn man nämlich selbst verantwortlich ist, dann streut man lieber ein mal zu oft als ein mal zu wenig.

Weil das Wetter kann noch niemand so genau vorhersagen so das sich diese "Salzaffäre" hätte vermeiden lassen können.

 
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irina
vor 7 Jahren

Wenn ich hafte, streu ich auch. Ich bin sehr froh, dass die Straßen sicher sind. Herzlichen Dank an die fleißigen Frühaufsteher der Stadtgemeinde.

 
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Kater
vor 7 Jahren

@ chiller 336 - wie soll man mit Hund zu den ungestreuten Spazierwegen kommen, wenn man in der Stadt wohnt? Fliegen, mit dem Taxi fahren? Und für kleine Kinder ist dieser Salz-Feinstaub sicher auch nicht gesund. Oder darf man die in diesem Winter auch nicht rauslassen?

 
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    chiller336
    vor 7 Jahren

    ich versteh die angst nicht ... seits schneit, wird gestreut. und die zahlen sprechen heuer für sich ... quasi der halbe winter is umma und es wurden bisher 20 tonnen verstreut. des salz is imma auf der straße - egal obs trocken is oder nass, bei nässe sieht mans halt nicht. und mal ganz abgsehn von der ganzn aufregung: es gibt leute, die fahrn ans meer um die salzhaltige luft aus gesundheitlichen gründen zu inhalieren. salz is immer natriumchlorid - egal obs gestreut wird, in der luft is oder aufs ei kommt. kleiner tip für die pfoten wäre mit vaseline einschmiern, dann gibts auch koane offenen pfoten

     
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alex
vor 7 Jahren

Jetzt habt ihr mal wieder nichts anderes zu jammern? Seid mal dankbar für die Arbeit, die die Leute mit den Salzstreuwägen leisten. Wisst ihr um welche Uhrzeit die aufstehen? Wie oft wäre schon Glatteis gewesen, ohne deren Arbeit! Kauft euche eine Salbe für die wunden Hundepfoten! DANKE an die fleissigen Salzstreumänner!

 
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Franz Brugger
vor 7 Jahren

Folgende Frage: Wird CMA nicht mehr angewendet, weil ich nur von Salz lese?

Was noch auffällt: Man sieht relativ oft Flecken, wo man meint da ist eine richtige Pfütze an "Streumitte" aufgetrocknet - könnte es da einen Defekt am Streuwagen gegeben haben?

 
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    bergfex
    vor 7 Jahren

    .......wo man meint da ist eine richtige Pfütze an "Streumitte" aufgetrocknet..........

    Wo Pfützen sind, ist bekanntlich ein tieferer Punkt als in der Umgebung. Da rinnt eben das Wasser zusammen nach dem Streuen. Folgedessen ist auch die Salzkonzentration höher.

     
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chiller336
vor 7 Jahren

nun zumindest zeigt der salzstaub, dass die straßen perfekt gestreut sind. wer meiner meinung nach auf asphaltierten straßen und gehwegen seine tiere ausführt, dem is nicht zu helfen - es gibt genug spazierwege im großraum lienz, welche nicht gesalzen werden und wo auch - meist - so gut wie keine fahrzeuge unterwegs sind. dadurch dass der straßenerhalter für die sicherheit haftet, ist es doch selbverständlich, dass auch bei minimalem schneefall gestreut wird, um unfällen durch fahrzeuge bzw ausrutscher von personen vorzubeugen ..... meine halt ich

 
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Gorilla im Nebel
vor 7 Jahren

Die Dosis macht das Gift. Mehr Salz als Schnee ist vermutlich zuviel Salz.

 
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Na Servas
vor 7 Jahren

diese Argumentation ist m.E. nicht zufriedenstellend, den wo überall der "weiße Segen" dzt liegt...hat mit dem zweimaligen "Spuren-Schneefall" wohl wenig zu tun, z.B.: auch auf Schotterspazierwegen entlang der Drau und Isel..... muß das sein ? - die Haftung hat doch auch ihre Grenzen....!! Also bitte: WENIGER ist bei diesem trockenen Wetter angebracht. Danke!

 
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