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Vor allem der saisonale Rhythmus des Baugewerbes und der Tourismuswirtschaft prägen den Arbeitsmarkt im Bezirk. Foto: Wolfgang C. Retter

Vor allem der saisonale Rhythmus des Baugewerbes und der Tourismuswirtschaft prägen den Arbeitsmarkt im Bezirk. Foto: Wolfgang C. Retter

Die Arbeitslosigkeit in Osttirol geht weiter zurück

Immer noch hohe Werte und hohe Dynamik, aber positive Grundstimmung.

Eine positive Wirtschaftslage kombiniert mit steigenden Nächtigungszahlen und die daraus resultierende höhere Nachfrage nach Arbeitskräften prägte laut AMS Lienz den Arbeitsmarkt in Osttirol im Jahr 2016. Die Arbeitslosenquote im Bezirk ist von 10,3 Prozent auf 9,5 Prozent gesunken. Ein nach wie vor hoher Wert. Dennoch kann sich die Entwicklung des Arbeitsmarktes sehen lassen. Im Juli 2016 wurde der Spitzenwert von 20.047 Beschäftigten verzeichnet. Die Arbeitslosigkeit sank in jedem einzelnen Monat um mehrere Prozentpunkte zum Vergleichszeitraum 2015. Dolomitenstadt.at hat die konkreten Zahlen bereits Anfang Jänner veröffentlicht.

"Alles im grünen Bereich", das gilt für die Entwicklung der Arbeitslosigkeit im Bundesland und im Bezirk Osttirol. Die Arbeitslosenraten sinken in ganz Tirol. Grafik: AMS
Mit 9,5 Prozent Arbeitslosigkeit im Schnitt ist Osttirol gemeinsam mit dem Bezirk Landeck in Tirol Schlusslicht. Immerhin sank der Wert 2016 unter die 10-Prozent-Marke. Grafik: AMS

„Die große Dynamik des Arbeitsmarktes stellt das AMS aber immer wieder vor neue Aufgaben. Die Bedürfnisse und Erwartungen der Arbeitssuchenden und Unternehmen an das AMS sind vielfältig. Das Ziel ist, beste Unterstützung für alle zu bieten“, berichtet die Leiterin des AMS in Lienz, Doris Batkowski.

Eine Herausforderung für Doris Batkowski und ihr Team ist die hohe Dynamik des Osttiroler Arbeitsmarktes. Foto: AMS

In Osttirol prägen die saisonalen Rhythmen von Baugewerbe und Tourismus besonders stark den Arbeitsmarkt. Ein Beispiel: Im Juli 2016 waren 1.371 Menschen in Osttirol arbeitslos (6,2 Prozent), im Jänner fast doppelt so viele, nämlich 2.560 (12,3 Prozent). Mehr als 15 Prozent der Männer im Bezirk sind im Jänner arbeitslos gemeldet, weil das Baugewerbe in dieser Zeit Pause macht. Die Frauenarbeitslosigkeit erreicht ihren Höhepunkt in den Monaten April und November, wo der Tourismus traditionelle Schließzeiten hat.

Dieses branchenbedingte „Stempeln“ prägt auch zwei andere Vergleichszahlen: 2016 meldeten sich in Osttirol 7.392 Menschen arbeitslos. Noch mehr, nämlich 7.906 Personen beendeten aber die Arbeitslosigkeit, davon 6.156 durch Arbeitsaufnahme. Der Rest verteilt sich auf Pensionierungen, Abmeldung wegen Wochengeldbezug oder sonstige Gründe. Die durchschnittliche Dauer der Arbeitslosigkeit betrug im Vorjahr im Bezirk Lienz 99 Tage, in Tirol 82 Tage, in Österreich 126 Tage.

Vom AMS Lienz wurde im abgelaufenen Jahr rund 19,5 Millionen Euro an Arbeitslosengeld, Notstandshilfe bzw. Übergangsgeld ausgezahlt, um 600.000 Euro weniger als im Jahr zuvor. Zu dieser Summe kommen noch einmal rund fünf Millionen Euro für diverse Maßnahmen zur Arbeitsmarktförderung im Bezirk. Unter dem Titel „Beschäftigungsförderung“ flossen 2,9 Millionen Euro unter anderem in die Beschäftigung von Langzeitarbeitslosen in sozialökonomischen Betrieben, in das gemeindenahe Beschäftigungsprogramm in Zusammenarbeit mit dem Land Tirol und in Eingliederungsbeihilfen für Betriebe.

Fast zwei Millionen Euro wurden im Bereich „Qualifikation“ für Bildungsmaßnahmen, Kurs- und Kursnebenkosten, Fachkräftestipendien und die Förderung der Lehrlingsausbildung aufgewendet. Zusätzlich gab es 250.000 Euro Unterstützungen für Beratungs- und Betreuungseinrichtungen, das Unternehmensgründungsprogramm, Kinderbetreuungs- und Vorstellungsbeihilfen.

Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

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