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Peter Strohmayer hängt Job als Rapid-Damentrainer an den Nagel

Der Wahlosttiroler kann mit den grünweißen Mädels auf eine Erfolgsbilanz zurückblicken.

Sieben Jahre lang trainierte Peter Strohmayer, gebürtiger Klagenfurter und schon lange Wahlosttiroler, das Damenteam von Rapid Lienz. 2012 führte er die Frauentruppe aus der Unterliga in die Kärntnerliga, 2016 holten die grünweißen Mädels den Meistertitel.

Peter Strohmayer in seinem Element. Sieben Jahre trainierte der Klagenfurter das Damenteam von Rapid Lienz. Foto: Expa/Groder

Peter, warum hängst du nach sieben Jahren deinen Job an den Nagel? "Es waren für mich sieben wunderschöne Jahre, aber nach einigen Differenzen in den letzten Wochen habe ich mich schweren Herzens zu diesem Schritt entschlossen. Mehr will ich dazu nicht sagen. Ich möchte mich auch beim Stammverein SV Rapid Lienz, insbesondere beim Obmann Robert Müller, für die Unterstützung in den letzten Jahren recht herzlich bedanken.“

Reden wir über die Anfänge. Was hat dich denn bewogen, ein Frauenteam zu trainieren? Als ich im Jänner 2010 das Damenteam übernahm, wusste ich ehrlich gesagt nicht, was mich erwartet. Ich hatte zuvor schon in meiner Heimatstadt beim SK Austria Klagenfurt diverse Nachwuchsmannschaften trainiert, aber mit Mädchen hatte ich im Fußball noch nie gearbeitet. Vom ersten Tag an wurde mir dann klar, dass dies genau mein Ding war. Die Spielerinnen waren mit Rieseneinsatz bei der Sache und so entwickelte sich im Laufe der Zeit bei mir eine richtige Euphorie.

Euphorie und Teamgeist – Strohmayer (unten Mitte) formte eine "Frauschaft", die sich an die Spitze der Kärntner Liga spielte. Foto: Ramona Waldner

Diese Euphorie habt ihr letztendlich auch in Erfolge verwandelt. Was war dein „Magic Moment“ in den vergangenen sieben Jahren? Nachdem wir in den ersten Jahren noch durchwegs – fußballerisch gesehen – Neulinge in der Mannschaft hatten, kamen in den letzten Jahren immer wieder Mädchen dazu, die schon bei den Jungs im Nachwuchs gespielt hatten. Und so konnten wir auch punkten. Emotionaler Höhepunkt war sicher der Meistertitel in der Frauen-Unterliga in der Saison 2011/2012, wo wir vor knapp 400 Zusehern das Entscheidungsspiel in Tristach gegen den FC Feldkirchen gewannen. Auch der Meistertitel in der Kärntner Liga im Vorjahr war etwas Besonderes, da wirklich niemand damit gerechnet hatte.

Trotz dieser Erfolge kämpft der Frauenfußball in Osttirol nach wie vor mit Nachwuchsproblemen. Woran liegt das und was kann man dagegen tun? Beruflich und schulisch bedingt beendeten Jahr für Jahr immer wieder Spielerinnen ihre Karriere, sodass wir in den letzten Saisonen oft mit Personalproblemen zu kämpfen hatten. Vor Beginn der aktuellen Saison wurde dann eine Spielgemeinschaft mit der TSU Prägraten gegründet, die auch von Anfang an bestens funktionierte. Die Fixierung dieser Spielgemeinschaft ist ein letztes persönliches Highlight für mich. Zu unserem Auftaktspiel pilgerten an die 100 Zuseher ins Waldstadion Prägraten und unterstützten uns tatkräftig. Außerdem lernte ich in Prägraten eine Menge netter Leute kennen, mit denen mich jetzt eine tolle Freundschaft verbindet.

Deine Bilanz nach sieben Jahren? Naja, Fußballer lieben Statistiken, hier ist meine mit dem Damenteam von Rapid Lienz: In insgesamt 122 Spielen gab es 76 Siege, elf Unentschieden, 35 Niederlagen mit einem Torverhältnis von 442:199. Das kann sich doch sehen lassen, oder?


Dolomitenstadt begleitet die Rapid-Damen medial schon seit Jahren. In der Frühjahrsausgabe 2012 unseres Printmagazins besuchte Fotografin Ramona Waldner das Team mit der Kamera.

Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

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