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Foto: iStock/elxeneize

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Tirol veröffentlicht Verzeichnis aller Freizeitwohnsitze

Transparenz soll Ausverkauf und Spekulation eindämmen. Grafik mit Osttirol-Daten!

Es ist ein Thema, das vor allem Teile Nordtirols – etwa den Raum Kitzbühel – sehr stark betrifft und erst in den letzten Jahren auch in Osttirol diskutiert wird: die Widmung von Freizeitwohnsitzen, die vor allem durch eine Verteuerung der Wohnungspreise für Einheimische mancherorts zum Problem werden kann. Im Zuge der Novellierung des Tiroler Raumordnungsgesetzes (TROG) wurde im Vorjahr auch das Thema Freizeitwohnsitze behandelt und die verpflichtende Bekanntgabe und gesammelte Veröffentlichung aller Freizeitwohnsitze bis 1. Juli 2017 beschlossen. Tatsächlich ist ein Verzeichnis aller Gemeinden jetzt digital verfügbar. „Bereits seit mehreren Jahren wird die Genehmigung von Freizeitwohnsitzen in Tirol äußerst restriktiv gehandhabt. So wurden in den letzten fünf Jahren bei insgesamt rund 6.000 Widmungen lediglich 308 für neue Freizeitwohnsitze erteilt“, erklärt der zuständige Landesrat Johannes Tratter. Es gebe natürlich Gemeinden, deren Freizeitwohnsitzbestand über die aktuell gebotene Grenze von acht Prozent hinausgehe: „Hierbei handelt es sich jedoch nicht um neue Widmungen, sondern um rechtmäßige Altbestände aus früheren Jahrzehnten. Die Acht-Prozent-Grenze wurde nämlich erst 1997 gesetzlich vorgeschrieben.“ Wir haben einen Blick auf die Statistik geworfen und jene Gemeinden in Osttirol herausgesucht, die die meisten Freizeitwohnsitze gemeldet haben. Lienz liegt hier zwar hinter Matrei an zweiter Stelle in absoluten Zahlen, hat aber insgesamt fast 7.000 Wohnungen und deshalb nur einen Anteil von 1,5 Prozent. Die meisten Freizeitwohnsitze in Relation zur Gesamtzahl an Wohnungen melden Gaimberg (16,9 Prozent) und Thurn (15,4 Prozent), vermutlich dem Zettersfeld geschuldet, gefolgt von St. Veit im Defereggental (14,6 Prozent) und Iselsberg/Stronach (14,0 Prozent). Es folgen St. Jakob mit 10,6 Prozent und Matrei mit 7,2 Prozent Freizeitwohnsitzen. Hier in absoluten Zahlen die Gemeinden mit mehr als 20 gemeldeten (!) Freizeitwohnsitzen:

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Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

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