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Prägraten beschäftigt sich mit dem eigenen Boden

Gemeinde und Schule erkunden mit dem Klimabündnis Tirol die wichtige Ressource.

"Was ist eigentlich der Boden? Welche Bedeutung hat er für dich?" Angesichts solcher Fragen kommen die Kinder der Volksschule Prägraten ins Grübeln. Der Boden ist doch eigentlich nur viel braune Erde, die für nichts gut ist. Oder etwa doch? Im Boden wachsen Pflanzen, leben viele Tiere und auch sonst erledigt der Boden viel Nützliches, zum Beispiel das Filtern von Wasser. Ohne gesunden Boden gäbe es kein Leben, sind sich die SchülerInnen am Ende des Prägratener Bodentages am Mittwoch, 5. Juli, einig. Eine spannende Erkenntnis, die künftig auch in der Gemeindepolitik einen Schwerpunkt darstellt. Bereits am Dienstagabend, 4. Juli, fand dazu eine Informationsveranstaltung für die Gemeindebevölkerung statt.
Mit Universitätsprofessor Clemens Geitner (rechts) entdecken die Schülerinnen der Volkschule Prägraten den Boden neu. Foto: Klimabündnis Tirol
„Bodenschutz ist gleichzeitig auch Klimaschutz“, berichtete Bürgermeister Anton Steiner, seit kurzem Vorstandsmitglied von Klimabündnis Tirol. „Er speichert Kohlenstoff und trägt so dazu bei, die Erderwärmung einzudämmen. Wir müssen diese Ressource also mit großer Achtsamkeit behandeln.“ Prägraten ist eine der Pilot-Gemeinden im alpenweiten Boden-Projekt „Links4Soils“. Das Projekt umfasst zehn Partner aus fünf Alpenländern. Mit drei Tiroler Partnern wird vor Ort ein Schwerpunkt gesetzt. Die Universität Innsbruck, das Amt der Tiroler Landesregierung und das Klimabündnis Tirol sind beteiligt. Gemeinsam werden Maßnahmen für Gemeinden ausgearbeitet, die das Bewusstsein für den Boden stärken sollen.
Bürgermeister Anton Steiner (Mitte) beim Lokalaugenschein mit Projektpartnern von „Links4Soils“ im Prägratener Wald. Foto: Geografie Innsbruck
„Der Boden erfüllt eine Vielzahl von Dienstleistungen, wie zum Beispiel den Schutz vor Hochwasser, Erosion oder Erdrutschen. Um diese Funktionen zu erhalten ist es wichtig, dass nicht zu viel Fläche versiegelt wird“, erklärt Maria Legner, die Projektleiterin von Klimabündnis Tirol. In erster Linie sei es also wichtig, das Bewusstsein für den Wert eines gesunden und lebendigen Bodens zu schärfen. „Das Spektrum reicht vom eigenen ökologischen Garten über eine humusaufbauende Landwirtschaft bis hin zur bodensparenden Raumplanung, die die Bebauung der Gemeinde auf wertvollen Böden reduziert. Die Politikerinnen und Politiker auf Gemeindeebene müssen ihren Beitrag für eine nachhaltige Gemeinde- und Siedlungsentwicklung leisten“, so Maria Legner. Und genau das soll in Prägraten nun passieren. Es werden Maßnahmen ausgearbeitet und erprobt, die später für alle Tiroler Gemeinden zur Verfügung gestellt werden sollen.
Der Verein Klimabündnis Tirol ist Teil des größten kommunalen Klimaschutz-Netzwerks Europas. Die globale Partnerschaft verbindet mehr als 1.600 Gemeinden aus 20 Ländern in Europa mit indigenen Organisationen des Amazonas-Regenwaldes. In Tirol sind das Land Tirol sowie 65 Gemeinden, 17 Betriebe und 22 Bildungseinrichtungen dem Klimabündnis beigetreten und haben sich zur Reduktion der Treibhausgas-Emissionen und zum Schutz des Regenwaldes verpflichtet. Mit Projekten, Umweltbildung und Veranstaltungen setzt sich das Klimabündnis Tirol für umweltfreundliche Mobilität, einen nachhaltigen Lebensstil und eine klimagerechte Welt ein.

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