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Skicross auf dem Zettersfeld über Lienz – 2013 war dafür genug Schnee, doch meist ist ohne Kunstschnee kein regulärer Schibetrieb mehr möglich. Foto: Expa/Groder

Skicross auf dem Zettersfeld über Lienz – 2013 war dafür genug Schnee, doch meist ist ohne Kunstschnee kein regulärer Schibetrieb mehr möglich. Foto: Expa/Groder

Lienz zahlt 400.000 Euro für mehr Zettersfeld-Beschneiung

Gesamtinvestition von 2,4 Millionen Euro. Geld fließt nur dann, wenn andere mitziehen.

Das Schigebiet Zettersfeld liegt geografisch in Thurn und Gaimberg. Dennoch gilt es als Wintersportgebiet der Stadt Lienz und wird von den Lienzer Bergbahnen betrieben, an denen die Stadt zu 42 Prozent beteiligt ist. Gemeinsam mit dem Mehrheitseigentümer TVB Osttirol und den Talbodengemeinden soll zur Absicherung gegen schneearme Winter die Beschneiung auf dem Zettersfeld um 2,4 Millionen Euro weiter ausgebaut werden. Erst 2013 waren vier Millionen Euro in einen Speicherteich investiert worden.

Größere Wasserspeicher, mehr Pumpen und neue Lanzen werden aber angesichts schrumpfender Naturschnee-Mengen gebraucht, um einen Betrieb über die gesamte Saison zu sichern. Zu den von den Bergbahnen prognostizierten Kosten soll die Stadt Lienz 400.000 Euro über eine Aktienzeichnung beisteuern. Am 18. Juli wurde im Gemeinderat darüber beraten. Mit einer Enthaltung (Armin Vogrincsics/SPÖ) und zwei Gegenstimmen (Gerlinde Kieberl/Grüne, Hannes Schwarzer/LSL) stimmten die Fraktionen zu, allerdings nur unter der Bedingung, dass die Finanzierung der Gesamtsumme zuvor sichergestellt wird.

Das könnte sich als schwierig erweisen, weil die benötigten 2,4 Millionen Euro nach folgendem Schlüssel aufgeteilt werden sollen: 400.000 Euro Stadt Lienz, 400.000 Euro TVB-Osttirol, 800.000 Euro Talbodengemeinden, 800.000 Euro Lienzer Bergbahnen. Speziell die von den Talbodengemeinden eingeforderte Summe wird nicht ganz einfach einzutreiben sein, weil die Gemeinden dieses Geld schlichtweg nicht haben. Also müsste es zumindest teilweise über eine Förderung des Landes Tirol aus dem Gemeindeausgleichsfond GAF kommen. GAF-Mittel haben aber kein Mascherl und werden von vielen Gemeinden lieber für andere Zwecke eingesetzt bzw. gefordert.

Die Lienzer Bürgermeisterin Elisabeth Blanik und mit ihr praktisch der gesamte Gemeinderat machten bei der Sitzung kein Hehl daraus, dass Lienz erst in die Geldschatulle greift, wenn sowohl von den Bergbahnen als auch vom TVBO und den anderen Zahlern verbindliche Zusagen für die Kofinanzierung vorliegen. Gerlinde Kieberl und Hannes Schwarzer begründeten ihre grundsätzliche Ablehnung des Projekts mit einem Mangel an Information. Es gebe weder technische noch kaufmännische Detailunterlagen, beklagte die Grünmandatarin und auch Hannes Schwarzer blies in das selbe Horn: „Planlos in die Zukunft investieren, dem stimme ich nicht zu.“

Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

4 Postings

gruenxi
vor 7 Jahren

Im verg.Dezember schreibt Dolomitenstadt, dass sich die Schulden der Stadt Lienz weiter erhöhen, als Grund ist ua. die Neugestaltung des Hallenbades angeführt. Nun sollen für das Skigebiet Zettersfeld weitere Investitionen, für die Stadt 400.000,- Euro, getätigt werden. Für den Sport und den Tourismus wird viel Geld aufgewendet. Nur scheint dabei vergessen zu werden, dass auch andere Investitionen notwendig sind: so sind etliche Gemeindestrassen in einem erbärmlichen Zustand und erinnern an Strassen in der 3.Welt. Jammern, dass das Land immer mehr abzweigt, hilft auf Dauer nicht. Endlich muss richtig gespart werden, auch - wie halt in jedem Privatbetrieb - beim Personal.

 
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42na95
vor 7 Jahren

„Planlos in die Zukunft investieren, dem stimme ich nicht zu.“

Das hätte man beim schwarzen Loch, dem Osttirodler, wohl besser auch mal getan !!!

Die Geschichte der LBB wäre, der mehr als würdige Nachfolger, für die Vorstadtweiber.

 
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chiller336
vor 7 Jahren

haha offenbar hat man mit dem hochstein noch zuwenig sorgen .... ich glaubs ja nicht ....

 
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Lienzner7
vor 7 Jahren

Besser wäre eine Bodenheizung, sodass das bisschen Schnee auch weg geht und dann steht dem Ganzjahres-Wanderparadies nichts mehr im Wege ;-)

 
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