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Minca und Bojan Rihtaršič stellen in Innichen aus. Foto: Benedičič

Minca und Bojan Rihtaršič stellen in Innichen aus. Foto: Benedičič

Architektur mit Innichner Wurzeln in Slowenien

Eine Fotoausstellung führt nach Sorica/Zarz. 1283 siedelten sich hier Pustertaler Bauern an.

Fährt man über die A10 und die E61 Richtung Lubljana, passiert man kurz vor der slowenischen Hauptstadt die Stadt Skofja Loka, was auf Deutsch soviel wie „Bischofslack“ heißt. Tatsächlich wurde das romantische Städtchen dem Fürstbischof von Freising am 30. Juni 973 von Kaiser Otto II. geschenkt. Bis 1803 behielten die Freisinger Bischöfe ihren Besitz in der Oberkrain und besiedelten im Mittelalter auch das Tal der Sora, das hier beginnt. Im obersten Ort des Tales, in Zarz (Sorica), das heute zur Gemeinde Železniki gehört, wurde bis ca. 1940 eine altdeutsche Mundart mit mittelhochdeutschen Elementen gesprochen, hauptsächlich im malerischen Weiler Huben (Danje). 1283 wurden von Bischof Emicho von Freising hier nämlich Bauern aus dem Südtiroler Pustertal angesiedelt. Der Bischof hatte damals auch in Innichen Besitzungen. Das ist der historische Hintergrund einer Ausstellung, die am Samstag, 9. September, um 19.00 Uhr im Kunstraum Café Mitterhofer in Innichen von Bürgermeisterin Rosmarie Burgman eröffnet und bis 14. Oktober gezeigt wird. „Sorica/Zarz: Architecture of Space in Details“ übertiteln Minca und Bojan Rihtaršič ihre Architekturfotos. Die beiden leben in Železniki, betreiben dort ein Architekturstudio und beschäftigen sich auch fotografisch intensiv mit der traditionellen Architektur in den Dörfern der Sorica/Zarz: „Bei unserer Arbeit, bei Renovierung, Wiederaufbau und Abbruch von Gebäuden, kommt es oft vor, dass uns die Bauherren ihre Familien- und Ortsgeschichten erzählen. Leider geht vieles von unserer traditionellen, wertvollen Bausubstanz verloren. Deshalb möchten wir - und das ist besonders für Kinder wichtig - einen emotionalen und liebevollen Bezug zu den historischen Orten und zur traditionellen ländlichen Architektur vermitteln, damit nicht nur die reine Funktion, die Form und der finanzielle Aufwand im Vordergrund stehen“, erklären Minca und Bojan. „Wir alle sind Eigentümer und Nutznießer von privaten und öffentlichen Orten, aber nur für eine kurze Zeit unseres Lebens!“
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

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