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„Hoch und Heilig“: Pilgern mit Aussicht

Startschuss für 200 Kilometer langen „Bergpilgerweg“. Projekt wird von der EU gefördert.

Am Dienstag, dem 19. September, ging in Lavant die Auftaktveranstaltung für die Gestaltung eines neuen Bergpilgerweges über die Bühne. Die Projektpartner — das Bildungshaus Osttirol, die Marktgemeinde Innichen, die Dekanate Osttirols sowie der Tourismusverband Osttirol — informierten gemeinsam über das neue spirituelle Leitprodukt der Region und stellten die weiteren Schritte in der Umsetzung vor.
Rund 10.000 Höhenmeter werden die Pilger künftig auf dem neuen Wanderweg zurücklegen. Da ist Kondition gefragt. Foto: Martin Schönegger
Ins Leben gerufen wurde das Projekt von Dekan Bernhard Kranebitter, der es sich gemeinsam mit seinen Partnern zum Ziel machte, die vorhandenen Wallfahrtsorte und Wege des Osttiroler, Oberkärntner und auch Südtiroler Raumes in einem religiösen, spirituellen und touristischen Produkt zu vereinen. Seit 2015 wurden künftige Routenabschnitte begangen und die Umsetzung des Projekts immer weiter vorangetrieben. Für Kranebitter hat der Pilgerweg einen hohen Stellenwert: „Dieser Weg ist so besonders, weil man auf ihm die Stille und Kraft der Natur intensiv wahrnehmen kann. Man schöpft in der Bergstille Kraft für den Alltag, denn Pilgern bedeutet nach Innen zu wandern, über Berge und Grenzen.“ Unter dem Namen „Hoch und Heilig“ wird der Weg künftig über 200 Kilometer, aufgeteilt auf neun Tagesetappen, von Lavant über Innichen bis nach Heiligenblut führen. Den Abschluss einer jeden Tagesetappe bildet eine Kirche im Tal. Insgesamt werden auf dem Pilgerweg beachtliche 10.000 Höhenmeter zurückgelegt. Bekannten Wallfahrtsorten, wie Maria Luggau, Kalkstein in Innervillgraten und Obermauern in Virgen, wird auf dieser Route ein Besuch abgestattet. „So mancher Ort lädt auch zum Verweilen ein, da kann man dann natürlich auch einen Tag dranhängen und Kräfte schonen“, so Kranebitter.
Die Projektgruppe präsentierte ihr gemeinsames Vorhaben in Lavant. V.l.: Gabriele Lehner vom Bildungshaus Osttirol, Gina Streit vom RMO, Otto Trauner vom TVBO, Dekan Bernhard Kranebitter, Hans Schmieder, Projektkoordinatorin Anita Webhofer und Wolfgang Schneeberger. Foto: Dolomitenstadt/Roman Wagner
Das Gesamtbudget für die Umsetzung des Pilgerwanderweges bezifferte die Projektkoordinatorin Anita Webhofer auf 198.340 Euro. Rund 177.000 Euro dieses Budgets stellt das Osttiroler Bildungshaus zur Verfügung, wobei 70 Prozent dieser Summe durch den „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und Interreg-V-A Italien-Österreich 2014-2018“ gefördert wird. Die verbleibenden 20.840 Euro entfallen auf die Marktgemeinde Innichen, wo man sich ebenfalls über die Umsetzung dieses Projekts freue. Hans Schmieder, als Vertreter der Marktgemeinde, erklärte: „Wir sind Nachbarregionen und daher fühlen wir uns verpflichtet, uns an diesem Vorhaben zu beteiligen.“ Er selbst erhoffe sich mit dem neuen Pilgerweg vor allem, dass etwas Langsamkeit in der Region rund um Innichen einkehre, die derzeit doch eher durch den "Radpilgerweg" bekannt sei. Gina Streit vom RegionsManagement Osttirol hofft darauf, dass der Pilgerweg einen Anstoß für weitere Interreg-Projekte bildet. Die kommenden Monate werde man nun für weitere Infrastruktur- und Marketingaktivitäten sowie für die Wegbeschilderung mit dem neuen Logo nutzen. Darum werde sich in erster Linie der Tourismusverband Osttirol kümmern, wie TVBO-Geschäftsführer Otto Trauner erklärte. „Diese Aufgaben werden wir vom TVBO übernehmen. Es freut uns, dass es uns gelungen ist, unser bereits bestehendes Wanderwegenetz bestmöglich miteinzubeziehen“, so Trauner, der auch den touristischen Mehrwert des Pilgerweges hervorhob: „Unsere Natur- und Kulturschönheiten erlangen dadurch auch aus touristischer Sicht einen neuen Glanz.“
Der neue "Bergpilgerweg" in der Kartenansicht. Es geht von Lavant über Innichen bis nach Heiligenblut.
Am Dienstag, dem 1. Mai 2018, soll der „Bergpilgerweg Hoch und Heilig“ an dessen Ausgangspunkt in Lavant gesegnet und feierlich eröffnet werden. Ab diesem Zeitpunkt kann dann durchgängig gepilgert werden. Ein Zubringerdienst wird die Pilger dann bei Bedarf vom Franziskanerkloster in Lienz zum Ausgangspunkt in Lavant bringen. Die einzelnen Etappen können hier eingesehen werden: Etappe_1 Etappe_2 Etappe_3 Etappe_4 Etappe_5 Etappe_6 Etappe_7 Etappe_8 Etappe_9 Pilgerweg_Uebersicht
Dolomitenstadt-Redakteur Roman Wagner studierte an der FH Joanneum in Graz und ist ein Reporter mit Leib und Seele. 2022 wurde Roman vom Fachmagazin Österreichs Journalist:in unter die Besten „30 unter 30“ gewählt.

4 Postings

Churchill
vor 6 Jahren

Eine (nicht) ganz unironisch gestellte Frage: Wird man bei der Grenzüberschreitung nach Südtirol einen Reisepass benötigen?

 
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    Senf
    vor 6 Jahren

    nein, heiligenschein reicht ?

     
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Huettenwirt
vor 7 Jahren

Wenn es meine Gesundheit erlaubt, dann gehe ich den Pilgerweg "Hoch und Heilig" im kommenden Jahr ! Freue mich darauf und würde mich über Begleitung freuen !

 
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    1lienzer
    vor 6 Jahren

    willst du den weg in einmal gehen?

     
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