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Lesungen, Schreibwerkstatt, schöne Preise und ein Buch – das Literaturfestival im Mölltal ist bereits nach zwei Jahren etabliert. Die Einreichfrist zur dritten Auflage läuft bis 15. Mai. Foto: ProMölltal

Lesungen, Schreibwerkstatt, schöne Preise und ein Buch – das Literaturfestival im Mölltal ist bereits nach zwei Jahren etabliert. Die Einreichfrist zur dritten Auflage läuft bis 15. Mai. Foto: ProMölltal

Literarische Begegnung im langen Tal der Kurzgeschichten

Das Mölltaler Geschichten Festival geht in die dritte Runde. Bis 15. Mai kann man einreichen.

Knapp über 70 Kilometer liegen zwischen Heiligenblut und Möllbrücke und bilden somit ein bemerkenswert langes Tal. Damit aber so ein Tal über seine Grenzen hinaus tatsächlich bemerkt wird und auch innerhalb seiner Grenzen lebendig bleibt, bedarf es schon einiger Initiativen. Vor allem dann, wenn es dabei nicht nur um klassisches, nach außen orientiertes Marketing geht, sondern um Projekte, die auch die Kreativität und das Zusammengehörigkeitsgefühl im Tal stärken sollen. ProMÖLLTAL ist so eine Initiative. Und es handelt sich hier um viel mehr als einen klassischen Think Tank, denn ganz nach dem Motto "Wir gestalten unsere Zukunft besser selbst, sonst bekommen wir eine, die wir nicht wollen" wird in diesem Verein nicht nur darüber nachgedacht, wie man im ganzen Tal Impulse in den Bereichen Kultur, Bildung, Wirtschaft und Tourismus setzen könnte, sondern da wird tatkräftig umgesetzt. Und das auf eine erfrischend schöpferische Art und Weise. So unterstützt ProMÖLLTAL eine Veranstaltung, die bereits 2016 in Winklern ins Leben gerufen wurde und deren Erfolg schon im ersten Jahr überraschte. Anstatt mit der klassischen Kunstform Musik zu arbeiten, die im Mölltal ohnehin stark vertreten ist, setzte man damals auf Literatur und organisierte kurzerhand ein Festival mit einem Kurzgeschichtenwettbewerb, der nun schon in seine dritte Runde geht. Das Besondere daran ist, dass bei dieser Veranstaltung das gesamte Tal involviert ist, denn zusätzlich zu einer gleichbleibenden Kerngruppe rund um Melitta Fitzer, die für die Koordination verantwortlich ist, veranstalten in einer jährlichen Rotation jeweils vier Gemeinden aus dem Tal die Lesungen. In diesem Jahr sind das Mörtschach, Stall, Mallnitz und Lurnfeld. Und die Vertreter dieser Gemeinden sind schon eifrig am Organisieren, denn das letzte Jahr hat gezeigt, wie schnell so eine Veranstaltung wachsen kann. Wurden im ersten Jahr 65 Geschichten eingereicht, so waren es im letzten bereits 101. Die Autoren kamen nicht mehr nur aus Österreich, sondern ebenso aus Deutschland und der Schweiz. Die Lesungen fanden in vollen Häusern statt, die zweitägige Schreibwerkstatt war bestens besucht und beim Abschlussfest wurde ebenso ausgiebig gefeiert wie im ersten Jahr. Einen Grund dazu hatten nicht nur die Veranstalter, sondern vor allem auch die Preisträger.
Die GewinnerInnen der „Mölltaler Schreibader 2017“: Katharina Galler, Gerhard Benigni, Katharina Springer, Anna Fercher (von links). Foto: ProMölltal
Zusätzlich zu den zwei Preisen, die von einer Fachjury und dem Publikum verliehen wurden, gab es noch einen für Nachwuchsschriftsteller unter 14 Jahren und einen "Mölltaler Preis" für den besten einheimischen Autor. Und alle vier konnten sich neben den Sach- und Geldpreisen über ein ganz besonderes Erinnerungsstück freuen: die "Mölltaler SchreibADER". Dabei handelt es sich um einen Mölltaler Stein aus der Mineraliensammlung einer Lainacher Familie, der vom Steinbildhauer Gottfried Recnik geschliffen und mit Blattgold-Adern verziert wurde und die Herzensbindung zu diesem Projekt und dem Tal darstellt. Ein wirklich schönes Symbol, denn für Autoren sind es längst nicht nur mögliche Preise, die zum Mitmachen bei Literaturwettbewerben motivieren. Es geht immer auch um eine mögliche Zusammenarbeit mit Literaturverbänden oder Verlagen, um das Knüpfen von neuen Verbindungen, um eine Bühne, auf der man seine Kreativität und Schaffensfreude präsentieren darf und vor allem um das Treffen mit Gleichgesinnten.
Der Steinbildhauer Gottfried Recnik ist Schöpfer der ganz besonderen Trophäe des Literaturwettbewerbs, der „Mölltaler Schreibader“.
Das Thema des Kurzgeschichtenwettbewerbs 2018 lautet dazu passend: "Begegnungen". Alle, die gerne schreiben, sind aufgerufen, bis zum 15. Mai ihre Kurzgeschichte zu diesem Thema an info@moelltaler-geschichten-festival.at zu schicken. Alle weiteren Informationen dazu findet man unter www.moelltaler-geschichten-festival.at. Vom 8. bis zum 28. September 2018 werden dann die 21 besten Geschichten plus 7 Geschichten der Nachwuchsautoren in vier Lesungen in den vier Gemeinden vorgestellt. Die Preisverleihung wird am 5. Oktober 2018 im Kultursaal Möllbrücke erfolgen. Vorerst werden aber nun die besten vierzig Geschichten zu dem letztjährigen Thema "Aufbruch" in einer Anthologie, die zusätzlich zu den Texten Werke von Oberkärntner Künstlern enthält und vom Salzburger Verlag Anton Pustet publiziert wird, vorgestellt. Und zwar am 23. März um 18:30 Uhr im Gemeindeamt Obervellach.
Silvia Ebner ist eine Erzählerin mit Leib und Seele. Ihr erstes Buch „Vom Sterben. Und Leben“ erschien im Sommer 2018 im Dolomitenstadt-Verlag und wurde gleich zum Bestseller. Die Sprachlehrerin arbeitet auch als Journalistin, Theaterautorin und Podcasterin.

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