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Zwar scheint über den Finanzen der Stadt Lienz noch die Sonne, aber Zeit zum Zurücklehnen bleibt der Stadtregierung nicht. Die Schulden steigen. Foto: Stadt Lienz

Zwar scheint über den Finanzen der Stadt Lienz noch die Sonne, aber Zeit zum Zurücklehnen bleibt der Stadtregierung nicht. Die Schulden steigen. Foto: Stadt Lienz

Stadt Lienz mit 1,2 Millionen Euro Rechnungsüberschuss

Gute Konjunktur und wachsende Ertragsanteile sorgen 2017 für ein positives Ergebnis.

Genau 1.221.672,72 Euro weist der Rechnungsabschluss der Stadtgemeinde Lienz an Überschuss im Ordentlichen Haushalt des Jahres 2017 aus. Geld, das großteils bereits verplant ist. Eine Million Euro ist schon im Voranschlag für das laufende Jahr 2018 enthalten und wird dringend benötigt, da durch den Aus- und Umbau des Schwimmbades und die millionenteure Glasfaser-Verkabelung, aber auch durch die schrittweise Pflasterung der unteren Altstadt und eine Reihe dringender Sanierungsvorhaben – Stichwort NMS Nord – der Schuldenstand der Stadt aus dem unteren bereits in den mittleren Bereich gerutscht ist.

Dank guter Konjunktur stieg die Kommunalsteuer im Vorjahr auf ein Rekordniveau von 6.159.583 Euro und auch der Finanzausgleich bescherte der Dolomitenstadt mit 12.142.354 Euro einen warmen Regen in Rekordhöhe. Doch durch die erwähnten Projekte und massiv steigende Transferleistungen im Bereich gemeinschaftlicher Sozialabgaben – die vorwiegend an das Land Tirol überwiesen werden – erhöht sich der Druck auf den städtischen Haushalt von Jahr zu Jahr.

2017 wurden zwar auch 1,2 Millionen in die Schuldentilgung gesteckt, aber Ende des Jahres dennoch ein Schuldenstand von 14,7 Millionen Euro ausgewiesen. Der Verschuldungsgrad stieg gegenüber 2016 von 22 Prozent auf 37 Prozent an. Die Pro-Kopf-Verschuldung liegt bei 1.387 Euro, von denen 165 Euro allein auf das Wasserwerk entfallen. Dieses Unternehmen der Stadt wird zwar als eigener Wirtschaftsbetrieb geführt, aber ins Stadtbudget eingerechnet und hat als technischer Abwickler der Breitbandoffensive vor allem an den – trotz Förderung – sehr hohen Kosten für die Umsetzung zu kauen.

Das Gesamtvolumen des Lienzer Stadthaushaltes beträgt rund 42 Millionen Euro. Davon vier Millionen entfielen 2017 auf den Außerordentlichen Haushalt, der ausgeglichen abschloss. Für Projektfinanzierungen aus diesem Topf musste Lienz 2017 auch keine Darlehen aufnehmen. Diskutiert wurde über diesen Rechnungsabschluss bei der Gemeinderatssitzung am 27. März nicht, alle Fraktionen und der Überprüfungsausschuss waren mit dem präsentierten Ergebnis zufrieden, Bürgermeisterin Elisabeth Blanik wurde einstimmig entlastet.

Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

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