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Neben dem öffentlichen Sektor beschäftigen vor allem Industrie und Gewerbe einen großen Teil der unselbstständig Erwerbstätigen in Osttirol. Foto: iDM/Expa/Johann Groder

Neben dem öffentlichen Sektor beschäftigen vor allem Industrie und Gewerbe einen großen Teil der unselbstständig Erwerbstätigen in Osttirol. Foto: iDM/Expa/Johann Groder

Ein Einblick in die Arbeitswelt des Bezirkes Lienz

Die meisten Osttiroler arbeiten im öffentlichen Sektor, gefolgt von der Industrie.

Es ist nur auf den ersten Blick einfach herauszufinden, in welchen Branchen und Berufen die Menschen im Bezirk Osttirol arbeiten. Die Wirtschaftskammer veröffentlichte vor Kurzem eine entsprechende Statistik. Die listet allerdings nur Zahlen aus privatwirtschaftlichen Unternehmen auf, die auch Kammermitglieder sind. 2017 arbeiteten in diesen Betrieben insgesamt 12.858 Menschen. Dabei fällt auf, dass Osttirol ein Industriebezirk ist. Mehr als ein Viertel aller privatwirtschaftlich Beschäftigten arbeiten in diesem Segment. Ähnlich groß ist der Anteil von Gewerbe und Handwerk, dann folgt mit gut einem Fünftel aller Beschäftigten in der Privatwirtschaft der Tourismus.

Allerdings werden diese Zahlen durch eine andere Größe relativiert: Laut AMS-Statistik waren in Osttirol 2017 nämlich 19.169 Menschen unselbständig beschäftigt. Die Differenz von 6.311 ArbeitnehmerInnen geht großteils auf Kosten des öffentlichen Sektors, der damit der größte Arbeitgeber im Bezirk ist. Hier gibt es keine einheitliche Statistik, aber rund 900 Landes- und Bundeslehrer, rund 1000 Beschäftigte im Bezirkskrankenhaus Lienz und mehr als 300 Mitarbeiterinnen in den Wohn- und Pflegeheimen, hunderte Angestellte der Stadt Lienz, der Gemeinden und Verbände, der Bezirkshauptmannschaft, des Finanzamtes und anderer Behörden, letztlich auch die Mitarbeiter der Kammern selbst befinden sich in diesem größten Topf. Rechnet man sie in die Statistik ein, dann ergibt sich folgende Prozentverteilung:



Nimmt man nicht nur die gewerblich Beschäftigten sondern alle unselbständigen Erwerbstätigen als Maßstab, dann zeigt sich beispielsweise, dass der Tourismus als Arbeitgeber keine übermäßige Bedeutung in Osttirol hat, zumal die vorliegende Statistik nicht zwischen Vollzeit, Teilzeit und Saisonarbeit unterscheidet und auch keine Einkommensunterschiede sichtbar macht. Hier ist anzunehmen, dass sowohl im Tourismus als auch im Segment Handel die Durchschnittslöhne unter jenen anderer Segmente liegen. Damit sind die eindeutig stärksten Säulen des Wohlstandes im Bezirk der öffentliche Sektor und die Industrie, gefolgt von Handwerk und Gewerbe.
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

Ein Posting

F_Z
vor 6 Jahren

Ich hab es schon beim letzten Artikel (https://www.dolomitenstadt.at/2017/05/15/beschaeftigtenstatistik-osttirol-ist-ein-industriebezirk/) dazugeschrieben: die Statistik der WKO ist nicht aussagekräftig - Zitat aus der Selbigen: "Festzuhalten ist außerdem, dass sich die Beschäftigtenstatistik nicht dazu eignet festzustellen, wie viele Beschäftigte es in den Tiroler Bezirken jeweils gibt. Sie bietet lediglich eine Information darüber, wie viele Beschäftigte die Unternehmen mit Hauptstandort in diesem betreffenden Bezirk insgesamt haben." Und Schlüsse aus einer (AMS)-Statistik zu ziehen die irgendwas mit "Vollzeit, Teilzeit und Saisonarbeit" zu tun haben ist nicht sinnvoll, weil die Zahlen von einem Stichtag stammen (war der in der Saison?), und weil in der Statistik auch drinsteht das bei den 19169 keine geringfügig Beschäftigten mitgezählt wurden - die sind nämlich gleich drunter mit 2003 angeführt. Und bitte auch gleich die Grafik überprüfen - wenn man die Einzelzahlen summiert fehlen 20 auf die 19169.

die Links zu den Zahlen: WKO: https://www.wko.at/service/t/zahlen-daten-fakten/2017_Beschaeftigtenstatistik_END.pdf

AMS: https://arbeitsmarktdatenbank.at/cognos82/cgi-bin/cognos.cgi?b_action=cognosViewer&ui.object=/content/folder[@name=%27Themen%27]/folder[@name=%27ambweb%27]/report[@name=%27wgu001_rs%27]&run.outputFormat=HTML&run.prompt=false&ui.action=run&cv.toolbar=false&cv.header=false&asynch.primaryWaitThreshold=0&run.outputLocale=de&p_Datum=[wgu001].[Datum].[Datum].[Jahr]-%3E:[PC].[@MEMBER].[20170101-20171231]&p_Region=[wgu001].[Region].[Region].[Region]-%3E:[PC].[@MEMBER].[707]&p_DisplayDatum=2017&p_DisplayRegion=Lienz%20

 
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