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Die Blockabfertigung ist derzeit Tirols einzige Waffe gegen eine nicht endende Lawine an Lkw, die über den Brenner rollen. Foto: Expa/Jakob Gruber

Die Blockabfertigung ist derzeit Tirols einzige Waffe gegen eine nicht endende Lawine an Lkw, die über den Brenner rollen. Foto: Expa/Jakob Gruber

Felipe kritisiert italienische Dumpingmaut für Lkw

Replik auf SVP EU-Mandatar Herbert Dorfmann: „Blockabfertigung entlastet auch Südtirol“.

Als falsch und fachlich unhaltbar bezeichnet die Tiroler Verkehrslandesrätin Ingrid Felipe die Äußerungen des EU-Abgeordneten Herbert Dorfmann von der Südtiroler Volkspartei SVP. Dieser hatte den zeitweisen Stau von Sterzing bis Bozen am Donnerstag mit der Blockabfertigung in Kufstein begründet. „Es ist gar keine Frage, dass die Belastungsgrenze für Mensch, Natur und Infrastruktur im Südtiroler Wipp- und Eisacktal erreicht ist und genauso negative Auswirkungen hat, wie im Tiroler Wipp- und Unterinntal. Deshalb muss alles unternommen werden, um den steigenden Lkw-Transit in die Schranken zu weisen“, so Ingrid Felipe. Zu behaupten, dass die Blockabfertigung in Kufstein für mehr Verkehr in Südtirol sorge, sei schlicht und ergreifend unrichtig: „Genau das Gegenteil ist der Fall, dadurch wird der Verkehrsfluss in Richtung Süden reguliert und Staus werden verhindert!“
Ingrid Felipe fordert eine rasche Umsetzung der europäischen Wegekostenrichtlinie, um den Lkw-Transit über den Brenner einzudämmen. Foto: Expa/Jakob Gruber
Man solle sich endlich die Frage stellen, wieso es so viel Umwegtransit über den Brenner gibt. „Dieser hat nicht zuletzt mit den Dumpingpreisen für Lkw auf den italienischen Autobahnen zu tun. Das zieht den Transit regelrecht an. Hier müssen wir ansetzen und die Wegekostenrichtlinie der EU endlich umsetzen“, ist die stellvertretende Landeshauptfrau überzeugt. Eine Anhebung der italienischen Maut sei ohne Probleme möglich, in der Wegekostenrichtlinie der EU sogar vorgesehen. „Da darf es keine Ausreden mehr geben. Wir müssen gemeinsam aufs Tempo drücken und uns nicht gegenseitig den schwarzen Peter zuschieben!“, appelliert Ingrid Felipe abschließend zur Zusammenarbeit.

9 Postings

satyr
vor 6 Jahren

Unbegleiteter Containerverkehr wäre ja an sich eine ganz gute Idee und wird im Schiffsverkehr auch perfekt angewandt. Leider tun sich dabei auf der Eisenbahn einige Hürden auf. Es beginnt mit der nach wie vor im Vergleich zur Spedition unflexibleren Frachtannahme der Bahn, setzt sich fort mit mangelnder Termintreue und dem Problem daß viele Waren einfach verschwinden, um nur einige zu nennen. Mittlerweile wird sogar relativ wertloser Schrott gestohlen, Wertvolle Güter wie Elektronikgeräte wird vermutlich niemand einem Container anvertrauen der dann übers Wochenende auf irgendeinem Bahnhof stillsteht. Übrigens fährt die Stückgutfracht der Bahn von Villach aus neben der Schiene auf dem LKW nach Lienz. Ähnlich auch in allen anderen Regionen Österreichs. Eine Palette ins Lavanttal fährt von Osttirol nach Villach LKW, von Villach bis St. Michael in der Steirmark Bahn und von St Michael ins Lavantal wieder LKW. Die Bahn betreibt in ganz Österreich ca 4000 Fahrzeuge auf der Straße und ist damit fast 10 mal so groß wie die größten Frächter. Wer daher von der Bahn die Lösung des Gütertransits erwartet, der dürfte entweder sehr naiv sein oder aber ein "grünes Brett" vor dem Kopf haben. Die Grünen sind leider nicht realistisch wenns um ihre heilige Kuh Bahn geht.

 
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    steuerzahler
    vor 6 Jahren

    Ich habe sicher kein grünes Brett vor dem Kopf, im Gegenteil, die meisten Ideen der grünen Weltverbesserer halte ich nicht einmal für diskussionswürdig. Aber auf der anderen Seite kann es mit dem Verkehr so nicht weitergehen. Wenn die Bahn neben der Schiene mit eigenen LKW's fährt, dann gehört die Schiene weg. Allerdings muß dann auch das Straßennetz entsprechend ausgebaut werden und das will auch keiner. Mich stört auch nicht der lokale LKW-Verkehr, der ist für das letzte Wegsegment notwendig. Was aber immer mehr ausufert, ist Langstreckenverkehr mit großteils Waren, die ruhig mal länger unterwegs sein könnten. Leider ist die Bahn nicht wirklich konkurrenzfähig, da gehört aufgeräumt. Parallelverkehr zur Schiene ist ein Armutszeugnis des Managements, das muß samt den Politgünstlingen entfernt werden. Schaut mal in die Schweiz, dort funktioniert das halbwegs. Wenn die Bahn immer mehr Leistungen kappt muß sich keiner wundern, wenn die Kunden andere Transportwege suchen. Rumänien - Holland, das wäre doch ein Paradebeispiel für eine funktionierende Bahnverbindung, doch heute fahren statt einem Güterzug eben 100 LKW's. Wo sind die Konzepte unserer hochbezahlten Planer? Die beschränken sich auf's Blockieren...

     
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Thomas28
vor 6 Jahren

Je mehr man die LKW Branche belastet bzw. schikaniert, umso teurer wirds auch für den Endkonsument. Logischerweise wälzen die Frächter die Mehrkosten schlussendlich auf den Endverbraucher ab.

 
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steuerzahler
vor 6 Jahren

Wenn ich Wegekostenrichtlinie höre, klingeln die Alarmglocken. Diese Richtlinie dient nur zum Abkassieren, vor allem der Autofahrer. Die wahren Schädlinge sind aber die LKW-Frächter, die ohne Hemmung alles auf die Straße ziehen und damit die Bahnfracht ruinieren. Die Großkonzerne spielen natürlich mit, Stichwort Lieferung just in Time. Die wahren Kosten für die zerstörten Straßen zahlen dann alle anderen. Leider kann ich bei den Grünen nur Verhinderung aber keine Lösungen erkennen. Bitte um Vorschläge, keine Behinderungen.

 
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    chiller336
    vor 6 Jahren

    alles gut und recht, aber da wird dann zb vom m preis niemand die lebensmittelcontainer vom bahnhof holen und zum geschäft ziehen - oder wie stellst du dir das vor? und das is nur ein betrieb von vielen, die uns die güter des täglichen bedarfs liefern - ganz egal, ob lebensmittel, schuhe, baustahl usw usw

     
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      steuerzahler
      vor 6 Jahren

      Der tägliche Bedarf fährt nicht von Rumänien nach Norwegen mit 40 -Tonnern oder den immer verlangten Gigalinern, sondern in kleineren LKW's auf kürzeren Strecken. Auch die tägliche Milch muß man nicht von Osttirol nach irgendwo transportieren und die Produkte wieder zurück bringen, das kann man in der Lienzer Molkerei verarbeiten (wie lange noch?). Aber Autos, Baustoffe, Holz, Chemikalien, Geräte, Ersatzteile, usw., lauter Dinge, bei denen ein Tag mehr für den Bahntransport benötigt wird, die werden dadurch nicht verderben. Auch muß man für z.B. Kartoffelsalat keine 8000 km fahren, nur weil das Waschen, Schälen, Schneiden, Marinieren irgendwo in Europa um ein paar Cent billiger ist. Man kann auch die Brummis auf der Bahn Langstrecken zurücklegen lassen und die letzten km eben auf der Straße. Ist nur ein bißchen mehr Logistik erforderlich und kein LKW-Lenker muß mehr gegen Arbeitszeit- und Ruhegestze mehr verstoßen.

       
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      chiller336
      vor 6 Jahren

      tja nach deiner rechnung wirds dann wohl keine lkw fahrer mehr geben, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendein arbeitgeber seine fahrer fürs zugfahren bezahlt. den m preis hab ich mit absicht erwähnt, denn auch der fährt mit hängerzügen von nordtirol nach osttirol, oberkärnten, pinzgau usw. deine idee mit der molkerei lienz kannst ebenfalls abhaken - zudem ist milch nicht das einzige. ich find ohne lkw ist die versorgung nicht in dem maß gesichert wies sein soll ... zudem wären dann wohl sehr sehr viele leute arbeitslos

       
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      steuerzahler
      vor 6 Jahren

      Wer sagt, daß die LKW-Fahrer Zugfahren müssen? Die brauchen lediglich den Laster vom Bahnhof holen, Zustellen und zurückbringen, den Rest erledigt die Bahn. Ohnehin wird sich mit den selbstfahrenden LKW's alles ändern. Es braucht dann auch keine endlosen Überholmanöver und auch keine bescheuerten Reaktionen der Überholten oder Blockierten mehr. Der Selbstfahrende ist zumindest emotionsfrei... Ich kritisiere das ausufernde Herumfahren, weil man glaubt, nicht einen Tag auf nichtverderbliche Güter warten zu können.

       
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      chiller336
      vor 6 Jahren

      naja dazu müsste man aber vor allem einblick in die termingeschäfte haben - wer sagt dass die unsinnig durch die gegend fahren? bei sovielen firmen und lieferungen isses halt mit sicherheit so, dass jeden tag tausende lkw irgendwohinfahren müssen. und die these, dass dann lkw fahrer nur mehr die fahrzeuge auf den zug fahren, die musst mal lkw fahrern erzählen ... wäre auf deren antwort gespannt

       
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