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Martin Gratz fordert neue Geschäftsordnung für TVBO

Durchwachsene Bilanz der Opposition nach drei Monaten im neuen TVB-Aufsichtsrat.

Nach dem turbulenten Wahlabend im Dezember 2017, wo sich die alte Osttiroler TVB-Führung mit Hilfe von zwei Dorfbürgermeistern auch zur neuen TVB-Führung kürte, ist im Verband zumindest nach außen Ruhe eingekehrt. Auch die Nachbeben rund um die Nicht-Nominierung des Matreier Bürgermeisters Andreas Köll klingen ab und aus der Ecke der „Herausforderer“ rund um Martin Gratz und Heinz Schultz kommen einigermaßen versöhnliche Töne.
Der Kalser Tourismusberater und TVB-Aufsichtsrat Martin Gratz fordert eine neue Geschäftsordnung für den Tourismusverband Osttirol. Foto: Expa/Groder
Im Gespräch mit Dolomitenstadt betont Gratz die Bereitschaft der sechsköpfigen Aufsichtsratsfraktion, im Kontrollgremium und mit dem Vorstand rund um Langzeitobmann Franz Theurl sachlich zusammenzuarbeiten. Das Klima sei derzeit gar nicht schlecht, unterstreicht der Kalser Tourismusberater und -guide, auch erste Erfolge kooperativer Bemühungen seien zu vermelden, etwa die Vereinbarung, die Marketingplanung künftig weniger kurzfristig anzulegen als bisher. „Planung und Budgetierung für das Sommermarketing sind heuer erst im Februar erfolgt, also viel zu spät. Es wurde vereinbart, sich künftig am Zyklus der Tirol Werbung zu orientieren und schon im Frühsommer die Planung für das gesamte Jahr 2019 abzusegnen.“ Hauptanliegen der Gruppe um Gratz und Schultz ist die Durchsetzung einer neuen Geschäftsordnung für den Tourismusverband, die unter anderem das Verhältnis zwischen dem Gesamtverband und den einzelnen Ortsgruppen neu regeln sollte. „Wir möchten, dass sich der gesamte Aufsichtsrat als Arbeitsgruppe mit diesem Thema beschäftigt. Dazu gibt es bereits einen einstimmigen Beschluss,“ erklärt Gratz. Am 24. April sei eine Sitzung zu diesem Thema anberaumt. Dort müsse vor allem ein Organigram für das „Unternehmen TVBO“ entwickelt werden, „das endlich einmal klar zeigt, welche Verantwortungen, Befugnisse, Rechte und Pflichten die einzelnen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen haben. Das gibt es bis dato nicht.“ Diese klare Zuweisung von Zuständigkeiten und eine konsequente Orientierung an der von Kohl & Partner entwickelten Destinationsstrategie seien für die Gruppe rund um Gratz und Schultz auch der Schlüssel zu einer Stärkung der Rolle einzelner Ortsverbände. „Es geht uns vorrangig nicht darum, Budgets für Orte und Täler zu definieren“, unterstreicht Gratz. Das würde aus seiner Sicht eine Rückkehr zum Gießkannenprinzip bedeuten. Seine Gruppierung schlägt einen anderen Modus vor: „Unserer Meinung nach sind gut funktionierende Ortsausschüsse sehr wichtig. Neue Projekte müssen zu allererst von den Ortsverantwortlichen für sinnvoll erachtet werden. Wenn sie überzeugt sind, muss eine Vorstellung der Projekte bei den operativen Verantwortlichen im TVBO erfolgen. Dann müssen die Verantwortlichen für Infrastruktur, Produktentwicklung und Vermarktung gemeinsam mit einem jeweiligen Ortsverantwortlichen abklären, ob die vorgestellten Projekte der Destinationsstrategie gerecht werden, entsprechende Nachfrage auf dem Markt erzielen können und so auch für Osttirol sinnvoll sind. Und erst nach dieser positiven Beurteilung sollten Vorstand und Aufsichtsrat über die budgetären Rahmenbedingungen entscheiden.“ Pointiert formuliert müssten die Orte nicht mit Budgets, aber mit Kompetenzen ausgestattet werden, erklärt der Kalser Vizebürgermeister und gibt sich zugleich zuversichtlich, dass diese Überlegungen auch von der im Aufsichtsrat dominierenden Gruppe mitgetragen und in einer verbindlichen Geschäftsordnung verankert würden. Gratz: „Wir brauchen keine Geschäftsordnung, die einem Mann Allmacht gewährt. Hier vertraue ich auf die Vernunft von Aufsichtsräten wie Dolomitenbank-Vorstand Hansjörg Mattersberger.“ Bevor über die Neuordnung der Geschäfte diskutiert wird, trifft sich der TVB-Aufsichtsrat laut Gratz am 16. April zu einer Sitzung, in deren Mittelpunkt die Jahresrechnung und grundsätzlich die Frage der Kontrollrechte der Aufsichtsräte stehen werde. Hier fordern Martin Gratz und seine Mitstreiter bessere Einsichtsmöglichkeiten und mehr Transparenz. Konkret habe man eine Wunschliste mit 39 Punkten vorgelegt, von denen einige für Sprengstoff im 14-köpfigen Kontrollgremium sorgen könnten.
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

3 Postings

Markus aus den Hohen Tauern
vor 6 Jahren

Das was Martin Gratz redet ist für mich heiße Luft. Er ist Mitglied des Aufsichtsrates und hat für das Wohl des Tourismusverbandes zu arbeiten. Was soll der Begriff Opposition im Aufsichtsrat überhaupt? Für die Aufgaben von Aufsichtsräten gibt es klare gesetzliche Vorschriften. Und auch eine Geschäftsordnung wird es geben. Dass im Tourismusverband bis jetzt nur Chaos geherrscht hat und keiner wusste, was er zu tun hat, glaubt Gratz wohl selbst nicht. Also reine Panikmache, um sich selbst zu profilieren. Keine wirklich guten Vorschläge, um etwas weiterzubringen. Also bitte im Sinne des Tourismus und der vielen dort hart arbeitenden Menschen ZUSAMMENARBEITEN.

 
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    aigner100
    vor 6 Jahren

    sehr geehrter Herr Markus! die Aufgabe des AR ist es für das Wohl der fleissigen Einzahler in den Tourismusverband, für die Kontrolle des TVB, Aufzeigen von Fehlentscheidungen usw. zu sorgen. Das eingezahlte Geld der Mitglieder und die öffentlichen Gelder müssen mit grösster Sorgfalt und Effizienz für guten Tourismus in der gesamten Region eingesetzt und verwaltet werden. Dafür steht der neue AR. und dafür arbeitet er auch. Ich lade dich ein, an den Veranstaltungen des Team Osttirols mit Martin Gratz teilzunehmen, damit du dir eine objektive Meinung bilden , Fragen stellen, aber auch deine Wünsche anbringen kannst. Fakt ist, der TVB Osttirol hat eines der grössten Budgets Tirols, Osttirol eine der niedrigsten Nächtigungsraten. Das alleine zeigt uns, dass es sehr wohl massive Veränderungen im TVB braucht!!!

     
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senf
vor 6 Jahren

wie soll denn der einzelne angestellte wissen, was er zu tun hat oder wofür er angestellt wurde, wenn die hauptverantwortlichen keine ahnung haben, wozu sie da sind. es gibt seit 7 jahren im tvb eine geschäftsführung, aber keine geschäftsordnung und es gibt seitdem auch einen obmann, aber kein programm. wursteln, improvisieren und selbstbedienung dürfte das leitbild des tourismusverbandes bisher gewesen sein, schließe ich daraus. ja, und nach welchen kriterien haben kontrollorgane denn überhaupt geprüft?

endlich licht am ende des tunnel, ein bravo den neuen im AR

 
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