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Oliver Deutsch unterwegs auf der „Tour Mediterraneo“

Der Koch und Musiker möchte ein Jahr im Sattel verbringen. Wir radeln mit.

„Man weiß ja nicht, was alles passiert. Vielleicht bleib ich irgendwo hängen,“ lacht Oliver Deutsch, steigt auf sein Mountainbike und radelt los. Das war Ende April. Da machte sich der Osttiroler Musiker und Koch auf den Weg, um ein Jahr lang entlang der Mittelmeerküste zu reisen, mit Muskelkraft und auf zwei Rädern, ohne allzu genaue Routenfestlegung, einfach drauflos, wie es so seine Art ist. Wohin soll es denn ungefähr gehen? „Geplant ist Italien mit Sardinien, Frankreich mit Korsika, Galizien, Portugal und Marokko. Ende März 2019 sollte ich wieder zurück sein“, erklärt uns Deutsch ganz entspannt und wir blicken erstaunt auf das Reisegepäck für diese Einjahrestour: Zwei recht magere Taschen!
Zwei Taschen, zwei Spannriemen, lockeres Outfit und die Lust auf ein Abenteuer – Oliver Deutsch macht sich auf die Reise Richtung Mittelmeer.
Natürlich durften wir auch einen Blick hinein werfen und dabei zeigte sich, dass Packen eine Kunst ist, die man beherrschen sollte, wenn man buchstäblich mit leichtem Gepäck reist. Hier ist das gesamte Equipment, das unser Radwanderer für seine ambitionierte Tour eingepackt hat. Natürlich ist auch ein Zelt dabei.
Was braucht man für ein Jahr (!) auf Reisen? Als Radfahrer offenbar nicht viel. Oliver Deutsch reist mit leichtem Gepäck.
„Wenn ich aber bei irgendwelchen Leuten Arbeit finde, ihnen helfen kann, für Kost und Logie, dann sag ich auch nicht nein,“ erklärt uns Oliver, der sein Reisebudget in jedem Fall einteilen muss, weil pro Tag maximal 30 Euro kalkuliert sind. Ein Hotelzimmer geht sich da nicht immer aus. Und die Motivation für tausende Kilometer im Sattel? „Ich mach es hauptsächlich aus Lust am Reisen, um neue Ideen für die Zukunft zu sammeln und interessante Leute kennenzulernen.“ Außerdem sei es eine Herausforderung, erklärt der Lavanter und eine Chance, seinen Lieblingsbeschäftigungen nachzugehen: Musik machen und Kochen. Deutsch hofft auf möglichst viele spontane Gelegenheiten zu Jam- und Kochsessions entlang der Route und verspricht, uns davon gelegentlich auch Bilder zu schicken.
Dieser Drahtesel soll den Radwanderer bis nach Marokko tragen – und auch wieder retour.
Sieben Jahre spukt die Idee zu dieser Tour entlang der Mittelmeerküste schon in seinem Kopf herum, „jetzt hab ich endlich die Möglichkeit, sie zu verwirklichen. Asterix hat auch was damit zu tun und ein Freund aus Hamburg, mit dem ich am Amazonas unterwegs war. Der ist allerdings um die ganze Welt gefahren mit dem Rad.“ Konkret geplant hat Deutsch die Reise seit letztem Sommer. Am 29. April ging es dann los, zuerst nach Toblach und über den Kreuzberg ins Veneto mit Ziel Venedig.
Ein Ameisenhaufen am Drauradweg und ein Blick auf die Südtiroler Dolomiten beim Anstieg auf wunderschönen Radwegen Richtung Cortina.
Oliver Deutsch ist weder Fotograf noch Autor und doch ein ständig neugieriger Beobachter, der Eindrücke an der Strecke nicht wie ein Tourist sondern mit dem Auge des Künstlers und Naturliebhabers sammelt und dabei ab und zu auch auf den Auslöser seiner Kamera drückt.
Radeln durch alte Tunnels und an den Berg geduckte Orte im Piavetal.
Nach den ersten beiden Etappen – von Lavant nach Toblach und von dort nach Longarone – erreichten uns die ersten Bilder. Zum Campen war Oliver noch nicht aufgelegt („Zu kalt!“), also fand er in Longarone ein Quartier mit besonderem Charme. „Die Casa Gilda ist ein super Bed&Breakfast, sehr nett, familiär geführt von Jaqueline und Silverio, mit einem super Frühstück!“, erzählt uns der radelnde Koch und Musiker, der bereits die ersten Bekanntschaften geknüpft und erfahren hat, dass Jaqueline vor 13 Jahren aus Brasilien ausgewandert ist, um sich mit Silverio in Longarone niederzulassen.
Jaqueline und Silverio betreiben ein empfehlenswertes Bed&Breakfast in Longarone. Fotos: Oliver Deutsch
Wir erwarten bald den nächsten Reisebericht mit weiteren guten Tipps für Nachahmer und werfen noch einen letzten Blick auf die Alpen bei Vittorio Veneto – dann wird weiter gestrampelt in Richtung Venedig.
Alle Fotos: Oliver Deutsch
 
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

3 Postings

hdbb22
vor 6 Jahren

Lieber Oliver, andere reden nur - du machst es! Ein Tier in der Wildnis: neugierig, vorsichtig, auf der Hut! Ich wünsche dir das beste Jahr deines Lebens, mit Herzklopfen, Gänsehaut, Glück, Gelassenheit und Stärke. Lass Neues an dich heran, aber verteidige auch dein jeweiliges Revier! Und lass uns teilhaben an deinen Erlebnissen! "Wirst immer auf das Gute bauen, selbst wenn sie dir das Radl klauen...!!!" Viel Glück

 
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Deutsch Johanna
vor 6 Jahren

Lieber Oliver ganz viele neue Eindrücke,schöne Zeit und tolle Leute,des wünsch i dir auf deiner Reise.Weiterhin alles Gute

 
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lucky 04
vor 6 Jahren

Hallo Oliver, werde gerne deine Reise verfolgen, viel Spaß, nette Bekanntschaften, und viel Glück !!!!!

 
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