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Bei den Damen holte Kristin Berglund den Sieg vor Vorjahressiegerin Juliette Blanchet. Foto: Andi Frank

Bei den Damen holte Kristin Berglund den Sieg vor Vorjahressiegerin Juliette Blanchet. Foto: Andi Frank

Großglockner Ultra Trail: Rekorde bei Rekordhitze

Sieg für Thomas Farbmacher und Kristin Berglund vom Salomon Trailrunning Team Austria.

Der vierte Großglockner Ultra-Trail war nichts für schwache Nerven. Kurz vor dem Startschuss, der am Freitag um 22 Uhr abgefeuert wurde, ging ein Gewitter über Kaprun nieder, am Samstag erwartete die 1.500 Trailrunner, die sich auf vier verschiedenen Distanzen (110, 75, 50 und 30 Kilometer) auf den Weg durch drei Bundesländer, sieben Täler, sechs Orte, vorbei an 14 Gletschern und 300 Gipfeln über 3.000 Meter gemacht hatten, Rekordhitze. Trotzdem purzelten die Rekorde. Thomas Farbmacher (31) aus Hopfgarten in Tirol feierte einen nahezu perfekten Start-Ziel-Sieg. Von Kaprun über Ferleiten (nur dort war er nach 17 Minuten Laufzeit noch als Zweiter klassiert), das Glocknerhaus, Kals, Rudolfshütte, über das Kapruner Törl und den Mooserboden und den Stausee wieder zurück zum Ausgangspunkt führte Farbmacher das Feld an. Insgesamt 110 Kilometer und 6.500 Höhenmeter lang, in einer Fabelzeit von 14:25:61,6 Stunden. 38:04,2 Minuten schneller als die Rekordzeit aus dem Vorjahr. „Das war das härteste Rennen, das ich in meinem Leben gelaufen bin“, so der gelernte Tischler, der erst vor sechs Jahren mit dem Spitzensport begann und nach der Teilnahme 2012 beim Wien Marathon schnell zum Trailrunning wechselte. Anzusehen waren dem Teilzeit-Profi aus dem Salomon Trailrunning Team Austria die Anstrengungen kaum.
Der Tiroler Thomas Farbmacher legte über 110 Kilometer einen perfekten Start-Ziel-Sieg hin und stellte nebenbei noch einen neuen Streckenrekord auf. Foto: Markus Frühmann
Auch bei den Damen gab es einen neuen Streckenrekord durch die in Münster in Tirol lebende gebürtige Schwedin Kristin Berglund. Die Siegerin von 2016 verwies Vorjahressiegerin Juliette Blanchet (FRA) in 17:03:15,0 Stunden auf Platz zwei und verbesserte den Rekord der Französin aus dem Vorjahr um 25:34,4 Minuten. „Meine Zeit ist um 1:45 Stunden besser als 2016. Ich möchte am liebsten weinen. Das Wetter war ein Wahnsinn – am Schluss war es so heiß, das war unglaublich“, sagte die völlig ausgepumpte 34-Jährige, die wie Farbmacher für das Salomon Trailrunning Team Austria läuft. Insgesamt wurden ganze fünf neue Streckenrekorde aufgestellt: Neben den beiden Streckenrekorden über 110 Kilometer gab es weitere drei Bestzeiten auf den Strecken über 50 und 30 Kilometer. Die 75 Kilometer-Distanz wurde zum ersten Mal gelaufen. Hier siegte der DYNAFIT-Athlet Hannes Namberger, bei den Damen holte Meryl Cooper den ersten Platz. Der Deutsche Florian Reichert verbesserte den Rekord auf dem Kalser Tauern Trail über 50 Kilometer um knapp zehn Minuten auf 4:37:13,8 Stunden. Ex-Rekordhalter Markus Stock aus dem Team DYNAFIT trat über die 75 Kilometer an und wurde dort Dritter. Bei den Damen schraubte die Ungarin Irén Tiricz den Rekord auf 5:35:59,2 Stunden, eine Verbesserung von knapp zwei Minuten. Auf dem Gletscherwelt Trail über 30 Kilometer gewann der Tiroler Christian Greidel, der mit dem Schweizer Gerhard Schneider Hand in Hand über die Ziellinie lief, in der Rekordzeit von 2:49:27,1 Stunden. „Es war brutal, aber geil“, lachte Christian Greidel im Siegerinterview. Nachsatz des Karosseriespenglers aus Ramsau im Zillertal: „Gerhard war aufwärts schneller, ich im Downhill, irgendwann haben wir beschlossen, dass wir gemeinsam besser dran sind, als gegeneinander. Ich teile den Sieg gerne mit ihm.“ Vorjahressieger Matthias Bauer kam als Dritter ins Ziel.
Insgesamt machten sich 1500 Trailrunner auf den Weg durch drei Bundesländer. Veranstalter Hubert Resch hofft im nächsten Jahr auf 2000 LäuferInnen. Foto: Markus Frühmann
Die Trailrunning-Superstars Gediminas Grinius (LTU) und Pau Gil Capell (ESP) wiederholten ihren Vorjahressieg in der Staffel mit einer Zeit von 13:16:32,6 Stunden. Auf Platz zwei folgte das Österreicher-Duo mit Markus Amon und Klaus Gösweiner (Team DYNAFIT), das hier im Premierenjahr 2015 einen Ex-Aequo-Sieg über die 110 Kilometer gefeiert hatte. Für den Salzburger und den Steirer war die GGUT-Staffel gleichsam das ideale Warm-up für deren neuestes Projekt, genannt Crossing Austria. Die beiden wollen Österreich im September in sieben Tagen vom Neusiedlersee zum Großglockner durchqueren und absolvieren dabei 20.000 Höhenmeter und 500 Kilometer. Veranstalter Hubert Resch zieht zufrieden Bilanz: „Ich danke dem gesamten Team für den reibungslosen Ablauf trotz Gewitter am Anfang und Rekordhitze am Ende. Wenn ich die glücklichen Gesichter im Ziel sehe, weiß ich, dass sich unsere Anstrengungen gelohnt haben. Für das Jahr 2019 freuen wir uns auf noch mehr Teilnehmer und hoffen, dass an die 2000 Starter auf den unterschiedlichen Strecken dabei sein werden.“
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