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Vernetzte Archäologie: Drei Museen, ein Interreg-Projekt

Eine Kooperation zur Vernetzung bedeutsamer Stätten aus der Römerzeit.

Grenzen weniger spürbar zu machen, das ist eines der Hauptziele von Interreg-Projekten. Auf grenzüberschreitende Zusammenarbeit setzen nun auch drei Archäologiemuseen – konkret handelt es sich um eine Kooperation zwischen den drei Museen in Pieve di Cadore, St. Lorenzen und Aguntum. Ziel dieses Projekts sei die informelle Vernetzung von Regionen mit geschichtlich bedeutsamen Stätten aus der Römerzeit, die anhand gezielter Aktivitäten und Kommunikationsmaßnahmen aufgewertet werden sollen, sagen die Initiatoren. Neben der Aufwertung der archäologischen Stätten erhoffe man sich laut Leo Gomig, Obmann des Vereins Curatorium pro Agunto, außerdem ein gesteigertes Interesse an besagten Stätten insbesondere auf lokaler und schulischer Ebene. Zusätzlich verfolge man mit dieser Kooperation die Erhöhung der Besucherströme sowie die Ausdehnung der Forschung auf weniger bekannte Aspekte der römischen Siedlungsgeschichte im Alpenraum. Letzteres soll vor allem in Zusammenarbeit mit der Universität Innsbruck erfolgen.
Die Verantwortlichen des Projekts. V.l.: Werner Lamprecht (Öffentlichkeitsarbeit beim Curatorium pro Agunto), Renzo Bortolot (Präsident der Magnifica Comunità di Cadore), Leo Gomig (Obmann Curatorium pro Agunto), Halbtagsgeschäftsführer Manfred Hainzl, Peter Außerdorfer (Museumsleiter St. Lorenzen), Robert Sieger (Regionalmanagement Dolomiti Live), Matteo Da Deppo, Lukas Jungmann und Hannes Rohracher. Fotos: Dolomitenstadt/Roman Wagner
„Wir haben bereits zum Teil mit den ersten Umsetzungsarbeiten begonnen“, erklärt Gomig. Im Archäologiemuseum Cadorino wird sich die Magnifica Comunità di Cadore als Eigentümerin um die Sanierung des Mosaikfußbodens kümmern, der aus einer nahe gelegenen Römervilla stammt. Der Kronplatz Tourismus Bruneck wird sich mit Restaurierungsarbeiten an den Stätten des Handwerker- und Bäderviertels von Sebatum nahe St. Lorenzen bei Bruneck befassen. Das Museum Aguntum lässt in Zusammenarbeit mit der Designagentur Aberjung ein 3D-Modell der Römersiedlung „Municipium Claudium Aguntum“ anfertigen. „Künftig sollen die Besucher dann die Möglichkeit haben, sich an zwei Virtual Reality-Stationen in die frühere Römerstadt zu versetzen“, erklärt Lukas Jungmann. Den Besuchern soll damit die komplexe Bauart, Struktur und Ausdehnung der Siedlung veranschaulicht werden. Zudem steht auch hier die Attraktivierung des Museums an. Dafür wurden Modelle einer früheren römischen Fußbodenheizung sowie eines römischen Krans angefertigt, die bereits in Aguntum ausgestellt sind.
Lukas Jungmann von Aberjung erklärt das neue Modell eines römischen Krans.
Ein weiteres Ziel dieser grenzüberschreitenden Zusammenarbeit ist außerdem die Realisierung eines gemeinsamen Films, der für Werbung, Information über die drei Museen sowie deren Präsentation verwendet werden soll. Die Projektsumme beläuft sich auf 200.000 Euro, wovon 80 Prozent aus dem Projektfonds von Dolomiti Live fließen. Projektträger sind neben dem Verein Curatorium pro Agunto die Magnifica Comunità di Cadore und Bruneck Kronplatz Tourismus. Die Kooperation läuft seit März diesen Jahres bis Ende August 2020 und wird „auch nicht die letzte Zusammenarbeit sein“, wie Leo Gomig erklärt.
Dolomitenstadt-Redakteur Roman Wagner studierte an der FH Joanneum in Graz und ist ein Reporter mit Leib und Seele. 2022 wurde Roman vom Fachmagazin Österreichs Journalist:in unter die Besten „30 unter 30“ gewählt.

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