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Blanik sorgt sich um Lkw-Fahrer – Kuenz beruhigt

Scharmützel um die Aufhebung der Ruhezeiten für Beseitigung von Unwetterschäden.

Starkregen und Stürme haben Ende Oktober massive Schäden in Osttirols Berggebieten hinterlassen. Hunderttausende Bäume wurden geknickt, was nicht nur wirtschaftlich großen Schaden bedeutet, sondern auch viele Wege unpassierbar machte. Deshalb erlies die BH Lienz eine „Ausnahme von Lenk- und Ruhezeiten nach Unwetterkatastrophen“. 30 Tage gelten die sonst strengen Ruheregeln für die Lkw-Fahrer dann nicht, wenn sie sich in einem offiziellen Aufräumeinsatz befinden.

Die SPÖ-Abgeordnete und Lienzer Bürgermeisterin Elisabeth Blanik machte das bei der Landtagssitzung am 14. November zum Gegenstand einer Wortmeldung, in der sie Sorge um die Gesundheit der betroffenen Mitarbeiter äußerte. Wörtlich:  „Bei allen Schäden muss das oberste Prinzip sein, dass man sich um die Sicherheit und Unversehrtheit der Menschen sorgt. Es werden keine Tonnagebeschränkungen mehr kontrolliert. Das ist eine schwierige Arbeit. Die Straßen sind schwierig, bei allem Verständnis, da gehen wir in eine Ebene des Risikos.“ Blanik deutete an, dass die Überstunden der Lkw-Fahrer auch für die Holzbringung nach massiven Windwürfen verwendet würden. Hier müsse die Wirtschaft Augenmaß beweisen.

Wegräumung oder Holzbringung? Darüber diskutierten Elisabeth Blanik und Hermann Kuenz im Landtag. Foto: Expa/Gruber

Hermann Kuenz, selbst Osttiroler Waldbesitzer und Abgeordneter der ÖVP, ließ das so nicht im Raum stehen: „Die Ausnahmegenehmigungen sind auf 30 Tage beschränkt und gelten nur für die unmittelbare Aufarbeitung der Katastrophenschäden. Das hat nichts mit der Waldarbeit und der Holzabfuhr zu tun. Sehr wohl betrifft das die Tonnageerhöhung für ein Jahr, aber nicht die Ruhezeitbeschränkung. Unternehmer wissen sehr wohl, die größte Gefahr sind die Arbeiten im Wald selbst.“ Kuenz verwies auf die Faustregel, dass bei 100.000 Kubikmeter Sturmholz laut Erfahrung ein Toter zu verzeichnen sei. Das gelte es zu verhindern.

Als Blanik nicht nachgab und noch einmal insistierte, „es ist ganz klar, dass es da um die Transporte aus dem Wald zu den Sägewerken geht“, wollte Kuenz neuerlich kontern, doch Landtagspräsidentin Sonja Ledl-Rossmann bat die Kontrahenten, die ihr Redekontingent bereits ausgeschöpft hatten, die Debatte entweder zu beenden „oder sonst außerhalb weiterzuführen.“

Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

3 Postings

Mariazell
vor 5 Jahren

Schaut jemand bei diesem auch das Holz oder Ladegut richtig Geladen wird und richtig gesichert ist Frage ich mich natürlich sollen die Schäden so schnell wie möglich beseitigt werden aber trotzdem sollen Die Sicherheitsbesrimmungen eingehalten werden. Das darf niemals Pause haben.

 
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motinga
vor 5 Jahren

fährt de Blanik eigentlich LKW???? oda was soll das??? gibts im Landtag keine brennerend Probleme

 
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    hoerzuOT
    vor 5 Jahren

    @motinga, bleib cool. Ist doch gut, wenn sich jemand Sorgen macht. Außerdem geht's um Menschenleben.

     
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