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Andere Länder, andere Gärten: Zu Besuch bei den Dani

Die Schülerin Johanna Walder erforschte Hausgärten in Papua.

Nicht nur Osttirol hat spannende Gärten zu bieten! Die Schülerin Johanna Walder reiste mit ihrer Familie nach Papua, wo sie einen genauen Blick auf die Gärten der Dani, eines der dort einheimischen indigenen Völker warf.
Dass sich die Schülerinnen und Schüler des Lienzer Gymnasiums im Rahmen des Projekts „Sparkling Science“ neugierig durch Osttirols Gärten und Äcker forschen, ist inzwischen hinreichend bekannt. Aber nicht nur der Bezirk Lienz bietet spannende Gärten und so kommt es, dass die jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihre Fühler weit – sogar sehr weit – über die Bezirksgrenzen hinausstrecken. Johanna Walder besucht eigentlich die 7B-Klasse des Gymnasiums. Diesen Sommer verschlug es sie mit ihrer Familie aber nach Papua, wo sie nicht etwa urlaubte, sondern die Hausgärten der Dani, eines der einheimischen indigenen Völker, erforschte. „Ein Dolmetscher hat für uns übersetzt und wir haben den Bewohnern eines Dani-Dorfes auf den Zahn gefühlt“, erzählt Johanna. „Auch wenn die Resultate vielleicht nicht so ausführlich oder genau sind wie bei einem erfahrenen Forscherteam, haben wir doch einiges herausgefunden.“ Die Beobachtungen der Nachwuchs-Forscherin wollen wir unseren Leserinnen und Lesern natürlich nicht vorenthalten:
Die Hausgärten der Dani bestehen nicht nur aus klar strukturierten Beeten und Anbauflächen. Teilweise wachsen die Pflanzen einfach rund um die Hütten des Dorfes. Zäune gibt es so gut wie gar nicht, wenn doch, wirken sie eher provisorisch. Häufig haben die Beete keine klar markierten Grenzen. Für die Gartenarbeit sind fast ausschließlich die Frauen zuständig, die Männer kümmern sich um die Vorbereitung des Bodens und den Anbau der Pflanzen.
Die Männer kümmern sich vor allem um die Vorbereitung des Bodens, anschließend übernehmen die Frauen den Großteil der Gartenarbeit.
Nur eine einzige Zierpflanze haben wir entdeckt: Die schöne Pflanzenart hat leuchtend rote Blätter, einige Exemplare davon stehen teilweise auch mitten in den Beeten. Vor allem essbare Nutzpflanzen sind in den Gärten zu finden, zum Großteil für den Eigengebrauch. So wachsen in den Gärten Kohlsorten, die einen Stiel ausbilden, auf dem der Kohlkopf sitzt. Rund um die Beete und das Dorf sind außerdem Exemplare einer der zweihundert Unterarten der Pandanuspalme zu finden, deren Früchte geernet werden, auch Bananenstauden wachsen hier.
Nicht nur die Wurzel der Süßkartoffeln werden gegessen, auch die Blätter werden wie Gemüse verwendet.
Auch von den Keladi verwendet man nicht nur die Wurzelknolle. Die Blätter werden aber nicht gegessen, sondern wie Teller verwendet.
Direkt an die Bretterwand der Hütte geschmiegt, wächst die langstielige Kohlsorte.
Die einzige Zierpflanze, die hier wächst ist groß und hat schöne rote Blätter. Sie steht oft mitten in den Beeten. Im Hintergrund sieht man Bananenstauden.
Die beiden bei Weitem am häufigsten gepflanzten Arten sind die Süßkartoffel, Obi genannt, und eine Knollenpflanze, die auf Deutsch Taro heißt und von den Dani Keladi genannt wird. Bei beiden wird sowohl die Wurzel als auch der Teil verwendet, der über der Erde wächst. Obi-Blätter sind Gemüse, die großen Keladi-Blätter dienen als Teller. Praktisch!
Tatort Garten ist eine neue Serie von dolomitenstadt.at in Zusammenarbeit mit der 7bc-Klasse des Gymnasiums Lienz und einem Team von ExpertInnen der Schule und der Universität für Bodenkultur.

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