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Tiroler Forscher entdeckten 44 neue Schmetterlingsarten

In Kooperation mit der Uni Kopenhagen gelang dem Landesmuseum eine „kleine Sensation“.

Wissenschafter der Tiroler Landesmuseen und des Zoologischen Museums der Universität Kopenhagen haben 44 neue Schmetterlingsarten aus der Familie der Palpenfalter entdeckt. 22 der entdeckten Schmetterlinge kommen in verschiedenen Regionen Europas vor, teilten die Landesmuseen am Donnerstag mit. Die Studienautoren sprachen angesichts der Vielzahl an Neuentdeckungen von einer kleinen Sensation. "Die Vielfalt an neu entdeckten Schmetterlingen in einer so gut untersuchten Region der Erde ist sensationell und kommt völlig unerwartet", so die Studienautoren Peter Huemer, Kustos der Naturwissenschaftlichen Sammlungen der Tiroler Landesmuseen, und Ole Karsholt vom Zoologischen Museum der Universität Kopenhagen. Sie sehen darin einen Beweis, "dass trotz dramatischer Rückgänge vieler Insektenpopulationen selbst die basale Erfassung der Artenvielfalt noch lange nicht abgeschlossen ist". Um alle Neuentdeckungen abzusichern, seien fünfjährige Recherchen an Originaltieren aller bisher bekannten und verwandten Arten in zahlreichen Museen, von Paris und London bis Budapest, nötig gewesen. Neben klassischen Methoden der Artabgrenzung wie Farbe, Zeichnung und anatomische Merkmale wurden auch neueste genetische Methoden angewendet. Denn für die meisten Arten würden genetische Fingerprints in Form von DNA-Barcodes vorliegen. Eine besondere Herausforderung für das Forscherteam sei aufgrund der Vielzahl der neuen Arten deren Namensgebung gewesen. So seien auch Kollegen oder beispielsweise die Tochter eines der Autoren ebenso zu Ehren gekommen, wie verschiedene Regionen. Eine in Tirol gefundene Art bekam so den Namen "Tiroler Palpenfalter" oder "Megacraspedus teriolensis".
Megacraspedus teriolensis, der neu entdeckte Tiroler Palpenfalter. Foto: Tiroler Landesmuseum
Alle neuen Schmetterlingsarten gehören zur Familie der Palpenfalter (Gelechiidae), in die Gattung der Großpalpenfalter (Megacraspedus). Sie sind mit Flügelspannweiten von acht bis 26 Millimeter eher klein und meistens unscheinbar gefärbt. Ein besonderes Merkmal der Gruppe sind die oft kurzen Flügel und eine damit verbundene Flugunfähigkeit der Weibchen. Die Ursachen für diese Flügelreduktion seien unbekannt. Da viele Arten im Hochgebirge und teilweise auf 3.000 Metern Seehöhe leben, könnte es sich um eine Anpassung an stürmische Windbedingungen handeln.

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