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Ausnahmezustand: In Osttirol ist Krampuszeit!

Den Auftakt machte wie jedes Jahr Thurn. Hier eine Slideshow zur Einstimmung.

Osttirols Fellträger sind zumindest ihrem Selbstverständnis nach quasi die Erfinder und einzig authentischen Proponenten einer archaisch anmutenden Ranglerei, die entweder rund um einen schweren Tisch oder mitten auf einem Dorfplatz stattfindet, im besten Fall nur blaue Flecken hinterlässt und immer ein Riesenspektakel ist, das man im Iseltal gar als Weltkulturerbe verankert haben möchte: Es ist Krampus- und Klaubaufzeit! Entsprechend ernst zelebrieren männliche Osttiroler aller Altersstufen – vom Kleinkind bis zum in Ehren ergrauten Glockenträger – den vorweihnachtlichen Kult, wobei die Show erst perfekt ist, wenn sich den schauerlichen Maskenträgern ein paar unerschrockene, oft recht junge Zivilisten entgegenwerfen und am Ende – als eine Art Alibi – der gute Nikolaus mit seinen Engelchen für einen trügerischen Frieden sorgt. Meist geht die wilde Mette nämlich weiter, in immer mehr Gemeinden reicht ein Lauf nicht mehr aus, wie unsere Aufstellung der wichtigsten Krampustermine zeigt. Den Auftakt macht alljährlich Thurn, wo schon am 1. Dezember die Glocken klumpern und 2014 auch jenes Video gedreht wurde, das alle unsere Filme auf YouTube an Reichweite in den Schatten stellt. In Thurn war heuer auch Philipp Brunner zugegen, der Osttiroler Paradefotograf. Er mischte sich mit der Linse statt der Larve unter das Krampusvolk. Hier seine Ausbeute:
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

2 Postings

defregger
vor 5 Jahren

Dieser heidnische Brauch ist so unnötig wie ein Kropf......Es gibt sinnvollere Beschäftigungen als diese.......

https://de.wikipedia.org/wiki/Krampus

 
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Kurgan
vor 5 Jahren

Es tut mir leid, aber dieser Showscheiß hat mit dem Brauch ja wohl gar nichts mehr zu tun.

Und wenn jetzt die Fanaten, die fast religiösen Eiferern gleichen, wieder aufschreien und sagen, dass ist nun mal Brauchtum, dann glaube ich erst daran, wenn die Schützen ab kommenden Sommer beim "Hoch an" mit Stgs. 77 oder Kalaschnikows in den Himmel ballern.

Dann, ja dann wäre die Entwicklung von Tradition in Idiotie vollends gelungen.

 
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