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Rat auf Draht: Zehn Tipps für ein harmonisches Fest

Die Helpline für Kinder und Jugendliche ist zur Weihnachtszeit besonders gefragt.

Geschenke besorgen, Lebensmittel einkaufen, kochen, putzen, schmücken. Rechtzeitig zu den Feiertagen soll alles perfekt und harmonisch sein. Doch in manchen Familien verwandelt sich das traute Heim über Weihnachten in ein Pulverfass. Emotionen lassen sich nicht per Knopfdruck produzieren – und was das ganze Jahr über nicht funktioniert, kann zu Weihnachten auch nicht klappen. „Besonders schwierig ist es für Kinder, deren Eltern getrennt sind“, sagt Birgit Satke, Leiterin der Helpline Rat auf Draht. „Sie brauchen zu Weihnachten besondere Zuwendung, denn häufig werden an den Feiertagen Wunden aufgerissen, die als längst verheilt gelten. Es ist daher wichtig, Erinnerungen anzusprechen und die Kinder mit ihren Gefühlen nicht allein zu lassen.“ Deswegen sollte schon im Vorfeld genau geklärt werden, wo und wie gefeiert wird. „Auf keinen Fall sollten Eltern versuchen, sich gegenseitig mit Geschenken auszustechen. Wichtiger als Geschenke ist ohnehin die emotionale Zuwendung“, betont Birgit Satke. Rat auf Draht verzeichnet rund um die Weihnachtszeit besonders viele Anrufe. „Je näher der Heilige Abend rückt, desto mehr Kinder und Jugendliche spüren die Anspannung zuhause. Sie befürchten, dass es zu Streit kommt und fragen, was sie tun können, um so eine Situation zu vermeiden“, sagt Satke. „Viele sagen auch, dass sie sich zu Weihnachten Harmonie wünschen, und dass sich alle gut vertragen.“ Aber auch Bezugspersonen von Kindern und Jugendlichen holen sich bei Rat auf Draht Anregungen, wie sie Feiertagsfrust und Familienstress vermeiden können. Zehn Tipps von 147 Rat auf Draht für ein entspanntes Weihnachtsfest: 1. Vorstellungen besprechen Bereits bei der Planung lassen sich Konflikte umgehen. Werden Sie sich klar darüber, was Sie selbst wollen. Häufig treffen unterschiedliche Vorstellungen aufeinander. Besprechen Sie daher vorab, wie das Weihnachtsfest verlaufen soll. Jedes Familienmitglied sollte seine Vorstellungen ohne Kritik und offen äußern können. Meist lässt sich ein Kompromiss finden. 2. Aufgaben verteilen In vielen Familien bleibt die ganze Vorbereitung an einer Person hängen – meistens an der Mutter. Verteilen Sie die Arbeit, indem Sie zum Beispiel gemeinsam kochen oder dekorieren. 3. Ab in die Natur Schon wenige Minuten in einer ruhigen Umgebung führen dazu, dass sich gestresste Menschen entspannen. Besonders Kinder profitieren von einem Spaziergang im Park oder Wald. 4. Es muss nicht alles perfekt sein Lassen Sie Gelassenheit walten, schrauben Sie den eigenen Perfektionismus herunter und konzentrieren Sie sich auf das Machbare. Es muss nicht alles perfekt sein! Die Wohnung muss nicht unbedingt auf Hochglanz gebracht werden und es geht auch ohne Fünf-Gänge-Menü. Viel wichtiger ist es, die Zeit miteinander zu verbringen. 5. Das „richtige“ Gewand anziehen Wie sieht das richtige Gewand vor dem Weihnachtsbaum aus? Vielleicht darf es heuer einfach einmal gemütlich sein. Jedes Familienmitglied darf für sich bestimmen, was gemütlich-feierlich ist. 6. Auf den Sinn von Weihnachten besinnen Machen Sie sich und anderen klar, dass es zu Weihnachten nicht nur um Essen und Geschenke geht, sondern besinnen Sie sich auf die eigentliche Bedeutung des Weihnachtsfestes: gemeinsam eine nette Zeit verbringen. 7. Streithähne trennen Überlegen Sie, ob Sie wirklich alle Angehörigen zum gleichen Zeitpunkt einladen wollen. Wenn sich zwei absolut nicht vertragen, sollte man sich getrennt treffen. Wer überhaupt nicht zum Fest kommen möchte, den sollten Sie auch nicht versuchen umzustimmen. 8. Frust rechtzeitig abfangen Macht sich schlechte Laune breit und sinkt die Frustrationstoleranz, dann sollten Sie auf alle Fälle gegensteuern. Warten Sie nicht bis das Fass überläuft. 9. Konfliktthemen meiden Familienkonflikte sollten nicht zu Weihnachten thematisiert werden. „Was ich Dir schon immer einmal sagen wollte, lieber Onkel…" sollte man sich besser für später aufheben. Wenn das Fest, und somit auch der Stress, vorbei sind, kann man wahrscheinlich entspannter über bestimmte Themen reden. Sollte es dennoch zu Diskussionen kommen, dann üben Sie sich in Toleranz und lassen Sie dem anderen seine Sichtweise. 10. Mit Traditionen brechen Warum nicht auch einmal Umdenken und mit alten Traditionen brechen? Vielleicht muss der Baum in diesem Jahr nicht zwei Meter hoch sein und echte Kerzen haben. Wie wäre es, sich einmal gar nichts zu schenken? Oder was ist, wenn Sie den Heiligabend einmal nicht Zuhause feiern? Alles ist erlaubt, wenn sich die Familienmitglieder einig sind und alle mitziehen. Sollte es dennoch zum Streit unterm Weihnachtsbaum kommen oder die Situation eskalieren, Rat auf Draht ist auch an den Feiertagen unter der Notrufnummer 147 rund um die Uhr aus ganz Österreich erreichbar. Der Anruf kostet nichts und ist anonym.
Die Helpline Rat auf Draht stellt fest: Kinder und Jugendliche wünschen sich zu Weihnachten vor allem Harmonie. Foto: Blaise Vonlanthen/Unsplash

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