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Tiroler Landesregierung will Veterinärmedizinstudium

Damit würden erstmals Tierärzte in Westösterreich ausgebildet. Start frühestens 2021.

Die Landesregierung wünscht sich ein Veterinärmedizinstudium auf Tiroler Boden. Eine am Dienstag beschlossene Machbarkeitsstudie soll bis Herbst 2019 abgeschlossen sein. Das bei positivem Ergebnis daran anschließende Akkreditierungsverfahren werde dann ein weiteres Jahr in Anspruch nehmen. Ab 2021 könnte der Studiengang also frühestens starten. Damit würden erstmals Tierärzte in Westösterreich ausgebildet. Bis dato übernahm diese Aufgabe ausschließlich die Veterinärmedizinische Universität in Wien. Aus Tiroler Sicht ein Problem, da über 80 Prozent der Absolventen Frauen sind, die sich laut dem für Veterinärwesen zuständigen LHStv. Josef Geisler (ÖVP) sehr selten für den ländlichen Raum und Großtiere entscheiden.
Obwohl auch Wuffi und Bello manchmal krank sind, werden in Tirol mittelfristig vor allem Tiermediziner für Großtiere benötigt. Foto: APA
In Tirol insgesamt aber vor allem verstärkt in der Peripherie rechnet man deshalb mit einem baldigen Tierärztemangel und einem drohenden Versorgungsproblem. "Wir brauchen ab 2027 vierzig neue Tierärzte, um den derzeitigen Standard zu halten", schilderte Landesveterinärdirektor Josef Kössler die Situation. Zu erwarten seien aus heutiger Sicht aus Wien aber lediglich rund zwanzig Personen. Die "bis 2027 fertig studierten Tierärzte", wie sie sich Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) wünschte, sollen diesem Szenario entgegenwirken. Damit diese Rechnung aufgeht, muss auch noch geklärt werden, welches Curriculum und welche Studiendauer veranschlagt wird. 2019 nehme man sich jedenfalls für die Fragen nach Studienplan und Finanzierung Zeit, meinte dazu der unter anderem für Wissenschaft und Forschung verantwortliche Landesrat Bernhard Tilg (ÖVP). Man wolle bis Herbst 2019 "Zahlen und Fakten" auf dem Tisch haben, ergänzte Geisler. Am Ende dieses Prozesses und des anschließenden Akkreditierungsverfahrens soll dann eine "intensive theoretische Ausbildung mit integrierten praktischen Tätigkeiten" stehen, führte Peter Schweiger von der Tierärztekammer Tirol aus. Mit ebenjener "praktischen Tätigkeit und dem damit verbundenen Kontakt zu den Tierarztpraxen vor Ort" erhofft man sich, dass der "Lebensmittelpunkt der Absolventen auch nach dem Abschluss in Tirol bleibt", so Schweiger. Für den Standort Tirol begeistern will man dabei vor allem auch angehende Tierärzte aus Südtirol, Salzburg, Vorarlberg oder Bayern. "Es gibt viele grenzüberschreitende Möglichkeiten", meinte Geisler dazu.

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