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Die Vorboten der künftigen Kleingartensiedlung stehen schon da. Es sind die Häuschen der „Umsiedler“ vom Drauufer. Foto: Dolomitenstadt/Pirkner

Die Vorboten der künftigen Kleingartensiedlung stehen schon da. Es sind die Häuschen der „Umsiedler“ vom Drauufer. Foto: Dolomitenstadt/Pirkner

Lienz: Mienekugel wird Mekka der Kleingärtner

Auf einem Stadtgrundstück pflanzen Umsiedler, Gemeinschaftsgärtner und Garten-Neulinge.

Kleines wird im Lienzer Gemeinderat nicht selten zum großen Thema – und umgekehrt. Während etwa der Tagesordnungspunkt „Neubau Draubrücke“ in einer Minute vom Tisch war – es ging um Haftungen bei Hochwasserkatastrophen – und auch diverse Wohnbauvorhaben im Minutentakt durchgewunken wurden, diskutierten die Mandatare lustvoll über die Kleingärtnerei, die demnächst in der Mienekugel eine neue Hochblüte erleben soll. Ausgelöst wurde der Boom von der Zwangsübersiedlung jener Schrebergärten, die einer neuer Südzufahrt über die Tristacherstraße zum Bahnhofsgelände zum Opfer fallen. Mit Unterstützung des Städtischen Wirtschaftshofes – Bürgermeisterin Blanik bezifferte die Kosten mit 2.000 Euro – und Finanzhilfe der ÖBB wurden die Gartenhäuschen vom Drauufer in die Mienekugel transportiert, wo sie auf ihre Besitzer und das Frühjahr warten. Die Grundparzelle, auf der die Häuschen stehen, ist eigentlich eine sogenannte landwirtschaftliche Vorsorgefläche, wurde aber vom Lienzer Gemeinderat am 12. Jänner umgewidmet und kann nun für Kleingärtnerei genutzt werden. Das Areal hinter dem OBI-Baumarkt ist relativ groß und deshalb auch geeignet um ein Vorhaben zu realisieren, das die Grüne Gemeinderätin Gerlinde Kieberl mit Gleichgesinnten betreibt: Es soll neben klassischen Schrebergärten auch ein Gemeinschaftsgarten entstehen, als „Ort der Begegnung“, an dem „inklusiv und interkulturell“ Heilkräuter, Früchte, Blumen und Gemüse gepflanzt werden. „Wir stellen uns den Gemeinschaftsgarten so vor, dass es sowohl Einzelbeete als auch Gemeinschaftsbeete geben soll“, schreiben die Protagonisten der Idee, die sich auch eine grundlegende Infrastruktur wünschen „wie Wasser, barrierefreies WC und Parkmöglichkeiten.“ Letztere sind direkt bei dem neuen Grundstück allerdings nicht vorgesehen. Man wird vermutlich in der Nähe parken können, aber nicht direkt bei den Schrebergärten. An- und Ablieferung von Gartenerde, Grillkohle und Bierkiste sind aber erlaubt. Neben den Umsiedlern und den Gemeinschaftsgärtnern ist noch Platz für weitere Interessenten, die sich bei der Stadt um einen Schrebergarten bewerben können, wenn sie in Lienz auch gemeldet sind. Die Höhe der Pacht ist noch Gegenstand von Gesprächen. Kein Problem haben die Stadtpolitiker mit den Erschließungskosten für das Gartengrundstück, weil im Süden der künftigen Gartenanlage ohnehin eine Erschließungsader zu neuen Gewerbeflächen an der B100 geplant ist.
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

2 Postings

Hot doc
vor 5 Jahren

​Zwangsübersiedlung ? Es ist keine Zwangsübersiedlung. Die Gärten sind wenn der Bedarf des Verpächters besteht (siehe Richtlinie, bzw. Kleingartengesetz) zurückzugeben ohne Anspruch auf Neugärten, lediglich ein Anspruch auf Kostenersatz der Investitionen ist vorgesehen. Hier ist auf keinen Fall eine Pflicht von Seiten der Gemeinde zu sehen, es ist reine Freiwilligkeit auf Allgemeinkosten!

 
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senf
vor 5 Jahren

viel spass bei den um-rück- nach- und neuwidmungen und vor allem beim tatsächlichen oder glaubwürdigen nutzungsnachweis. uschi glas kennt das schauspiel.

 
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