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Forza Italia will keine Gnade für Südtirol-Attentäter

Deborah Bergamini appelliert an Italiens Staatspräsident Sergio Mattarella.

Nachdem sich die Staatsanwaltschaft der Stadt Brescia für die Begnadigung des ehemaligen Südtirol-Attentäters Heinrich Oberleiter ausgesprochen hat – siehe dazu eine ausführliche Reportage auf salto.bz – appelliert die rechtskonservative Forza Italia an den italienischen Staatspräsidenten Sergio Mattarella, dies nicht zu tun. "Terroristen sind alle Kriminelle und müssen hinter Gittern landen", so die Forza Italia-Abgeordnete Deborah Bergamini am Mittwoch. Die Parlamentarierin rief die Regierung und Innenminister Matteo Salvini auf, sich in den Fall einzuschalten. "Es ist absurd, dass Oberleiter in Österreich und Deutschland Unterstützung genossen hat. Es ist unerträglich, dass man jetzt die Begnadigung beantragt", erklärte Bergamini.
Deborah Bergamini: „Terroristen sind Kriminelle und müssen hinter Gittern landen.“ Foto: Flickr/Bergamini
Die italienische Rechtspartei "Brüder Italiens" (Fratelli d'Italia - FdI) rief Justizminister Alfonso Bonafede unterdessen auf, zu prüfen, ob Oberleiter tatsächlich begnadigt werden könnte. "Die Begnadigung wäre ein gravierender Beschluss, denn der Ex-Terrorist ist zwei Mal lebenslänglich verurteilt worden, auch wenn er seine Strafe dafür nicht abgesessen hat. Jeder Akt der Barmherzigkeit wäre eine Ohrfeige für die Familienangehörigen der Opfer", so der FdI-Senator, Andrea De Bertoldi, in seinem Antrag. Wegen der Anschläge in der Feuernacht 1961, bei der rund 40 Strommasten gesprengt wurden, und weiterer Attentate erhielten der heute 77-jährige Oberleiter und andere "Pusterer Buam" langjährige Haftstrafen. Oberleiter wurde ein Mord an einem Carabiniere vorgeworfen. Deswegen konnte der nach Österreich geflohene Oberleiter nicht mehr nach Südtirol einreisen. Der Begnadigungsantrag wurde auf Druck der Kinder Oberleiters wegen des angeschlagenen Gesundheitszustands ihres in Gössenheim in Bayern lebenden Vaters eingereicht. Weitere Appelle für seine Begnadigung waren in den vergangenen Jahren erfolglos geblieben.

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