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Erster Doppelsieg beim Lienz Open 2019

Großmeister Vahap Sanal gewann das Event nach 2017 zum zweiten Mal.

Die letzte Runde beim Lienz Open 2019 am Samstag, 16. Februar, hatte es in sich: Die Entscheidung fiel knapp aus, der Sieger hieß schlussendlich Vahap Sanal. Der Großmeister aus der Türkei ist der erste Spieler, der das Lienz Open nun zum zweiten Mal in Folge gewann. Das hätte auch dem Zweitplatzierten, Großmeister Vitaly Kunin aus Deutschland, „passieren“ können. Er lag vor der Schlussrunde noch in Führung, verlor dann aber gegen Großmeister Andrei Istrățescu aus Rumänien, der sich durch diesen Sieg den dritten Platz am Stockerl sicherte. Hinter dem Führenden sind gleich sechs Spieler mit jeweils sechseinhalb Punkten platziert, nur die Feinwertung entschied über die Vergabe der weiteren Ränge und den Geldpreis.
Lienzer Schachclubobmann Georg Weiler freut sich mit dem Gewinner Vahap Sanal, der den Siegerpokal beim Lienz Open in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal mit nach Hause nahm. Foto: Brunner Images
Beste Dame im A-Turnier war die Internationale Meisterin Teodora Injac aus Serbien, die sich über eine WGM-Norm freute. Übrigens: Auch von den fünf Teilnehmern aus China erzielten jeweils drei eine Norm. Bester Österreicher wurde Peter Schreiner auf Rang zehn. Auch die Osttiroler Schachspieler brauchen sich nicht zu verstecken: Sie begannen stark, nach der ersten Hälfte des Turniers lag FIDE-Meister Robert Rieger noch an 19. Stelle, Manuel Feige auf Platz 22, Julian Maresic auf Rang 32 und Julian Bachlechner auf Platz 44. Im weiteren Turnierverlauf wurden die Gegner immer stärker, zum Schluss landete Julian Bachlechner auf Rang 34, Manuel Feige auf Rang 38, dicht gefolgt von Robert Rieger auf 39. Julian Maresic sicherte sich Platz 51. In der Gruppe B erzielte Joshi Rohan Bharat aus Indien den ersten Platz, gefolgt von Norbert Ahrends aus Deutschland und dem Österreicher Dietmar Prantl auf Rang drei. Simon Lugger landete auf Platz fünf – und das mit Startrang 23. Für Michael Plössnig gab es Platz zehn, Robert Oberbichler landete auf dem 15. Rang und Dieter Potschka wurde Vierunddreißigster. Die beiden Lienzer Nachwuchsspieler Marcel Schilcher und Luis Pedevilla hielten sich ausgezeichnet. Beide schafften eine deutliche Startrangverbesserung, Marcel Schilcher von 83 auf 43, Luis Pedevilla, der erst in der zweiten Runde in das Turnier einstieg, kam von Startrang 86 auf 51. Slideshow: Schachclub Lienz
Erstmals wurde das Turnier in neuen Räumlichkeiten ausgetragen – in der HAK Lienz. Diese stießen vor allem dank der hellen Glasfront auf ein sehr positives Echo, auch die vollkommene Trennung zwischen Turnierbereich und Restaurant/Analysebereich entpuppte sich als großer Vorteil. Für das eigene Küchenpersonal – die Frauen der Schachmitglieder – gab es ebenfalls ein großes Lob von den Teilnehmenden. Die warmen Räumlichkeiten des Schulgebäudes besonders genossen haben dürfte ein italienischer Teilnehmer, der – wie die Veranstalter leider erst am Schluss bemerkten – die Nächte aus Geldmangel in seinem Auto verbrachte. Er war froh, als sich in der Früh um 8 die Türen zur HAK wieder öffneten, auch, weil die Autobatterie schlapp machte. Was das Lienz Open zu etwas Besonderem macht, ist auch das abwechslungsreiche und spannende Rahmenprogramm, das der Schachclub Lienz gestaltet. An die frische Luft ging es gleich am Montag letzter Woche zu einer Rodelpartie auf die Würfelehütte in Virgen. Sehr aufregend für eine Gruppe indischer Teilnehmer, die zwar mit viel Freude, aber dem falschen Schuhwerk dabei waren und mit nassen Füßen nach Hause kamen. Vergeblich nach der Bremse an seiner Rodel suchte der Vater des U10-Weltmeisters aus China, der auf einer holprigen Fahrt mehrmals vom Weg abkam. Slideshow: Schachclub Lienz
Eine Schneeschuhwanderung zum Kalser Lucknerhaus stand ebenso auf dem Programm wie ein Besuch des Kosakenfriedhofs. Und auch die Betriebsbesichtigung bei der Firma Liebherr in Lienz stieß auf reges Interesse, wiederum vor allem bei der Truppe aus Indien – einer der Teilnehmer wohnt sogar nur 32 Kilometer entfernt vom im vergangenen Jahr errichteten Liebherr-Werk in Aurangabad. Gleich nach der Siegerehrung am Samstag machte sich dann ein vollbesetzter Bus auf den Weg nach Graz. Das nächste Turnier dort startete am Sonntag und ist inzwischen in vollem Gange. Ergebnislisten: Gruppe A | Gruppe B

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