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SPÖ empört über geplante Änderungen bei Lehrereinsatz

Sonja Hammerschmid: „Das ist ein Zurück in die Vergangenheit und pure Ideologie."

Die SPÖ kritisiert die von der Regierung angekündigten Neuerungen beim Lehrereinsatz. Den Plan, künftig weniger AHS- und BMHS-Lehrer an Neuen Mittelschulen (NMS) einzusetzen, nennt Bildungssprecherin Sonja Hammerschmid ein "Sparpaket". Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser ist "verärgert" über die Ankündigung, dass Länder künftig mehr zahlen sollen, wenn sie mehr Lehrer als vereinbart anstellen. Derzeit unterrichten rund 1500 AHS- bzw. BHS-Lehrer an Neuen Mittelschulen im „schultypenübergreifenden“ Lehrereinsatz, vor allem in Teamteachingstunden, also beim gemeinsamen Unterricht zweier Lehrer. Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) spare bei der Unterrichtsqualität, indem er Bundeslehrer von den NMS abziehe, kritisiert dessen Amtsvorgängerin Hammerschmid in einer Aussendung. "Anstatt die Neuen Mittelschulen zu stärken, werden LehrerInnen abgezogen und der A- und B-Zug wieder eingeführt. Das ist ein Zurück in die Vergangenheit und pure Ideologie." Statt Bildungswegentscheidungen nach hinten zu schieben, werde ein Wechsel zwischen Schultypen noch erschwert.
Ex-Bildungsministerin Sonja Hammerschmid kritisiert die Pläne ihres Nachfolgers: „Das ist ein Zurück in die Vergangenheit und pure Ideologie." Foto: Expa/Gruber
Kaiser, derzeit Vorsitzender der Landeshauptleutekonferenz, forderte den Bund auf, in der Frage der "Überhanglehrer" "endlich seine Hausaufgaben zu machen", bevor man über höhere Kostenrückersätze spreche. In Kärnten sei die Hälfte der Überhanglehrer auf den gestiegenen sonderpädagogischen Förderbedarf (SPF) unter Schülern zurückzuführen. Laut Experten würden mittlerweile fünf Prozent der Schüler wegen körperlicher oder psychischer Behinderung SPF aufweisen, der Bund beharre aber noch immer auf der in den 1990ern festgelegten Quote von 2,7 Prozent der Schüler. Kaiser fordert den Bund auf, die Kosten für jene Stellen zu übernehmen, die auf den gestiegenen SPF zurückgehen. Außerdem müsse bei der Bewertung des Lehrereinsatzes auch berücksichtigt werden, dass bergreiche Bundesländer aufgrund der weiteren Schulwege andere Voraussetzungen haben. "In Summe erscheint die neue Verordnung wenig durchdacht und realitätsfern", kommentiert Kaiser die geplante Neufassung der Landeslehrer-Controlling-Verordnung.  

9 Postings

Anthony Soprano
vor 5 Jahren

Wer nicht für eine offene Schule für Alle ist, hat die Zeichen der Zeit nicht erkannt. Wer Sonderschulen und Leistungsgruppen will und sich damit ins Pädagogische Mittelalter begibt, arbeitet gegen eine offene und inklusive Gesellschaft. Weer Inklusion will, arbeitet daran! Wer Inklusion nicht will, sucht Begründungen!

 
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amRande
vor 5 Jahren

Wie wärs denn, wenn man sich (endlich einmal!) den Kopf über den "gestiegenen sonderpädagogischen Förderbedarf" zerbrechen würde! Woher kommt er? Was sind die Ursachen? Die LehrerInnen können's ja kaum sein, die beweisen in dieser Hinsicht enorme Flexibiliät und Empathie! Manchmal sogar ohne sonderpädagogische Ausbildung! Und ja, die Länder versuchen natürlich, möglichst viel an Bundesmitteln für ihre diversen sonderpädagogischen Konzepte herauszuschlagen, um das Landesbudget damit möglichst wenig zu belasten. Die zusätzlichen LehrerInnen muss nämlich das Land aus dem eigenen Säckl stemmen. Ein Ausweg? Vergleich und Evaluierung der Bundesländer hinsichtlich ihres förderbedarsmäßigen Wunschzettels. Ursachenforschung SPF. Und dann Koordinierung der vom Bund bereitgestellten Mittel nach dem echten sprich bundesweit abgestimmten und evaluierten Bedarf!

 
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Franz Brugger
vor 5 Jahren

@ilk48: Ich meine auch, dass Hebung der schulischen Leistung, Beibringen besseren Lesens und Schreibens in der VS grundgelegt werden muss.

Genauso sollte es ein Schwerpunkt sein, dass auf die Verbesserung und Festigung der Feinmotorik durch Schreiben, Rechnen geachtet wird, was für mich bedeutet, dass den Volksschülern weniger Vordruck- uns Ausfüllblätter vorgelegt werden.

Mehr Mittel in die VS bewirkt Vorbeugen gegen späteres mühevolles Lernen.

 
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hoerzuOT
vor 5 Jahren

Bin kein övp Wähler und ja, es ist ein Schritt zurück....aber ein GUTER. Lasst doch bitte die Lehrpersonen sprechen, denn sie sind es, die alltäglich mit diesem "K(r)ampf" konfrontiert sind. Die nms in der SPÖ-Form, war ein Schuss in den Ofen. Jeder Betroffene wird das bezeugen. Die NMS-Erfindung der SPÖ war zwar vielleicht gemeint, aber völliger Schwachsinn. Alleine Notengebung mit grundlegen bzw vertieft, war schlichtweg Quatsch mit Soße. Es zeigen auch die Schülerzahlen....es findet ein regelrechter "run" auf die Gymnasien statt. Kaum jemand möchte sein Kind in der NMS wissen. Also: zurück an den Start mit mehr Besonnenheit und praktikablen Ideen. Herr Faßmann macht seine Sache AUSGEZEICHNET!!!

 
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    todo
    vor 5 Jahren

    @hoerzu... habe heute mit zwei NMS Lehrern gesprochen und kann deiner These nun zu 100% nicht zustimmen. Was sagt uns das?

     
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      hoerzuOT
      vor 5 Jahren

      es sagt uns, dass Theorie und Praxis oft weit voneinander entfernt sind.

       
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    todo
    vor 5 Jahren

    vielleicht sagt es uns aber auch, dass jemand der behauptet, dass er die Meinung von JEDEM wiedergibt, schlicht ein Scharlatan ist.

     
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ilk48
vor 5 Jahren

In der NMS wird die Doppelbesetzung in den Hauptfächern fallen, weil zu teuer. Generell wurde die NMS zu schnell "entwickelt", war ein Prestigeprojekt der SPÖ. Es wurde aber nicht/zu wenig evaluiert. Sinnvoller wären 2 Lehrer in den Hauptfächern in der VS.

 
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    hoerzuOT
    vor 5 Jahren

    Die NMS war von Anfang an ein Rohrkrepierer....leider. Das alte System mit den Leistungsgruppen vielfach zielführender.

     
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