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Innsbrucker Klinik übte den Ebola-Notfall

Was passiert, wenn ein Patient mit einer hochinfektiösen Krankheit ins LKH kommt?

Die Innsbrucker Klinik hat vergangenen Freitag für den Ernstfall trainiert. Die Annahme war, dass ein Patient mit einer hochinfektiösen Erkrankung, wie beispielsweise Ebola, das Klinikareal betritt. Geübt wurde von der ersten Isolierung des Patienten, über dessen Untersuchung, bis hin zum Versand der Proben und die Entsorgung des Abfalls, der potenziell hochansteckend ist. Wenn ein Patient mit passenden Symptomen und Angaben ohne Vorwarnung am Areal der Innsbrucker Klinik eintrifft, tritt umgehend der "HOKO"-Notfallplan in Kraft - wobei HOKO für hoch-kontagiös steht. Als erste Sofortmaßnahme bekommt der Patient einen speziellen Mund- und Nasenschutz und wird in einem Raum der Notaufnahme isoliert. Das Klinikpersonal wird regelmäßig geschult, um Alarmsignale sofort richtig deuten zu können. Während der Patient isoliert wird, wird bereits die Sonderisolierstation hochgefahren - ein Raum mit Schleuse, in dem je nach Erkrankung ein Unter- oder Überdruck erzeugt werden kann. Im Falle eines HOKO-Patienten wird Unterdruck erzeugt, damit keine Erreger ins Freie gelangen können. Ein speziell geschultes Team bringt den Patienten dann mit Unterstützung des Sicherheitsdienstes in einem abgeschirmten Transportbehältnis auf die Sonderisolierstation.
Das HOKO-Team an der Innsbrucker Klinik arbeitet in Ganzkörper-Schutzanzügen mit Gebläse zur Frischluftversorgung. Foto: APA
"Die Behandlung eines HOKO-Patienten ist extrem aufwändig", erklärte Rosa Bellmann-Weiler, ärztliche Leiterin der Sonderisolierstation. Das Team arbeitet in Ganzkörper-Schutzanzügen mit Gebläse zur Frischluftversorgung. Alleine das Einschleusen in den isolierten Bereich könne bis zu einer halben Stunde dauern. Danach müsse man wieder dekontaminiert werden und die Schutzausrüstung nach einem festgelegten Ablauf ausziehen. "Die Wahrscheinlichkeit, dass so ein Fall bei uns in Innsbruck eintritt, ist natürlich gering, aber sie ist da", sagte Günter Weiss, Direktor der Univ.-Klinik für Innere Medizin II. Der wahrscheinlichste Fall sei, dass Mitarbeiter von Hilfsorganisationen nach ihrer Rückkehr in die Heimat Symptome entwickeln und behandelt werden müssen.

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