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Präsentierten am Mittwoch den "Kulturpass für Tirol" im Mocafé Lienz: V.l.: Sozialausschussobmann Karl Zabernig, Teresa Waas vom Verein unicum:mensch, Bürgermeisterin Elisabeth Blanik und Kulturausschussobmann Uwe Ladstädter. Fotos: Dolomitenstadt/Wagner
Soziale Initiative: Kunst und Kultur für alle
Zugang zu Kultur für finanzschwache Osttiroler soll durch einen Kulturpass gesichert werden.
„Wenn man nicht viel hat, ist Kultur meist eines der ersten Dinge, die man streicht“, erklärt Teresa Waas vom Verein unicum:mensch in einem Pressegespräch am 19. Juni in Lienz. Menschen, die mit wenig Geld auskommen müssen, denken kaum an Theaterabende oder kulturelle Unternehmungen. Geld für Eintrittskarten auszugeben, ist oft nicht möglich.
„Auch Menschen mit finanziellen Engpässen haben ein Recht auf Kunst & Kultur“, stellt die Lienzer Bürgermeisterin Elisabeth Blanik klar. Möglich werden soll dies künftig auch in Osttirol durch den Kulturpass der Inititative „Hunger auf Kunst & Kultur“ . Die Aktion wurde bereits 2003 vom Schauspielhaus Wien in Zusammenarbeit mit der Armutskonferenz initiiert. Ziel der Initiative sei es laut Waas, sozial benachteiligten Menschen die Türen zu Kunst und Kultur zu öffnen. Seit 2008 gibt es dieses Angebot auch in Tirol. Der Verein unicum:mensch ist die Koordinationsstelle zur Abwicklung des Projekts.
Derzeit nutzen Waas zufolge 1.600 Tiroler und Tirolerinnen den Pass, im vergangenen Jahr wurden von ihnen 1.800 Eintrittskarten in Anspruch genommen. „Dieses Projekt wird gebraucht, vor allem auch, weil in Tirol leider 16 Prozent der Bevölkerung unter der Armutsgrenze liegen“, so Waas.
Am 19. Juni wird der Lienzer Gemeinderat den nötigen Beschluss fassen, damit ab sofort auch OsttirolerInnen „Hunger auf Kunst & Kultur“ in Anspruch nehmen können. „Im Kulturausschuss der Stadt wurde der Plan bereits ohne Einwände abgesegnet“, berichtet Uwe Ladstädter, Obmann des Kulturausschusses der Stadt Lienz.
Anspruch auf den Kulturpass haben alle Personen, die in prekären finanziellen Verhältnissen leben. „Unser Ziel ist es, hier die Hemmschwelle herabzusetzen“, so Sozialausschuss-Obmann Karl Zabernig. Blanik sei es wichtig, dass die Menschen im Bezirk dieses Angebot ohne Bedenken annehmen können.
„Um einen Kulturpass zu beantragen, wenden sich Interessierte an eine der kooperierenden Sozialeinrichtungen und Ausgabestellen. Dort werden die Voraussetzungen und das Haushaltseinkommen geprüft“, erläutert Waas das Prozedere. Man bekommt den Pass bis zu einem maximalen Jahresgehalt von 15.108 Euro bei Alleinstehenden, für jeden weiteren Erwachsenen im Haushalt wird die Hälfte von diesem Betrag dazugerechnet. In Osttirol erhält man den Pass künftig im BürgerInnenservice der Stadt Lienz, bei der Lebenshilfe und beim Personalservice BORA/itworks. Der Kulturpass ist in allen Bundesländern außer Kärnten gültig, Kinder können bis zum 10. Lebensjahr ohne eigenen Pass mitgenommen werden.
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