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Landesmitarbeiter nach Spende an Tiroler ÖVP versetzt

Miteigentümer des „Rofan Kurier“ arbeitete in der Landesabteilung für Öffentlichkeitsarbeit.

Nach dem Bekanntwerden einer 4.000 Euro-Spende einer Regionalzeitung, deren 95 Prozent-Gesellschafter Mitarbeiter des Landespressedienstes ist, an die Tiroler ÖVP im Jahr 2017, ist der Mitarbeiter in eine andere Abteilung versetzt worden. Dies teilte das Land auf APA-Anfrage mit und bestätigte damit einen Bericht der "Tiroler Tageszeitung" (Dienstagsausgabe). Der betreffende Mitarbeiter sei einer anderen Dienststelle zugeteilt worden und damit nicht mehr Mitarbeiter der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit, erklärte Florian Kurzthaler, Vorstand der Abteilung. Dies sei mit sofortiger Wirkung verfügt worden, um "unverzüglich eine noch klarere Trennung zwischen seiner nebenberuflichen Tätigkeit und seiner Tätigkeit im Landesdienst herbeizuführen."
Der gebürtige Osttiroler Florian Kurzthaler (Mitte) leitet die Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit des Landes Tirol. Einer seiner Mitarbeiter betreibt eine Regionalzeitung und spendete an die ÖVP. Jetzt wurde der Mann versetzt. Foto: Expa/Gruber
Bei der Regionalzeitung handelt es sich um den "Rofan Kurier" - die laut eigenen Angaben "Unabhängige Regionalzeitung im Tiroler Unterland" mit Sitz in Kramsach. Die Gesellschaft "MP Media & Power GmbH", an der der Landesmitarbeiter die überwiegende Mehrheit hält, steht hinter der Zeitung. Sie spendete das Geld an die ÖVP. Das geht aus den vom Bundesrechnungshof veröffentlichten Rechenschaftsberichten der Parteien hervor. Die Tiroler Opposition aus SPÖ, FPÖ, NEOS und Liste Fritz verlangte Aufklärung und ortet eine schiefe Optik. Tirols SPÖ-Chef Georg Dornauer forderte zudem eine Stellungnahme von Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP). Platter soll dann auch laut "TT" Montagnachmittag die Reißleine gezogen und die Versetzung des Mitarbeiters angeordnet haben. Auch der grüne Koalitionspartner der ÖVP war auf Distanz gegangen. Es sei mehr als verwunderlich, wenn eine Zeitung an eine Partei spende. "Da wird man sich die Inserate des Landes gut anschauen müssen", hatte der grüne Klubobmann Gebi Mair erklärt. Aus der Abteilung hatte es zunächst geheißen, dass der Mitarbeiter seit vielen Jahren im Fachbereich Internet tätig war und damit "zu hundert Prozent" gewährleistet sei, dass Werbemaßnahmen und Inseratenschaltungen unabhängig von der nebenberuflichen Tätigkeit des Mitarbeiters "stets ausschließlich nach fachlichen Kriterien" getätigt werden. Der "Umfang der Einbuchungen" im Rofan-Kurier habe dabei einen Bruchteil im Vergleich zu anderen Medien betragen.

4 Postings

iseline
vor 5 Jahren

@steuerzahler Im Beitrag der TT heißt es, dass die Causa schon vor Jahren im Land thematisiert wurde. Das heißt, man wußte Bescheid, und erst jetzt, als die Spende publik wurde, zeigt sich LH Platter empört und der Mitarbeiter wird versetzt.

 
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steuerzahler
vor 5 Jahren

Und die Vorgesetzten des Mitarbeiters könnt's auch gleich in die Wüste schicken. Denn entweder haben Sie davon gewußt und es gebilligt oder sie haben es nicht mitbekommen, dann sind's unfähig.

 
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Domenik Ebner
vor 5 Jahren

Jaaaa so schaut Transparenz bei schwarz/türkis aus. Anderen Posten und passt scho... mir grausts!

 
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    Nickname
    vor 5 Jahren

    Das ist nicht nur bei den Schwarz-Türkisen so. Kern hat einen Versorgungsposten bei der russischen Bahn bekommen. Glawischnig bei Novomatic. Pröll bei Raiffeisen Bin echt neugierig welchen Versorgungsposten Strache nach der politischen Karierre bekommt.

     
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