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Interhospitalflüge: BKH Lienz erhält 200.000 Euro Bonus

Der schwelende Streit um die Kostenübernahme von Hubschrauberflügen scheint gelöst.

Ab dem 1. Jänner 2020 wird der Gemeindeverband Bezirkskrankenhaus Lienz aus Mitteln des Tiroler Gesundheitsfonds TGF 200.000 Euro als „jährlichen Struktur-Vorweganteil“ für die Bezahlung von Interhospitaltransporten erhalten. Gemeint sind medizinisch notwendige Hubschrauberflüge mit Patienten aus dem BKH Lienz in die Kliniken Innsbruck oder Klagenfurt. Ein jahrelanger, durch alle gerichtlichen Instanzen geführter Streit zwischen dem BKH Lienz, dem ÖAMTC als Hubschrauberunternehmen und dem Land Tirol scheint damit beigelegt.

Der zuständige Landesrat  Bernhard Tilg informierte den Obmann des Osttiroler Krankenhausverbandes Andreas Köll gestern per Mail über diese Lösung, der auch der Tiroler Gemeindeverband und die anderen Bezirkskrankenhäuser zustimmen. Tilg stellte allerdings auch eine Bedingung: Der Lienzer Verband darf sich nicht länger weigern, das Abkommen der übrigen Tiroler Verbände mit dem Land und den Hubschrauberbetreibern bezüglich der Kostenaufteilung zu unterschreiben. Tilg formuliert höflich: „Aus meiner Sicht ist ein Beitritt zu dem bestehenden Vertrag unter den für alle Vertragspartner einheitlichen Bedingungen wünschenswert.“

Bernhard Tilg macht dem Lienzer BKH ein attraktives Kompromissangebot bei Interhospitalflügen, fordert aber Kooperationsbereitschaft ein. Foto: Expa/Groder

Das bedeutet, dass auch das BKH Lienz künftig generell einer 50-prozentigen Kostenübernahme durch das Land Tirol zustimmt. Bisher forderte man einen wesentlich höheren Anteil mit dem Argument, dass Osttirol entlegener sei als andere Bezirke und das Lienzer BKH eine andere Struktur habe. 200.000 Euro vorweg plus 50 Prozent der laufenden Kosten sind der Kompromiss, der durch ein weiteres Zuckerl versüßt wird. Offenbar hat Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg auch zugesagt, rückwirkend jene Hälfteanteile des Landes zu überweisen, die Osttirol aufgrund der bisher verweigerten Vertragsunterzeichnung nicht erhielt.

Die Patienten des Lienzer Krankenhauses können jedenfalls aufatmen. Sie mussten seit 1. August beim Einchecken in das BKH unterschreiben, dass sie allenfalls nötige Interhospitaltransporte vorläufig selbst bezahlen. Die Gebietskrankenkasse bezeichnete dieses Vorgehen als rechtswidrig, der Asslinger Bürgermeister Bernhard Schneider nannte es geschmacklos und bot Bürgern seiner Gemeinde Kostenübernahme an. All das scheint durch das Angebot des Landes vom Tisch. In einer Presseaussendung zur neuen Situation schreibt der Matreier Bürgermeister und Verbandsobmann Andreas Köll: „Bislang wurde keine einzige Rechnung verschickt und es muss auch keine Patientin und kein Patient künftig fürchten, mit derartigen Forderungen seitens des BKH Lienz belastet zu werden.“

Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

Ein Posting

Schoene Dolomiten
vor 5 Jahren

Das verstehe ich jetzt nicht? ganz: Warum „forderte man bislang einen wesentlich höheren Beitrag?“ Das sind doch jetzt 100 % der verbleibenden Kosten von Land mit 200.000 Euro pro Jahr, oder etwa nicht?

 
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