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Oppitz-Plörer vor Abwahl als Vizebürgermeisterin

Politikerin stolpert über Kostenexplosion am Patscherkofel. Willi zieht Notbremse.

Die ehemalige Innsbrucker Bürgermeisterin und nunmehrige Vizebürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer (Für Innsbruck) steht offenbar kurz vor ihrer Abwahl als Vizestadtchefin. Bürgermeister Georg Willi (Grüne) wird dem Abberufungsantrag im Gemeinderat am Donnerstag zustimmen, erklärte er am Dienstag in einer Stellungnahme. Die Geschäftsführer der Patscherkofelbahn seien sich bewusst gewesen, dass der ursprüngliche Kostenrahmen nicht eingehalten werden könne, wenn am Zeitplan festgehalten wird, zu diesem Schluss sei er nach Prüfung aller Unterlagen gekommen, teilte Willi mit. Oppitz-Plörer sei als damalige Bürgermeisterin darüber voll informiert gewesen. Darüber hinaus warf Willi seiner Amtsvorgängerin aber auch vor, dass sie dem Gemeinderat wiederholt Informationen über die ausufernden Kosten vorenthalten habe. Damit sei es dem Gemeinderat unmöglich gewesen, rechtzeitig Schritte zu setzen, um die Kostenexplosion einzudämmen oder den Baustart zu stoppen. Diese nicht erfolgte Informationsweitergabe sei durch Aussagen der Geschäftsführer eindeutig belegt.
Der Innsbrucker Bürgermeister Georg Willi wird seine Stellvertreterin Christine Oppitz-Plörer wohl demnächst verabschieden. Die Koalition soll dennoch nicht platzen. Foto: Expa/Adelsberger
"Dieser Schritt fällt mir nicht leicht, die Kostenexplosion am Patscherkofel kann aber nicht ohne Folgen bleiben", erklärte Willi. Er möchte das Arbeitsübereinkommen zwischen Grünen, FI, ÖVP und SPÖ jedoch umsetzen und strebe keine Neuwahlen an, bekräftigte der Bürgermeister. Zudem berief Willi am Dienstag die beiden Geschäftsführer der Patscherkofelbahn ab. Für den laufenden Betrieb soll nun der Posten des Geschäftsführers neu ausgeschrieben werden. "Ich weiß, dass diese Baustelle ausgesprochen komplex, die Rahmenbedingungen schwierig und der vom Eigentümer aufgebaute Zeitdruck extrem hoch war", erklärte Willi. Dennoch seien seine Vorstellungen, wie eine Geschäftsführung arbeiten müsse, nicht so erfüllt worden, wie er sich das vorstelle, nämlich eine präzise Vorbereitung des Projekts sowie eine laufende Kosten- und Projektkontrolle. Die Kosten für die im Dezember 2017 in Betrieb gegangene Bahn am Innsbrucker Hausberg waren ursprünglich mit rund 41 Millionen Euro taxiert worden. Im Februar des vergangenen Jahres war dann von notwendigen Gesamtinvestitionen von rund 55 Millionen Euro die Rede. Ein halbes Jahr später hieß es, dass noch einmal elf Millionen Euro hinzukommen. Die Oppositionsparteien FPÖ und Gerechtes Innsbruck brachten den Abberufungsantrag gegen die damalige Bürgermeisterin und nunmehrige Vizebürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer ein.

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